Wo wird Dein Platz sein? – Gedanken zum Kindergarten

In nicht mal mehr einem Jahr ist es so weit: Meine kleine Pusteblume wird in den Kindergarten gehen. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen – aus mehreren Gründen. 

Momentan kann ich mir nämlich noch gar nicht vorstellen, sie in fremde Hände zu geben. Sie ist noch so klein, so zart. Ich weiß noch, dass ich das bei ihrem Bruder anders sah. Ich dachte schon recht früh, dass er längst reif sei für den Kindergarten. Er brauchte mehr Kontakt zu anderen Kindern, brauchte es, mehr gefordert und gefördert zu werden. Dachte ich.

Tatsächlich hat ihn der Kindergartenstart völlig aus der Bahn geworfen, in einem Ausmaß, das ich so nicht erwartet hatte. Dabei war er so stark, so offen, so hungrig nach Neuem. Doch die Tatsache, dass sein Rückhalt – ich – nicht mehr ständig bei ihm war, dass wir nun fast täglich für mehrere Stunden voneinander getrennt waren, machte ihm schwer zu schaffen. Er brauchte Monate, um mit diesem neuen Umstand klarzukommen.

Seine Schwester ist ihm in vielem sehr ähnlich und doch ist sie so anders als er. Er ist so der Typ „Hey, hier bin ich!“. Und sie?

Vor allem ist sie sehr scheu, Fremden gegenüber. Sie mag es nicht, von Fremden angesprochen zu werden, sucht dann sofort Schutz. Wenn sie in eine neue Umgebung kommt, braucht sie eine ganze Weile, um sich daran zu gewöhnen und freier und mutiger zu werden. Das ist einer der Gründe, weshalb ich denke, dass ihr der Start im Kindergarten nicht besonders leicht fallen wird.

Außerdem dachte ich, sie würde zusammen mit ihrem Bruder in den Kindergarten gehen. Und dass es ihr dann sicher leichter fallen würde, sich von mir zu lösen. Nun haben wir aber erfahren, dass sein Kindergarten bald geschlossen wird. Mein Sohn wird noch bis zu seiner Einschulung dort bleiben können. Doch danach geht es nicht weiter. Würde meine Tochter dort untergebracht werden, müsste sie nach einem Jahr den Platz wechseln.

Gleich nebenan wird ein neuer Kindergarten gebaut. Dort würden die Kinder dann unterkommen. Jedoch ist der Träger dann nicht mehr wie bisher die Gemeinde, sondern das DRK. Die Erzieherinnen gehen aus diesem Grund nicht mit. Sie würde zwar noch mit den gleichen Kindern zusammen sein, jedoch in anderen Räumlichkeiten, mit einem ganz anderen Konzept und ohne die vertrauten Bezugspersonen. Und das möchte ich ihr ersparen.

Ich hoffe daher, dass sie in einem anderen Kindergarten einen Platz bekommen wird, in dem sie auch bis zum Rest ihrer Kindergartenzeit bleiben kann. Einem Kindergarten von dem wird das Gefühl haben, dass wir und vor allen Dingen sie sich wohlfühlen würde. Und am liebsten bei uns im Ort. Das bedeutet natürlich aber auch, dass ich ein Jahr lang zwei Kitas anfahren muss. Und dass sie dort von Anfang an auf sich allein gestellt sein wird, ohne den Rückhalt ihres Bruders. Dabei hatte ich mir das für sie gewünscht.

Neben dem Kindergarten ihres Bruders, ist sie in drei weiteren Kindergärten angemeldet. Wie ihre Chancen dort stehen, kann ich nicht erahnen. Vermutlich aber eher schlecht, wenn man bedenkt, dass eine der Kitas lediglich aus einer Gruppe besteht und eine andere nur eine einzige Gruppe mit 35 Stunden und ansonsten nur Ganztagsbetreuung anbietet, was für uns absolut nicht in Frage kommt.

Die Zu- und Absagen werden vermutlich Ende Januar reinschneien. Es wird also bald eine Entscheidung fallen, wobei fraglich ist, ob wir diese Entscheidung selbst treffen können, oder ob wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Ich hoffe, dass es nicht wieder auf eine Notlösung hinausläuft, sondern einen Ausgang hat, mit dem wir uns alle wohlfühlen.

Wo wird Dein Platz sein? – Gedanken zum Kindergarten



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