Kapitel Eins
Dieses Wochenende war ein absolutes Wohlfühl-Wochenende. Sonne satt, strahlend blauer Winterhimmel von morgens bis abends. Solche Voraussetzungen sind doch geradezu ideal, um sich wohlzufühlen, oder? Aber ich möchte Wohlgefühle nicht vom Wetter abhängig machen, da kann ich Glück haben oder auch nicht, das kann ich nicht beeinflussen. Also fange ich im ersten Kapitel mit dem an, was ich zum Wohlfühlen brauche. Vielleicht ist es ja auch genau das, was du zum Wohlfühlen brauchst, wer weiß?Ordnung
Mag sein, dass ich ein Monk bin. Mag sein, dass ich nicht normal bin (sagt meine Schwester). Mag sein, dass ich einen Tick oder gar Schlimmeres habe. Aber ich fühle mich am wohlsten, wenn um mich herum Ordnung herrscht. In einem Singlehaushalt ist das eine ziemlich leichte Übung. Wenn's aussieht wie nach einem Wirbelsturm, dann bin ich es höchstwahrscheinlich selbst gewesen. Vielleicht auch Besuch, aber der hinterlässt ja normalerweise kein Schlachtfeld. Also: ich. brauche. Ordnung.Tipps & Tricks
Kennst du die 30-Sekunden-Regel? Räum. es. sofort. weg. Und zwar immer dann, wenn das Wegräumen nicht mehr als 30 Sekunden in Anspruch nimmt. Wenn du nach Hause kommst, schmeiß den Schlüssel nicht irgendwo hin, sondern immer an den gleichen Ort. Egal, was du gebraucht hast, leg es gleich wieder da hin, wo es hingehört. Immer dann, wenn ich mich dabei ertappe, etwas nur mal eben abzulegen, um es später wegzuräumen, dann kommt aus irgendeiner Ecke im Hirn ein Stimmchen und flüstert laut: 30-Sekunden! Im Grunde meines Herzens bin ich ein stinkfauler Mensch, darum sorge ich meistens gleich für Ordnung, dann muss ich irgendwann später nicht Stunden mit Aufräumen oder Putzen verbringen. Dazu hab ich nämlich noch weniger Lust. Ist das nicht auch etwas, das du deinem Nachwuchs oder dem Herrn des Hauses angewöhnen kannst?Schein statt Sein
Ich werde verdächtigt, einen besonders sauberen Haushalt zu haben. Stimmt aber nicht. ICH würde nicht von meinen Böden essen. Und wenn die Sonne es zu gut meint, dann sehe ich Spinnweben in Ecken, an die ich beim Staubsaugen nicht mal denke. Meine Theorie ist , dass die Ordnung schuld an dem Gerücht ist. Ich gebe zu, dass, wenn ich in ein unordentliches Büro oder eine unordentliche Wohnung komme, mein Wohlfühlbarometer um etliche Prozent fällt. Ich meine damit kein Zuhause oder Büro, in dem gelebt wird! Nein, ich meine damit Räume, denen dank der Unordnung anzusehen ist, dass sie nicht wirklich gemocht oder gar geliebt werden. Ich bin ein Schöngeist, das weiß ich, und einen solchen stören lieblose Räume. Dann fühle ich mich nicht wohl. Geht es dir auch so? Oder denkst du jetzt gerade, was ich doch für einen gewaltigen Sprung in der Schüssel habe?Kleine Dinge
Was das mit dem Wohlfühlkatalog zu tun hat? Naja, für mich eine ganze Menge. Ich möchte mich ja wohlfühlen, also fange ich doch mit den kleinsten Dingen an, die nicht einmal was kosten. Ich fühle mich wohl, wenn es gut riecht, wenn nach dem Lüften der Raum so etwas Frisches hat. Ich mag, wenn Räume nicht so vollgestellt sind. Manchmal geht es nicht anders, aber dann kommt wieder die Ordnung ins Spiel. Vielleicht bin ich ja doch nicht so ein Freak, vielleicht bin ich ja doch normal. Wenn ich mit dem Staubwedel durchs Haus fege und danach noch eine Runde mit dem Staubsauger drehe, dann habe ich ein sauberes Gefühl und nicht wirklich viel Zeit in die Hausarbeit investiert (Ich verrate dir aber nicht, dass der Staublappen ganz schön dreckig wird, wenn ich dann doch mal feucht Staubwische), ich fühle mich wohl. Also gehört Ordnung definitiv in meinen Wohlfühlkatalog.Wohlfühlmomente
Nachdem wir das also geklärt haben (das mit dem Monk und der Ordnung), hab ich noch das hier auf Lager: umgib dich mit schönen Dingen, schließe ab und zu die Augen, um einen Moment ganz mit dir allein zu sein und denk an etwas Schönes. Und wenn du dann die Augen öffnest und dein Blick fällt auf etwas Schönes in deinem Zuhause oder wo auch immer du gerade bist, dann hast du schon einen Moment zum Wohlfühlen gefunden.Ich weiß nicht, ob das, was ich geschrieben habe, das ist, was du vom Wohlfühlkatalog erwartet hast - aber nachdem ich es mir laut vorgelesen habe, fand ich es einen guten Anfang, ein gutes Kapitel Eins im Wohlfühlkatalog.
Jetzt bin ich gespannt, was dir zum Thema Wohlfühlen einfällt. Und, wenn ich ehrlich bin, dann bin ich auch gespannt, was mir zum zweiten Kapitel einfallen wird. Ich hab nämlich kein Konzept und keinen Plan, da ist nix ordentlich vorbereitet ... (ich kann dich sehen, dein Grinsen reicht von einem Ohr bis zum anderen!)
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