«Working Out Loud» – Der Weg zu einer erfolgreicheren Arbeitsweise?

Wer «Working Out Loud» hört, hat womöglich auch gleich dieses Bild vor Augen: Gewaltige Muskelprotze, die sich in der Ecke mit den Freihanteln um den besten Platz vor dem Spiegel konkurrenzieren und sich dabei gleichzeitig mit lautem Gestöhne übertönen wollen. Wer sich protzige Muskeln antrainieren möchte, muss an seine körperlichen Grenzen gehen und dabei kann ein erlösender Anstrengungsschrei bestimmt helfen. Dieses Bild ist zwar hilfreich, wer sich jetzt aber Tipps zur Produktivitätssteigerung beim Krafttraining erhofft, ist hier falsch – denn mit dem Fitnessstudio hat «Working Out Loud» nichts zu tun.Natürlich können sich auch Bodybuilder mit dem Thema auseinandersetzen, wenn sie wollen auch im Fitnessstudio. Ausserdem wären sie bestimmt geeignete Kandidaten, zumal sie es sich gewöhnt sind, aus ihrer Komfortzone auszubrechen. Denn das ist eines der Hauptziele, zu denen das Praktizieren von «Working Out Loud» führen sollte. «Working Out Loud», auch «WOL» genannt, versteht sich selbst als Bewegung, welche die bestehende Arbeitswelt für den Einzelnen verändern soll. Der Ursprung dieser Bewegung findet sich in einem simplen Blogeintrag, der dann von John Stepper (siehe Video) in einem Buch ausdifferenziert wurde. Mittlerweile hat sich das Prinzip weltweit verbreitet und wird in renommierten Grossbetrieben wie Bosch, Siemens oder BMW angewendet. Es vermag also kaum mehr zu verwundern, dass der Begriff mittlerweile zu einem echten Modewort der Arbeitswelt geworden ist und somit auch unsere Beachtung verdient.

Doch worum geht es bei «WOL» überhaupt? Im Zentrum steht der zwischenmenschliche Austausch. Dadurch sollen Arbeitsweisen optimiert, Ideen ausgetauscht, aber auch Persönlichkeiten weiterentwickelt werden. Vorgesehen sind kleine Gruppen von 3-5 Personen, die in irgendeiner Beziehung ähnliche Interessen verfolgen. Über zwölf Wochen hinweg sollten sich diese Gruppen jeweils einmal wöchentlich treffen, um gemeinsam ganz bestimmte Dinge zu üben. Auf der Homepage des Gründers der Bewegung können Anleitungen zu den vorgeschlagenen Übungen gratis heruntergeladen werden. Diese genauen Vorgaben, die von den Anwendern scheinbar auch ziemlich konsequent angewendet werden, lassen die Bewegung ein wenig wie eine Sekte erscheinen. Allerdings muss man sich weder irgendwo registrieren, noch für etwas bezahlen, um einen eigenen «WOL-Circle» (so nennen sich die Gruppen) zu gründen. Um das Prinzip von «Working Out Loud» verstehen zu können, sollte man sich an den fünf Kernelementen der Bewegung orientieren:

  • Grosszügigkeit (Generosity) – Knowhow soll geteilt werden und zwar ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Generell steht beim Prinzip des «Gebens und Nehmens» meist letzteres im Mittelpunkt. Dies will die Bewegung ändern. Die Beiträge in einem «WOL-Circle» sollen sich auf die Interessen der anderen Teilnehmer ausrichten und diesen einen Mehrwert bieten.
  • Beziehungen (Relationships) – Der Aufbau von nachhaltigen sozialen Netzwerk ist ein weiterer zentraler Bestandteil von «WOL». Die Beziehungen sollen einen gewissen Nutzen haben, jedoch auch nach dem oben genannten Prinzip der Grosszügigkeit funktionieren.
  • Sichtbare Arbeit (Visible Work) – Dieser Punkt gibt der Bewegung ihren Namen. Man soll offenlegen, woran man arbeitet und mit welchen Methoden man dies tut. Ziel ist auch hier keine Selbstdarstellung, sondern Inspiration für die anderen. Je mehr man von sich und seiner Arbeit preisgibt, desto eher können Aussenstehende Kritik anbringen. Diese wiederum, kann zu einer verbesserten Arbeitsweise führen.
  • Zielgerichtetes Entdecken (Purposeful Discovery) – Das Feedback anderer ist auch in diesem Punkt zentral. Anstatt stur einen Plan zu verfolgen, den man sich selbst zurechtgelegt hat, soll lediglich die Richtung klar gefasst und der Weg dahin dann gemeinsam gefunden werden. Dadurch soll ein möglichst grosser Teil des enormen Potentials ausgeschöpft werden, welches die Gemeinschaft bietet.
  • Wachstumsorientiertes Denken (Growth Mindset) – Dieser Punkt spielt vor allem auf Offenheit gegenüber neuen Ideen an. Das heisst, man soll seinen Horizont stets erweitern und an immer höheren Aufgaben wachsen. Allgemein wird beim «WOL» das Streben nach Höherem verlangt sowie der ständige Versuch, persönlich besser zu werden und damit auch die Welt zu verbessern.

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