Wohin des Weges, neobooks?

Wohin des Weges, neobooks?

Es war im Oktober 2012. Ich wollte es mal mit diesem neuen Ding namens Selfpublishing ausprobieren und suchte nach Plattformen, die mir dabei helfen konnten. Ich bin bei neobooks gelandet und seitdem veröffentliche ich meine Bücher immer dort. Mittlerweile schließe ich aber Tolino und Amazon von der Belieferung durch neobooks aus. Aber dies wird zukünftig nicht mehr erlaubt. Ein Grund, um mal bei neobooks nachzufragen, wohin der Weg für die Plattform gehen wird.



Veras Welt:

neobooks ist die erste Selfpublishing-Plattform mit Verlagsanbindung am deutschen Markt. Sie haben Zeichen gesetzt und Vielen, nicht zuletzt mir, den Zugang zum Selfpublishing geebnet. Wie sehen Sie Ihre Position aktuell und was ist das nächste Ziel?

Fr. Poetsch-Schuchard:

Neobooks konnte sich als einziger Selfpublishing-Anbieter mit Verlagsanbindung erfolgreich auf dem Markt etablieren. So bieten wir Autoren die Möglichkeit, sich bei mehreren Verlagen gleichzeitig zu bewerben und mithilfe von Rezensionen und Aktionen auf sich aufmerksam zu machen. Dabei muss das Manuskript nicht ungesehen in der Schublade liegen, sondern die Autoren können nebenbei schon Geld damit verdienen und Fans gewinnen. Mit über 200 vermittelten Autoren können wir hier eine eindeutig positive Bilanz ziehen.
Im vergangenen Oktober konnten wir mit Kiepenheuer & Witsch und Fischer Tor zwei weitere, starke Verlagspartner für uns gewinnen. In der Zukunft möchten wir dieses Netzwerk weiter ausbauen und unsere Autoren weiterhin erfolgreich in die Verlagsprogramme vermitteln.


Veras Welt:

Wenn ich es in der Vergangenheit richtig verfolgt habe, dann kommen nur einzelne Genre in Betracht, in das Verlagsprogramm übernommen zu werden. Welche Genre sind das und was ist der Anreiz für alle anderen, über neobooks zu veröffentlichen?

Fr. Poetsch-Schuchard:

Durch die Kooperationen mit sehr unterschiedlichen Verlagspartnern konnte neobooks bereits Titel in allen Genres vermitteln, zum Beispiel Liebesromane, Fantasy und Krimis. Hier sind vor allem Droemer Knaur und Fischer Tor sehr stark. Unsere Partner Rowohlt und Kiepenheuer & Witsch stehen zudem für ein breites Programm literarischer und unterhaltender Titel.
Viele Autoren entscheiden sich auch aus ganz anderen Gründen für das Self-Publishing mit neobooks. Durch unsere langjährige Zusammenarbeit mit Droemer Knaur steht neobooks für Expertise im Verlagsgeschäft und professionelles Selfpublishing. Unsere Autoren profitieren von einer hohen Flexibilität, einem sehr breiten Händlernetzwerk sowie der Möglichkeit, sich mit anderen Autoren zu auszutauschen und ihr Buch mit exklusiven Marketingaktionen zu bewerben.


Veras Welt:

Sie haben aktuell entschieden, dass sich bei Ihnen nur Amazon oder tolino von der Belieferung ausschließen lässt. Sie begründen dies mit den fehlenden Einnahmen, wenn beide größten Plattformen fehlen. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss, dass die Umsätze der verbleibenden Plattformen gering sind. Warum ist es dennoch sinnvoll über Sie zu veröffentlichen?

Fr. Poetsch-Schuchard:

Wir stellen unseren Autoren kostenlos die Möglichkeit zur Verfügung, alle angeschlossenen Händler zu beliefern. Es ist nur möglich, die Distributionskosten zu decken, wenn auch ein Großteil der Händler über uns beliefert wird. Darum können Autoren aktuell die Auswahl treffen, ob sie Amazon oder Tolino selbst beliefern möchten. Diese beiden Plattformen sind derzeit auf dem deutschen Markt die größten Anbieter. Aber auch Händler wie Apple, Google und Kobo machen einen großen Anteil der Einnahmen unserer Autoren aus. Als Selfpublisher erzielt man unserer Erfahrung nach weiterhin die größten Gewinne, wenn man ein möglichst breitgefächertes Vertriebsnetz aufbaut. Neobooks beliefert über 300 Händler und bietet so die optimale Sichtbarkeit für jedes ebook.


Veras Welt:

epubli und neobooks gehören mittlerweile zusammen. Sie haben bereits erste Angebote, Bücher auch als gedruckte Exemplare zu erstellen. Gibt es Pläne, dies weiter auszubauen? Wie sehen diese aus?

Fr. Poetsch-Schuchard:

Seit Juli 2016 haben unsere Autoren die Möglichkeit, sich gedruckte Bücher für den Eigenbedarf zu bestellen. Die gedruckten Exemplare können beispielsweise für Lesungen, Events oder als Rezensionsexemplare verwendet werden.
Derzeit testen wir mit einigen Autoren eine Buchhandelsanbindung für gedruckte Bücher über neobooks. Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Druck-Experten epubli können wir hier auf umfassende Erfahrungswerte zurückgreifen und gleich auf einem sehr hohen Niveau einsteigen. Langfristig ist geplant, diese Option für alle Autoren anzubieten.


Veras Welt:

Wie Sie vielleicht wissen, bin ich nun die Geschäftsführerin des Selfpublisher Verbandes. Was wäre Ihr Wunsch an die Selfpublisher und was wünschen Sie sich von deren Verband?

Fr. Poetsch-Schuchard:

Von den Selfpublishern wünschen wir uns, dass sie den bereits begonnenen Weg der Professionalisierung weitergehen und mit viel Engagement und Selbstbewusstsein auftreten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Kanäle, um das eigene Buch zu vermarkten, und wir würden uns freuen, wenn die Autoren diese auch proaktiv suchen und nutzen. Dabei unterstützen wir sie natürlich gerne tatkräftig.
Hier halten wir eine stärkere Vernetzung der Selfpublisher untereinander für sehr sinnvoll, sodass sie sich gegenseitig unterstützen, beraten und inspirieren können. Wir sind davon überzeugt, dass der Selfpublisher Verband dabei eine wichtige Rolle einnimmt.


Wohin des Weges, neobooks?

Luka Poetsch-Schuchard

Luka Poetsch-Schuchard ist nach Stationen im Produkt- und Projektmanagement bei Droemer Knaur die Teamleitung der Self-Publishing-Plattform neobooks.


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