Titel: Wolfsbaum
Autor: Mia Faber
Format: E-Book
Preis: 2,99 €
Seitenzahl: 80 Seiten
Verlag: Valkyren Verlag
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Der junge Bauer Morgan zweifelt in unruhigen Zeiten an seinem Glauben und seiner Bestimmung. Die Sagen rund um die Druiden und deren Glauben geraten immer weiter in Vergessenheit und Morgan ist gelangweilt von der Eintönigkeit seines Lebens.
Als sein Hof von Banditen überfallen und niedergebrannt wird und er eine unerfreuliche Begegnung mit der Kriegergöttin Morrigan hat, wird er von ihr mit einem Fluch belegt. Um diesen Fluch umzukehren, muss Morgan einen Kampf bestreiten, bei dem er nicht weiß, wie sein Ende aussehen wird…
Als ich das Buch als Rezensionsexemplar angeboten bekommen habe, hat mich vor allem die Information angezogen, dass es sich um eine neu interpretierte irische Sage handelt. Dass Wölfe darin eine Rolle spielen hat mich sehr interessiert und so habe ich zugesagt und das E-Book zur Verfügung gestellt bekommen. Herzlichen Dank an dieser Stelle dem Valkyren Verlag. Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Die Geschichte beginnt mit einer Großmutter, die ihrem Enkel die Sage um den Ort Beddgelert erzählt, die, wie wir schon bald erfahren sollen, ein recht tragisches Ende nimmt. Es ist ein sehr schöner Einstieg in das Buch, allerdings habe ich den Übergang von Erzählung der Großmutter und der eigentlichen Geschichte als etwas holprig empfunden.
Es ist mir schwer gefallen mich zurecht zu finden, weil mir nicht sofort klar war, wo ich mich befinde und um was es geht. Diese erste Verwirrtheit ist allerdings recht schnell wieder verschwunden und ich konnte die magische Stimmung in der Geschichte genießen.
Morgan ist mir als Charakter eher unreif und naiv vorgekommen. Er flüchtet vor jeglicher Verantwortung und hadert mit sich und seinem Leben. Er scheint völlig unglücklich mit allem zu sein tut aber nichts dagegen. Er lebt mit seiner Großmutter auf einem kleinen Hof und er liebt sie sehr, trotzdem interessiert er sich keinen Deut für das, was sie ihm erzählt und weiß es nicht zu schätzen, wenn sie ihm sämtliche Sagen über Druiden näher bringen möchte. Als er schließlich verflucht wird, erinnert er sich nach und nach an all ihre Erzählungen und erst, als es zu spät ist, erkennt er den wahren Wert.
Auch verflucht ist Morgan mir nicht der sympathischste. Er verändert sich nur langsam, ist immer noch sehr wütend, feige und braucht sehr lange um zu erkennen, was seine Bestimmung ist. Worauf es letztlich hinauslaufen wird, habe ich mir sehr schnell zusammen reimen können, trotzdem hat mir der Verlauf der Geschichte gut gefallen.
Die Sage ist ganz anders interpretiert, als man am Anfang vielleicht denkt aber genau dieser Ansatz gefällt mir sehr gut.Man erkennt, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt und man eine Sage so oder auch anders erzählen kann.
Der Schreibstil der Autorin hat mir auch sehr gut gefallen und die Handlung ist kurzweilig
Eine sehr schöne und kurze Geschichte für zwischendurch, die eine irische Sage ganz neu erfindet und interpretiert. Es geht um Feigheit, Langeweile aber auch um Mut und Entschlossenheit. Gleichzeitig kann man durch dieses Buch erfahren, wie wichtig es ist, dass es im Leben immer zwei Seiten gibt und es darauf an kommt, aus welcher Perspektive man eine Situation betrachtet.