Wohin geht die Reise des Fernsehens?

Fernsehen und die Werbung zwischen Fernsehformaten sind auf eine Zielgruppe zugeschnitten, die nicht zwingend alt sein muss, aber geistig ein wenig – träge. Vielleicht auch mit übergebührlich viel Tagesfreizeit, Menschen, die von Zynikern wie Idioten behandelt werden. Schaut den Scheiß, dann kauft den Mist aus der Werbung, der dick macht, und kriecht dann träge zurück auf euer Sofa. Da schaut ihr weiter Fernsehen. Wir unterhalten euch mit Programmen, die euch ruhig halten und nicht verwirren sollen. Blöde Menschen kaufen blöde Sachen.

So fasst die Autorin Sibylle Berg in einer Spiegel Kolumne den momentanen Zustand des Zusammenspiels zwischen Fernsehsendern und Fernsehzuschauern in Deutschland zusammen.

Ich selbst habe seit fast einem Jahr kein Fernsehen mehr geschaut, von daher setzt sich mein Eindruck vom Fernsehen zum einen aus den Hörensagen, zum anderen aus Erfahrungen der Vergangenheit zusammen. Dennoch wage ich zu behaupten, dass ich ihn für angemessen halte.

Das deutsche Fernsehen befindet sich in einer Einbahnstraße. Noch ist das ganze profitabel, noch schalten offenbar genug Leute ein. Geringes Wachstum, hoher Marktanteil. Die BWL würde das Produkt Fernsehen als “Cash Cow” bezeichnen, es wird gemolken, so lange es noch Milch gibt. Meine Prognose ist jedoch, dass das Ende dieser Einbahnstraße innerhalb dieses Jahrzehnts erreicht werden wird.

In Deutschland gibt es – im Gegensatz zum US-Fernsehen – eine große Qualitätsflaute im Bereich Fiktion. Andere Formate, wie beispielsweise Sonneborn rettet die Welt oder das Neo Magazin versieben in Spartenprogrammen bei Quoten unter einem Prozent.

Wohin führt die Reise?

Wird sich das Fernsehen langfristig als mit einer Schwerpunktsetzung auf die Zielgruppe halten können, die Sibylle Berg etwas plakativ als “blöde Menschen” beschreibt? Und was ist mit jenen, die nicht in jene Zielgruppe passen?

Langfristig gesehen denke ich, dass aus Nordamerika ein Angebot des Formates von Netflix hinüberschwappen könnte. Netflix ist quasi wie das in Deutschland überaus beliebte (wenn die Rezeption auch in der rechtlichen Grauzone liegt) kinox.to – nur eben komplett legal, in hervorragender Qualität und ohne Pornowerbung. Dafür allerdings nicht kostenlos (wenn auch im, wie ich einschätze, bezahlbaren Bereich). Das Modell kommt an, ist in Nordamerika überaus bekannt und akzeptiert und wird von vielen Menschen genutzt. Für das Unternehmen Netflix ist dies mittlerweile wirtschaftlich so rentabel geworden, dass nun sogar eigene Serienproduktionen (in den Fußstapfen der HBO-Serien) gestartet werden konnten, beispielsweise House of Cards mit Kevin Spacey in der Hauptrolle.

Den bereits vorhandenen, Netflix-ähnlichen Angeboten in Deutschland mangelt es zumeist am Angebot, oder sie sind für die größtenteils junge, mit dem Zauberwort “netzaffin” versehen Zielgruppe zu teuer. Gerade angesichts des verlockenden Dufts der verbotenen Frucht kinox.to.

Wer dagegen weiter auf das Fernsehen vertraut, dürfte langfristig in die Röhre schauen.

Bildquelle: King-of-Herrings


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