Wulff-Wochen bei PPQ: Ein Mann wie wir

Wulff-Wochen bei PPQ: Ein Mann wie wirEs wurde aber auch höchste Zeit. Höchste Zeit für ein Machtwort, höchste Zeit für ein mutiges Bekenntnis zu Bundespräsident Christian Wulff, dem eine Medienmeute aus nichtigsten Gründen hinterherjagt, als habe der erste Mann im Staate versucht, seine Finanziers zu verschleiern, seine berufliche Stellung auszunutzen und kritische Presseberichte über sich zu verhindern. Dabei, analysiert der Berlinpankowblogger am Tage, an dem ein schuhschüttelnder Mob durch die deutsche Hauptstadt zieht, um den rechtmäßig gewählten Präsidenten zum Amtsverzicht zu nötigen, ist Wulff genau der richtige Mann am richtigen Platz.
Wo sein ehemaliger Konkurrent Gauck vielleicht dauernd quergeschossen hätte gegen Rettungspakete und Eurorettung und Peter Sodann, der andere Ex-Kandidat als Staatsziel ausgegeben hätte, Sachsen mit einem Netz aus Notbibliotheken zu überziehen, tut Wulff immer das, was gut ist für das Land und seine Menschen. Er unterzeichnet gesetze, segnet Sternsinger, stärkt in der Krise den heimischen Immobilienmarkt und steht immer zu Weihnachten pünktlich neben einem Baum, um Moral zu predigen.
Mehr kann niemand verlangen, meint der Pankowblogger. Bundespräsident Christian Wulff müsse deshalb zwingend Bundespräsident bleiben. "Er passt so gut zu Deutschland - zu einem Land, in dem es an der Tagesordnung ist, dass Politiker die Bürger anlügen. Besonders vor Wahlen und vor Untersuchungsausschüssen. Ein Land, in dem Korruption kein Fremdwort ist, in dem der Missbrauch öffentlicher Macht gesellschaftsfähig ist."
Der flammende Appell für den Amtsverbleib des Niedersachsen dürfte den härtesten Wulff-Kritikern vor Augen führen, dass es Selbsterkenntnis ist, die sie auf die Barrikaden treibt. Deutschland ist schließlich, "ein Land voller krummer Geschäfte, Steuerhinterziehungen und dubioser Parteispenden. Ein Land gekaufter Gewerkschaftsbosse, bestechlicher Industriemanager, korrupter Beamter. Deutschland, das Land der V-Männer, der Abhörspezialisten und der kruden Thesen. Deutschland, das Land von Flick, Kießling und Barschel. Das Land von Schreiber, Käßmann und Guttenberg."
Dieses Land könne nur einen Wulff zum Bundespräsidenten haben. Ein Mann wie wir! "Alles andere wäre gelogen. Jeder andere wäre fehl am Platze. Es sei denn, ein neuer Präsident hätte dann auch die eine oder andere Leiche im Keller. Das wäre etwas anderes. Das würde auch passen. Denn wie heißt es doch passend: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient."

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