Wünsche machen süchtig.

Wilhelm Busch wusste schon um das Jahr 1900 herum, was es mit den Wünschen auf sich hat. Er beschrieb es so:

 

Wonach du sehnlichst ausgeschaut,

es wurde dir beschieden.

Du triumphierst und jubelst laut:

Jetzt hab ich endlich Frieden.

Ach Freundchen, rede nicht so wild,

bezähme deine Zunge!

Ein jeder Wunsch,

wenn er erfüllt,

kriegt automatisch Junge…

 

Der Verstand ist immer in Bewegung. Der Verstand braucht auch Zeit, um diese Bewegung erzeugen zu können. Er webt Erinnerungen von Gestern und Vorstellungen von Morgen zu einem erscheinenden Bild. Durch diese unterschiedlichen zeitlichen Dimensionen entstehen Möglichkeiten von Bewegungen.

Da kann dort etwas geschehen und sich dahinter auswirken. Hier kannst du etwas  tun und hast es vielleicht getan oder hättest besser anders gehandelt.

Der Verstand kann daraus unheimliche Szenarien entwickeln. Theorien ableiten. Pläne schmieden.

Du kannst ganz stark, was auch häufig geschieht, dich in diese Vorstellungen hineinziehen lassen. Involviert sein. Identifiziert sein.

Du kannst es dein ganzes Leben lang tun.

Du kannst dich damit beschäftigen, was wäre gewesen wenn ich damals…beim Kauf…im Gespräch… mit meinem Partner/Partnerin….mich getraut hätte, das XYZ anzusprechen. Das kann dich dein ganzes Leben lang beschäftigen. Das kann so intensiv sein, dass du den Menschen, mit dem du dein Leben teilst, kaum noch wahrnimmst. Noch nicht einmal dich selbst wahrnimmst. So sehr können solche Vorstellungen präsent sein.

Versuche nicht, etwas am Verstand ändern zu wollen, sondern einfach den Verstand mit all seinen Überlegungen, seinen Konzepten alleine zu lassen.

Nur deine Energie und deine Aufmerksamkeit dort abzuziehen. Seine Achtsamkeit zu stärken ist die geeignete Möglichkeit.

Wieder ganz präsent zu sein. Ganz im Hier und Jetzt. Nicht mehr den typischen Bewegungen des Verstandes zu folgen.

 

Wünsche machen süchtig. Du sagst dir damit, das was jetzt ist, ist nicht ok. Das Gesetzt deiner wahre Natur sagt: „Es ist so, wie es gerade sein will“. Sonst wäre es ja anders.

Paradox:

„Ein Mensch kann zwar tun, was er will, aber nicht wollen, was er will“. Ich glaube es Einstein gesagt.

 

Ohne Wunsch glücklich.

Oskar Wild sagte: Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht.
Meine Frage an Dich: „Was suchst du?“

Liegt die Antwort auf diese Frage glasklar auf dem Tisch und kommt sie aus deinem tiefsten Inneren, ist der weitere Lebenslauf klar, wenn auch nicht immer leicht.

Die Antwort kann nur dann erscheinen, wenn du auch die Frage stellst und ihr bis auf den Grund folgst. Der Urgrund, die Quelle, die Liebe liefert unverblümt und schnörkellos die Antwort.

Der Verstand kann die Antwort nicht liefern. Er verweilt im obigen Busch-Zitat. Das Herz, im Hier und Jetzt, liefert ganz liebevoll. Oder anders gesagt:
Es geschieht! So wie alles Natürliche geschieht.

 


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