[Worterklärung] Interessenverband

Ein Interessenverband ist ein Zusammenschluss von Personen, die die politischen Willensbildung beiflussen wollen. Die Arbeit eines Interessenverbandes wir Lobbyismus genannt, dieser Begriff ist im Volksmund aber negativ behaftet.
Interessenverbände werden in 5 Gruppen unterteilt:
Vereinigungen im Wirtschaftsleben/ der Arbeitswelt
 Hierzu zählen Gewerkschaften, Unternehmer- und Selbsständigenverbände, sowie Verbraucherverbände
Vereinigungen mit sozialen Zielen
 Hierzu zählen Wohlfahrtsverbände und Deutscher Mieterbund
Vereinigungen im Bereich Freizeit und Erholung
Hierzu zählen Hobby- und Sportvereine, wie Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde und Deutscher Sportbund
Vereinigungen in den Bereichen Kultur und Wissenschaft
Hierzu zählen die P.E.N oder Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands

Vereinigungen mit ideellen und gesellschaftspolitischen Zielsetzungen
Hierzu zählen Menschenrechtsorganisationen wie FGQ, amnesty international und Kinderschutzbund, aber auch Tierrechtsorganisationen wie PETA oder Ärzte gegen Tierversuche. Die letzten dieser Gruppe sind die Naturschutzorganisationen wie Greenpeace oder BUND
Wie nehmen Interessenverbände jetzt Einfluss auf die politische Willensbildung? Um das zu erreichen haben Interessenverbände mehrere Möglichkeiten, sie können direkt an die Öffentlichkeit gehen und auf ihre Ideen aufmerksam machen bei kleineren Verbänden geschiet dieses meist über Stände in den Fußgängerzonen (IGM / PETA), andere setzten ihre Interessen um, damit die Medien davon berichten (Greenpeace / PETA) und wieder andere (zum größten Teil Gruppe 1) verwenden Streiks und Demonstrationen. Eine weitere Möglichkeit Interessen durchzusetzten ist dann gegeben, wenn Interessenverbände mit Parteien zusammenarbeiten, um so ihre Ziele in den Parteiprogrammen unter zu kriegen. Die letzte Möglichkeit ist das Mitwirken in Parlamenten, diese Art von Interessenvertretung wird von vielen als negativ angesehen und mit "Lobbyismus" beschimpft. 
Doch damit man versteht, warum Interessenverbände in der Demokratie, wie es sie in Deutschland gibt, nicht weg zudenken ist, muss man unsere Demokratie verstehen. 
In unserer Demokratie werden Politiker gewählt, diese müssen als Vertreter fürs Volk Entscheidungen treffen. Nur gibt es ein Problem für Politiker:
Herr März, ein gelernter Maschinenbauer, wurde in den Bundestag gewählt. In der letzen Bundestagssitzung wurde über die Verringerung des CO2-Ausstoßes von Autos geredet, hier konnte Herr März dank seines Fachwissens punkten, und nach bestem Gewissen abstimmen. Diesesmal hat Herr März aber ein Problem, es geht um Tierschutzverordnungen für Bauernhöfe und Herr März steht wie ein Ochs vorm Berg.
Jetzt hat er 2 Möglichkeiten, entweder fragt er einen anderen Abgeordneten im Bundestag und wird ausgelacht, weil er keine Ahnung hat, oder der andere Abgeordnete hat auch keine Ahnung. Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Bundestag Interessenverbände einlädt, die dann über das Thema berrichten, einmal die PETA und einmal den Verband Deutscher Landwirte. Jeder von denen wird seine Kritikpunkte äußern und die Vorteile auschmücken, zudem noch Statistiken vorlegen, um ihr Argumente zu begründen. Nach diesen Vorträgen kann Herr März eine Nacht drüber schlafen und nachdem er etwas mehr von beiden Seiten weiß auch nach bestem Gewissen entscheiden. 
Da die Interessenverbände nun auch etwas von den Entscheidungen haben, entweder weil sie dadurch mehr Gewinne erzielen können oder einfach weil sie für ihre Überzeugung einstehen, sind ihnen alle Mittel recht. Also werden Korruption nicht ausbleiben und genau das macht den Lobbyismus so "negativ" und "unfair", denn nicht alle Verbände sind gleich groß und haben das selbe Kapital, ein Autohersteller kann öfters Werbung für sich machen, als ein Tierschutzverein, da der Autohersteller Gewinne einfährt, während der Tierschutzverien auf Spenden angewiesen ist.

Intressenverbände sind in einer Demokratie, in der nicht jeder Politiker alles wissen kann, unabdingbar, dennoch wird genau deshalb versucht Ideen aufzuzwängen und Politiker zu beeinflussen. 
Ganz nebenbei, das "Nicht-Raucher-Gesetz" wurde von der Raucherlobby geschrieben und wurde mit allen seinen Rechtschreibfehlern 1 zu 1 übernommen und umgesetzt. 
Aber genau das ist der Job des "Lobbyisten", er nimmt den Politikern Arbeit ab, versucht seine Interessen soweit zu vertreten wie möglich und gibt Gesetzesvorschläge ab, die seine eigenen Interessen zurückschrauben, um den Interessen der anderen Interessengruppen näher zukommen.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, das ich bis jetzt noch keinen gesehen habe, der sich über das "Nich-Raucher-Gesetz" aufgeregt hat, außer denen, deren Interessen vertreten wurden.



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