Wo sind alle Service-Fachleute hin?

Arbeitgeber aus dem Gastgewerbe haben zurzeit wenig zu lachen: Obwohl sie verzweifelt suchen, finden sie viel zu wenig Fachkräfte für ihre Betriebe. Qualifizierte und erfahrene Servicefachangestellte, Köche und Rezeptionisten sind rar – und hat man einmal jemanden eingestellt, ist er im nächsten Sommer oft schon wieder weg. Wie aber passt dieser häufig beklagte Fachkräftemangel zur aktuell hohen Arbeitslosigkeit in der Gastro-Branche?

Fachkräftemangel bei hoher Arbeitslosigkeit

Die hohe Zahl der Vakanzen im Gastgewerbe ist unumstritten. Im ersten Quartal 2016 gab es in der Gastronomie und Hotellerie über 4‘600 offene Stellen – nur im Gesundheitswesen und im Informatikbereich waren mehr Jobs ausgeschrieben. Vor allem beim Servicepersonal scheint der Mangel frappant zu sein: Der Servicefachangestellte war im ersten Quartal 2016 auf Platz 14 der Top 25 Jobs mit den meisten offenen Stellen (siehe Jobradar). Gleichzeitig betrug die Arbeitslosenquote in der Gastronomie im März 2016 über 9% und sogar in der sommerlichen Hochsaison 2015 knapp 8%, während der Gesamtdurchschnitt im Dienstleistungssektor bei 4% lag.

gastro_pixabayAngesichts dieser Zahlen kommt die Frage auf, ob die Arbeitgeber sich zu wenig um die hiesigen Fachkräfte bemühen. Für diese These würde auch die Tatsache sprechen, dass im Gastro-Gewerbe sehr viele ausländische Saisonniers und Grenzgänger arbeiten. Tatsächlich sind die Arbeitsbedingungen für gewöhnlich nicht allzu gut: Die Löhne für Servicefachangestellte, Köche, Hotelangestellte und Empfangsmitarbeiter sind vergleichsweise niedrig. Und dazu kommen noch unregelmässige Arbeitszeiten und häufige Wochenendarbeit.

Arbeitgeber wehren sich: Verzerrte Darstellung durch Arbeitslosenquote

Gegen den Vorwurf, selber zu wenig aktiv gegen ihren Fachkräftemangel vorzugehen, wehren sich aber die Arbeitgebervertreter: Die hohe Arbeitslosenquote im Gastro-Bereich täusche, denn darunter seien viele Ungelernte ohne fachliche Ausbildung. Diese würden nur deshalb der Gastro-Branche zugeordnet, weil ihre letzte Anstellung in diesem Bereich gewesen sei. Die meisten Betriebe seien hingegen auf der Suche nach erfahrenen, qualifizierten Fachkräften – und genau hier herrsche auch tatsächlich ein Mangel.

Ausserdem sei die Fluktuation in der Gastro- und Hotellerie-Branche enorm gross. Dies mache es gerade für Betriebe in Berggebieten, wo die Löhne strukturbedingt tief und die Arbeitsbedingungen schlecht seien, schwierig, die einmal gefundenen Fachpersonen zu halten. Die Situation verschärfe sich zudem durch die Konkurrenz von Kantinen etc., die im Gegensatz zu einem reinen Hotellerie- oder Gastro-Betrieb regelmässige Arbeitszeiten bietenkönnten. Darauf sei auch der hohe Anteil an ausländischen Fachkräften zurückzuführen: Diese seien eher bereit, zu Rand- und Wochenendzeiten zu arbeiten als ein erwerbstätiger Vater, der dann seinen familiären Pflichten nachkommen wolle.

Autorin: Christina Graf

Quellen: jobs-im-gastro.ch, Neue Zürcher Zeitung


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