Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, sagt ein berühmtes Sprichwort. Bundespräsident Christian Wulff kann dieser Tage ein Lied davon singen. Kein Tag vergeht, an dem sich das Internet und die Medien nicht über ihn lustig machen. Neuestes Fundstück: Eine Meldung im Fantasieblatt Enten-Kurier im berühmten Comicheft Micky Maus.
Dort gerät Hundepräsident Wuff unter Druck, weil er Berichte über einen ominösen 500.000-Taler-Kredit für seine Hundehütte verhindern wollte – und Enten-Kurier-Chefredakteur Kai Quiekmann deshalb auf die Mailbox bellte. Ein weiterer Vorwurf an das Pudelpaar Wuff: Gratis-Urlaube in luxuriösen Tierpensionen. Mehrere Mitglieder der Hunderegierung fordern deshalb nun den Rücktritt des Präsidenten. Doch der zeigt Zähne statt Zerknirschung – und bleibt hartnäckig im Amt.
Die Ähnlichkeit zur Originalaffäre kommt nicht von ungefähr: Neben den üblichen fiktionalen Meldungen nimmt der Enten-Kurier auch immer wieder Bezug auf aktuelles Zeitgeschehen aus den Bereichen Kino, Stars, Fernsehen, Internet, Sport, Geschichte, Wirtschaft und Politik. «Jedes Mal mit dem ganz besonderen Schnabel-Dreh, den nur Entenhausen bieten kann», sagt Elke Schickedanz vom Egmont Ehapa Verlag, der die Micky Maus wöchentlich herausgibt.
Fohlen, Magerheld, Wuff und Co.
So findet sich im aktuellen Heft beispielsweise eine Geschichte über Modeschöpfer Max Magerheld. Dass bei der Namenswahl Karl Lagerfeld Pate stand, dürfte unschwer zu erkennen sein. Genauso am realen Zeitgeschehen dran war der Bericht im Enten-Kurier über Dietmar Fohlen und die wahnwitzigen Talente in seiner Show, bei der auch Donald Duck wunderbar mithalten konnte: Er schaffte es laut Blatt nämlich, sich allein mit seiner Wut so weit erhitzen, um als lebende Bratpfanne zu dienen.
Auch die Bundeskanzlerin bekam bereits ihr Fett weg: Die Micky Maus ließ Bürgermeister Bleibtreu auftreten, der sich über die Videoplattform YouDuck erstmals online Bürgerfragen stellte, und schrieb: «Ob Bürgermeister Bleibtreu den bürgernahen Worten nun auch bürgerfreundliche Taten folgen lässt, bleibt abzuwarten.» Nun ist also der Bundespräsident an der Reihe. Am 10. Februar soll das Heft mit der Wulff-Satire erscheinen, das bereits jetzt in Druck geht.
Schickedanz betont, dass die Meldungen stets ohne Wertung bleiben. Ziel sei es, im besten Fall auf zwei Ebenen zu unterhalten: Zum einen als spaßige Geschichte für die jüngeren Leser und zum anderen als Satire für die älteren Leser oder deren Eltern.
Quelle:
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Gesellschaft Nachrichten -
Wulff-Satire – Wuff und der ominöse Hundekredit