Wohnmobile gebraucht kaufen

Noch bis Mitte April ist eine gute Zeit, ein gebrauchtes Wohnmobil zu kaufen. Allerdings wird jeder potenzielle Käufer schnell feststellen, dass das Angebot (im Gegensatz zu den Jahren vor 2015) einerseits überschaubar, andererseits ziemlich überhitzt ist. Angebot & Nachfrage lassen grüßen: Gute Zeiten eher für Verkäufer.

Wer sich im Bereich der qualitativ hochwertigen Integrierten umschaut, wird kaum Fahrzeuge, die jünger sind als Baujahr 2000 unter 20.000 Euro finden. Wenn doch: Meist fehlt dann die Klimaanlage. Statt dessen exorbitant hohe km-Leistung, viele Vorbesitzer oder mäßiger Pflegezustand (Ausnahmen bestätigen die Regel). Selbst im Bereich der Campingbusse findet man leicht „Mondpreise“: So las ich von einem Volkswagen California Coach 2,5 TDi T4 aus dem Jahr 2000 mit 318.114 km Laufleistung für 19.950 Euro online. Absurd! Allerdings bleibt festzustellen: Jeder Händler oder Privatmensch kann seine Preise selbst anmalen – entscheidend bleibt, ob das auch wirklich jemand bezahlt! Da bleiben Zweifel angebracht.

Nicht immer ist es günstiger, von privat kaufen zu wollen. Die Händlerpreise sind meist ebenbürtig, oft sogar besser. Zumal der Händler eine Garantie gibt, die er einpreisen muss. Während Müller und Meyer monatelang auf den passenden Käufer warten können und wollen, ist jedes nicht verkaufte Mobil des Händlers für ihn totes Kapital.

Egal, welchen Preis jemand bereit ist zu zahlen einige Dinge sind allgemein wichtig. Das A und O ist, dass ein Wohnmobil dicht und technisch in Ordnung ist. Jeder ist gut beraten, sich auf Augen und Nase zu verlassen. Was gammelig riecht, ist es auch! Überall dort, wo Wasser ins Spiel kommt, sollte penibel geschaut werden: Dusche, WC, Spüle, Türen, Stauklappen, Fußboden, Unterboden. Besser noch: Einen Feuchtigkeitsmesser zu Rate ziehen. Ein solches Gerät überführt jede Mogelpackung.

Ein alleiniger Blick auf den Tacho genügt nicht. Es gibt eine ausreichende Zahl sehr gepflegter Mobile mit hohen Laufleistungen und ebenso viele „faule Eier“ trotz weniger Kilometer. Bevor man einen teuren Fehlkauf tätigt, ist das Geld für einen Gutachter bestens investiert. Wer als Verkäufer ein Gutachten verweigert: Finger weg!

Nicht unwichtig ist die Frage, ob das ins Auge gefasste Wohnmobil jemals als Mietfahrzeug unterwegs war. Wenn eine Anhängerkupplung vorhanden ist, lohnt ein Blick auf die PS-Zahl und die Frage, was denn evtl. angehängt war: Wenn ein untermotorisiertes 3,5 t-Womo jahrelang noch einen Caravan oder ein großes Boot zog, ist das zu berücksichtigen.

Ein gutes Zeichen ist es stets, wenn der Verkäufer die Historie seines Mobils mit Belegen dokumentieren kann. Das ist wichtiger als Gebrauchsspuren zu bemängeln. So lange die Optik nicht relevant für den Gebrauch ist: Alles gut. Ein anderthalb oder gar zwei Jahrzehnte altes Fahrzeug kann nicht aussehen wie aus dem Showroom des Herstellers. Muss es auch nicht.

Eine gute Checkliste gibt es hier.

Eine Binsenweisheit: Was neu teuer war, ist es gebraucht ebenso. Premium-Modelle aus den Häusern Niesmann + Bischoff, Bawemo, Frankia, Carthago oder Euramobil kommen äußerst selten als Schnäppchen daher. Tolle Qualität haben einst FFB Tabbert oder auch Beisl geliefert, nur gibt es beide Hersteller längst nicht mehr. Ich würde mich dennoch im Zweifel stets für ein hochwertiges Modell aus deutschen Landen entscheiden. Qualität setzt sich auch auf die alten Tage durch. Btw: Viele Ersatzteile sind nicht herstellerspezifisch und somit am Markt erhältlich. Das Kleingedruckte in den Garantiebedingungen genau lesen! Nicht immer ist der verdeckte Wasserschaden auch mitversichert.

Tipp für alle, die Fahrzeuge jenseits der 3,5 t bewegen dürfen: In diesem Bereich lohnt die Suche. Allerdings sollten die höheren Folgekosten (Kfz-Steuer, Versicherung, Maut, jedes Jahr TÜV) im Blick bleiben.

Last but not least: Je älter ein Modell ist, umso wichtiger ist es, möglichst viele Dinge selbst machen zu können. Technisch Versierte sind hier im Vorteil. Auch bei Preisverhandlungen gilt: Der Ton macht die Musik. Es ist ein Irrglaube, einen Verkäufer 25 Prozent „runterhandeln“ zu können. Wer andererseits in den ersten Satz „letzter Preis“ einbaut, dürfte auch schlechte Karten haben. Wer online ein passendes Gefährt gefunden zu haben glaubt: Telefonieren erspart viel Umgemach. Vieles kann man vorab klären – und sich so manchen weiten Weg sparen.

Wo suchen? mobile.de, truckscout24.de, ebay-Kleinanzeigen, caraworld.de. Im Ausland zu schauen, lohnt gleichfalls, der Import ist wesentlich einfacher als gedacht, Umsatzsteuer entfällt bei Gebrauchten.

Wohnmobile gebraucht kaufen

Wer bis hierher gelesen hat: Einen hochwertigen gebrauchten Campingbus haben wir selbst zum Verkauf anzubieten: Hier entlang.


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