Workshop Diktatur

Die längste demokratische Periode, die das neuzeitliche Europa jemals erlebt hat, wird 67. Den Siebzigsten wird sie vermutlich nicht mehr erleben. Der Stein, mit dem die Wiedereinführung der Diktatur ins Rollen gebracht wurde, ist die Bankenkrise.

Workshop DiktaturKommentar – Gefkt eingeschädelt haben sie das schon, jene, denen wir diese Krise und den Verlust unserer Demokratie verdanke. Denn beides hängt unmittelbar zusammen. Durch die Krise, vor allem jedoch durch Merkels Austeritätspolitik, wurden die europäischen Staaten außerstandes gesetzt, die gewohnten Sozialleistungen in den mediteranen Euro- Staaten zu gewährleisten. Es kam, was Baroso bereits vor zwei Jahren prophezeit hatte. Soziale Aufstände, Hungeraufstände also, breiten sich im südlichen Mittelmeerraum mit rasender Geschwindigkeit aus. Dies führt de facto zur Einschränkung – und schlussendlich zur Abschaffung der Bürgerrechte aller Menschen, ob sie nun protestieren oder nicht.

In Spanien gilt bereits als organisierte Kriminalität, wenn Studenten via Facebook zu einer friedlichen Kundgebung aufrufen. Dies verstößt klar gegen die spanische Verfassung, wird jedoch, angesichts der Massenaufstände, durch entsprechende Notstandsgesetze möglich. Wenn das gesamte Volk tobt, dann ist Regierungen alles erlaubt, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen und zu wahren. Also auch Scharfschützen auf den Dächern und Panzer in den Straßen. Abschreckung und Einschüchterung gelten als legitime Mittel, um das eigene Volk zur Raison zu bringen, zur Staatsraison. Dies steht Spanien, Portugal und Griechenland kurzfristig- uns in Deutschland eher mittelfristig bevor.

Doch Widerstand ist intelligenter, als den Mächtigen lieb wäre. Auch wenn er von unten kommt, kann er dennoch so kreativ und unorthodox sein, dass er schlussendlich zum Erfolg führt. Es ist deutlich zu spüren, wie das Tempo sich verschärft. Den Machern dieses globalen Putschversuchs läuft die Zeit davon. Das ist der Risikofaktor an künstlich erzeugten Weltwirtschaftskrisen. Sollten die Sozialsysteme gänzlich zusammenbrechen, überschlügen sich die darauffolgenden Ereignisse. Menschen mit leerem Bauch können fürchterlich böse werden, vor allem, wenn ihre Kinder betroffen sind. Das darauffolgende Desaster könnte keiner Regierung recht sein. Wenn ein Land sich erst einmal selbst in Schutt und Asche gelegt hat, wird kaum jemand daran Interesse haben, es zu den vorherigen politischen Bedingungen erneut aufzubauen. Kurzum, wir würden entweder in die Steinzeit zurück fallen, oder die Bastille erstürmen.

Was den Herrschenden zum Machterhalt bleibt sind neben den Geheimdiensten vor allem Militär und Polizei – und Militärpolizei. Deren Aufgabe wird es sein, die Menschen an ihren Arbeitsplatz zurückzuzwingen, wie es bereits vorletztes Jahr während eines spanischen Fluglotsenstreiks der Fall war. Sie werden die Empörten während ihrer Kundgebungen erbarmungslos zu Klump schlagen, sie mit Gummigeschossen, Pfefferspray und Schallkanonen in die Flucht schlagen. Als Ultima Ratio – nein als Ultima Irratio, wird scharfe Munition eingesetzt werden. Dies wird der Punkt sein, an dem das Volk sich dafür entscheiden wird, ob es freiwillig in die Sklaverei geht, oder stattdessen lieber den Tod riskiert. Die medienschläfrigen Konsumschafe werden zu diesem Zeitpunkt wohl aufgewacht sein. Kritische Menschen sind es bereits. Die Chancen des Widerstandes stehen nicht selten besser, als diesem selbst bewusst ist. Eine Regierung, die weite Teile ihres Volkes ausgelöscht hat, die gab es noch nie und wird es nie geben. Sonst ist niemand mehr für die Drecksarbeit da. Letztlich sind wir Bürger es, die diesen Planeten bewohnen, wenn auch mit lästigen Zecken im Pelz. Es wird Zeit für ein wenig Hautpflege.



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