Verbraucher in Deutschland können heute immer mehr Holz- und Papierprodukte mit dem FSC-Siegel kaufen, das für eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft steht. Dennoch ist der Umgang der Unternehmen mit der Ressource Holz noch immer verbesserungswürdig. Das ist das Ergebnis der aktuellen Unternehmensbefragung, die der WWF jetzt vorgelegt hat.
Nach wie vor werden auch Tropenholzprodukte ohne FSC-Zertifikat angeboten, bei denen das Risiko von Raubbauholz besonders hoch ist. In einem Fall fand der WWF bei Stichproben in mehreren Produkten der Papier- und Schreibwarenkette McPaper Tropenholz, das mit größter Wahrscheinlichkeit aus Raubbau stammt. Im Bereich der Hygienepapiere besteht die Mehrzahl der Produkte aus Frischfasern, obwohl gleichwertige Produkte aus Recyclingpapier möglich sind. Negativ fiel auch auf, dass einige Unternehmen parallel zu FSC-zertifizierten Produkten auch Werbung für das deutlich schwächere PEFC-Zertifikat machen. „Der Kunde wird durch diese Kommunikation verwirrt“, so WWF-Experte Johannes Zahnen. „Der Handel steht in der Verantwortung Holz- und Papierprodukte zu beschaffen, die Raubbau ausschließen. Durch glaubwürdige Label sollten sich Verbraucher für umweltfreundliche Produkte entscheiden können.“
Seite 2003 führt der WWF Unternehmensbefragungen im Bereich Holz und Papier durch. In der jüngsten Befragung legte er seinen Schwerpunkt auf die Verbraucherinteressen. Überprüft wurden zum Beispiel das Angebot an umweltfreundlichen Recycling- und FSC-Produkten und ihre Kennzeichnung mit den entsprechenden Logos. Zu den in der Vergangenheit befragten umsatzstärksten Baumärkten, Versandhändlern und Möbelhäusern wurden weitere Branchen mit in die Befragung aufgenommen wie Verlage, Discounter oder Drogeriemärkte. 145 Unternehmen hatte der WWF aufgefordert, Angaben zu ihrem Umgang mit Holz und Papier zu machen. Mit 63 beantworteten Fragebögen, das entspricht 44 Prozent, ist die Rücklaufquote der Befragung sehr gut.
In seiner Wertung lobt der WWF die Unternehmen Hornbach, Random House, Memo, Kaufland, Otto, SCA Packaging, Tchibo und die Spiegel-Gruppe dafür, auf einem guten Weg zu verantwortungsvollem Umgang mit den Ressourcen Holz und Papier zu sein. Bei den 12 angeschriebenen Zeitungsverlagen haben lediglich zwei einen auswertbaren Fragebogen zurückgesendet. Die daraufhin vom WWF initiierten Laboranalysen legen nahe, dass Zeitungspapier entgegen der vorherrschenden Meinung nicht immer aus Recyclingpapier besteht. So ergab die Stichprobenanalyse von drei Publikationen des Springer-Verlags, dass die untersuchten Zeitungen dieser Ausgabe ganz bzw. überwiegend auf Frischfaserpapier gedruckt wurden.
Die Umfrage findet man unter http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Unternehmensbef... (PDF)