XIMON LEE gewinnt H&M DESIGN AWARD 2015

Als gestern Abend die Nachricht in mein Postfach flatterte, dass beim H&M Design Award zum ersten Mal eine Männerkollektion ausgezeichnet wurde, war mein erster Gang zum Macbook, um mir die Entwürfe von XIMON LEE einmal genauer anzuschauen. Klar erfreue ich mich am Gewinn des talentierten Newcomers, der seine Designs gestern zur Fashion Week in Stockholm präsentieren durfte, denn es ist ein weiterer Schritt in die Richtung, dass Herrenmode immer wichtiger wird. Das unterstütze ich natürlich voll und ganz.

Schaut man auf seine Kollektion, wird einem klar, warum die hochkarätige Jury, bestehend aus Luella Bartley, Chefdesignerin bei Marc Jacobs, Tommy Ton, Lily Allen oder Margareta van den Bosch so begeistert war.
Diese 4 Gründe könnten ausschlaggebend gewesen sein:

1 // Mood und Ideen

Die Ideenfindung und Entwicklung eines Moodboards geht mit einer Recherche Hand in Hand, die manchmal nervenaufreibender als die Produktion sein kann. Aus diesem Grund ist die Anerkennung auch sehr groß, wenn ein Designer ein bestimmtes Thema in seiner Kollektion erfolgreich adaptieren kann. Ximon Lee hat sich bei seinen Kreationen für den Award von dem Dokumentarfilm “The Children of Leningradsky“, bei dem es um Kinder geht, die in einer U-Bahn Station in Moskau hausen und ums Überleben kämpfen. Für seine Inspirationen reiste er eigenständig nach Russland.

Moodboard-XIMON_LEE_H&M_DESIGN_AWARD

2 // Materialien

Wir wissen alle, dass zur Zeit der Fokus stark auf Materialien und natürliche Stoffe liegt. Mehr und mehr setzen Fast-Fashion-Unternehmen wie H&M beispielsweise auf Bio-Baumwolle. Ximon erstaunte durch seine Arbeit mit Kunststoff, Pappe und Denim, an der besonders Luella Bartley gefallen fand:

„Ich denke, er ist ein unglaublich versierter Designer. Bei ihm war alles da: Seine Recherchen waren beeindruckend, die Textilentwicklung war ausgesprochen gekonnt und seine Entwürfe waren gut” (Luella Bartley)

XIMON_LEE_H&M_DESIGN_AWARD-2

3 // Entwürfe

Die Kreationen, die der in New York lebende Designer erschaffen hat, wirken auf den ersten Blick untragbar, auf den zweiten sieht man dann jedoch das wahre Trendempfinden. Weite Hosen und übergroße Silhoutten treffen auf Layering, Denim und offene Nähte. Details wie lange Kragen, Farbverläufe, Brusttaschen und Nadelstreifen liegen außerdem im Zeitgeist, den Ximon Lee bestimmt in seiner eigenen Capsule Kollektion für H&M mit einbringen wird. Zusätzlich spielt der Designer mit den Geschlechtern und lies auch eine Frau über den Runway laufen.

4 // Die Kollektion

Wie schon oben erwähnt, wirkt ganze Kollektion durch die Dekonstruktion des Körpers sehr frisch und neu, aber nicht zu übertrieben. Es geht nun mehr auch um den wirtschaftlichen Gedanken hinter den Entwürfen des Award-Gewinners. Ximon Lees Designs lassen sich durch die Überarbeitung und Abschwächung einzelner Elemente zu einer tragbaren Männerkollektion verarbeiten, die durch ihren Unisex-Charakter auch bei den Frauen nicht unbeachtet werden sollte.

Der Männermode-Trend wird sich weiterentwickeln und ich denke, dass die Jury den richtigen Designer ausgezeichnet hat. Zu der Capsule Collection, die im Herbst 2015 in den Stores erscheinen soll, wurde auch ein Preisgeld von 50.000 € datiert, mit der XIMON LEE sein eigenes Labels ausbauen wird. Er sagt selbst:

Ich war überwältigt, als mir mitgeteilt wurde, dass ich gewonnen hatte. Der H&M Design Award bedeutet am Anfang meiner Karriere so unendlich viel für mich. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, wie ich ohne ihn mein eigenes Label hätte aufbauen können. Meine Kollektion ist zwar für Männer entworfen, aber ich fände es aufregend wenn auch Frauen sie tragen würden“

Die ganze Kollektion von XIMON LEE gibt es HIER zu sehen.


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