Die taz hat ein neues Lieblingsthema und zeigt damit wieder mal, welche Klientel sie bedient: die einstmals kritische, in die unkritische Bequemlichkeit abgewanderte Mittelschicht; Grüne, deren einziger Grünstich vom verschimmelten kritischen Verstand her rührt. Die Tageszeitung der grau gewordenen Grünen, übt sich in Reflexionen über Fett und regt eine Fettsteuer an, wie es sie in Dänemarkt zu geben scheint.
Martin Reichert, der für den Artikel verantwortlich ist, verliert kein Wort darüber, dass Arme nur deshalb fettiger fressen - Reicherts Orginalton! -, weil Armut sich nicht leisten kann, wählerisch zwischen biologischem Anbau und Naturreinheit zu sein. Es ist mehr als snobistisch, so zu tun, als habe die Unterschicht die Wahl, gesünder zu essen und zu leben, wenn ein Kilo Bio-Möhren knapp drei Euro kostet, die Pizza aus dem Tiefkühler aber nur 79 Cent.
Seine Seitenhiebe auf Suff und Nikotin, die er sich natürlich nicht aufsparen will, unterstreichen das Sendungsbewusstsein. Gesoffen und geraucht wird nicht nur ganz unten, wie das der Verfasser des bürgerlichen Erbauungs-Artikels vermitteln möchte. Zigaretten- und Alkoholkonsum findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt.
Es ist wahrlich kaum übersehbar, dass die taz einen Heidenspaß an der Fettsteuer hat, über die sie nun schon mehrfach berichtete. Sie hat als tägliches Medium ein Faible für die neugrüne, semi-esoterische Ansicht, man müsse die Menschen zu ihrem Glück, zu Gesundheit und Verstand zwingen; alles was Menschen schadet oder auch nur schaden könnte, einfach unerschwinglich machen, dann wird der so unmündig gemachte Mensch glücklicher - künstliches Fernhalten, Bevormunden für eine bessere Welt! Obendrauf praktiziert man dann auch noch Gesinnungsterror, damit das schlechte Gewissen den klammen Geldbeutel unterstützt. Wahl- und Entscheidungsfreiheit ist nach dieser Ansicht nur richtig, wenn sie political correct ist, wenn sie in den schönen, den romantischen Traum dieser diktatorisch veranlagten Gut- wie Blödmenschen passt. Jenem Traum, die Welt zu einem Hort von elitär verordneter Gesundheit und Ausgewogenheit, von fiskalpolitisch erzwungenem Eiapopeia und (cholesterinfreien) Eierkuchen zu machen - wenn nötig zu Lasten derer, die finanziell nicht mithalten können.
Das Fett zu verteuern, weil es bei übermäßigem Konsum ungesund ist: das ist der ausgefeilte Plan von Asketen. Fett ist jedoch Geschmacksträger - damit setzt sich Reichert gar nicht auseinander. Er analysiert Fett nur von Standpunkt der Gesinnung aus - lebensmitteltechnisch ist es ihm unspannend. Es ehrt ja jeden, der absolut fettfrei kochen und speisen möchte. Aber als Anti-Fett-Delegierter sollte man schon noch wahrnehmen, dass Geschmack anerzogen und sozial vererbt ist, dass Fettfreiheit nicht jeden Geschmack befriedigen kann. Und dass daher diese Form steuerpolitisch forcierter Gesinnungspädagogik komplett an der Lebenswirklichkeit vorbeischrammt.
Gegen zu viel Fett gäbe es andere Maßnahmen. Wenn es wirklich ernst gemeint ist, könnte man dagegen politisch vorgehen. Nicht steuerpolitisch wohlgemerkt! Aufklärung und Prävention! Fangen wir an den Einheitsbrei des Fernsehens zu unterbinden: weniger Köche im TV, die dauernd nur vom Fressen sprechen, als gäbe es kein Morgen mehr. Dann verbiete man Fast-Food-Kampagnen, die Kinder zu lebenslangen Kunden werden lassen. Und man lehre den Kindern das Kochen auf ihrem Bildungsweg. Nicht nur als Alibi-Aktion, schnell mal ein oder zwei Schuljahre Schulküchen verdrecken, sondern als richtiges Schulfach bis zum Schulaustritt. Kochen wäre somit auch charakterliche Schulung - Respekt vor dem Produkt: das wäre oberste Priorität!
Der Philosoph Ludwig Feuerbach prägte die Losung, "Das Sein ist eins mit dem Essen. Man ist, was man isst". Die Klientel, für die die taz schreibt, sie kann sich elitäres Speisen leisten - und das ist sie damit auch: elitär. Die taz ist das Blatt der neuen, zu Wohlstand gekommenen Elite, die ihre menschenfreundliche Gesinnung gerne auch mit steuerlichen Mitteln gegenüber dem ärmeren Teil der Menschheit geltend machen will. Abermals soll Feuerbach zu Wort kommen, denn trefflicher (und zynischer) kann man der taz elitäres Faible für steuerlich verteuerte Lebensmittel nicht beschließen: "Wo kein Fett, ist kein Fleisch; aber wo kein Fett, da ist auch kein Hirn, kein Geist."
Martin Reichert, der für den Artikel verantwortlich ist, verliert kein Wort darüber, dass Arme nur deshalb fettiger fressen - Reicherts Orginalton! -, weil Armut sich nicht leisten kann, wählerisch zwischen biologischem Anbau und Naturreinheit zu sein. Es ist mehr als snobistisch, so zu tun, als habe die Unterschicht die Wahl, gesünder zu essen und zu leben, wenn ein Kilo Bio-Möhren knapp drei Euro kostet, die Pizza aus dem Tiefkühler aber nur 79 Cent.
Seine Seitenhiebe auf Suff und Nikotin, die er sich natürlich nicht aufsparen will, unterstreichen das Sendungsbewusstsein. Gesoffen und geraucht wird nicht nur ganz unten, wie das der Verfasser des bürgerlichen Erbauungs-Artikels vermitteln möchte. Zigaretten- und Alkoholkonsum findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt.
Es ist wahrlich kaum übersehbar, dass die taz einen Heidenspaß an der Fettsteuer hat, über die sie nun schon mehrfach berichtete. Sie hat als tägliches Medium ein Faible für die neugrüne, semi-esoterische Ansicht, man müsse die Menschen zu ihrem Glück, zu Gesundheit und Verstand zwingen; alles was Menschen schadet oder auch nur schaden könnte, einfach unerschwinglich machen, dann wird der so unmündig gemachte Mensch glücklicher - künstliches Fernhalten, Bevormunden für eine bessere Welt! Obendrauf praktiziert man dann auch noch Gesinnungsterror, damit das schlechte Gewissen den klammen Geldbeutel unterstützt. Wahl- und Entscheidungsfreiheit ist nach dieser Ansicht nur richtig, wenn sie political correct ist, wenn sie in den schönen, den romantischen Traum dieser diktatorisch veranlagten Gut- wie Blödmenschen passt. Jenem Traum, die Welt zu einem Hort von elitär verordneter Gesundheit und Ausgewogenheit, von fiskalpolitisch erzwungenem Eiapopeia und (cholesterinfreien) Eierkuchen zu machen - wenn nötig zu Lasten derer, die finanziell nicht mithalten können.
Das Fett zu verteuern, weil es bei übermäßigem Konsum ungesund ist: das ist der ausgefeilte Plan von Asketen. Fett ist jedoch Geschmacksträger - damit setzt sich Reichert gar nicht auseinander. Er analysiert Fett nur von Standpunkt der Gesinnung aus - lebensmitteltechnisch ist es ihm unspannend. Es ehrt ja jeden, der absolut fettfrei kochen und speisen möchte. Aber als Anti-Fett-Delegierter sollte man schon noch wahrnehmen, dass Geschmack anerzogen und sozial vererbt ist, dass Fettfreiheit nicht jeden Geschmack befriedigen kann. Und dass daher diese Form steuerpolitisch forcierter Gesinnungspädagogik komplett an der Lebenswirklichkeit vorbeischrammt.
Gegen zu viel Fett gäbe es andere Maßnahmen. Wenn es wirklich ernst gemeint ist, könnte man dagegen politisch vorgehen. Nicht steuerpolitisch wohlgemerkt! Aufklärung und Prävention! Fangen wir an den Einheitsbrei des Fernsehens zu unterbinden: weniger Köche im TV, die dauernd nur vom Fressen sprechen, als gäbe es kein Morgen mehr. Dann verbiete man Fast-Food-Kampagnen, die Kinder zu lebenslangen Kunden werden lassen. Und man lehre den Kindern das Kochen auf ihrem Bildungsweg. Nicht nur als Alibi-Aktion, schnell mal ein oder zwei Schuljahre Schulküchen verdrecken, sondern als richtiges Schulfach bis zum Schulaustritt. Kochen wäre somit auch charakterliche Schulung - Respekt vor dem Produkt: das wäre oberste Priorität!
Der Philosoph Ludwig Feuerbach prägte die Losung, "Das Sein ist eins mit dem Essen. Man ist, was man isst". Die Klientel, für die die taz schreibt, sie kann sich elitäres Speisen leisten - und das ist sie damit auch: elitär. Die taz ist das Blatt der neuen, zu Wohlstand gekommenen Elite, die ihre menschenfreundliche Gesinnung gerne auch mit steuerlichen Mitteln gegenüber dem ärmeren Teil der Menschheit geltend machen will. Abermals soll Feuerbach zu Wort kommen, denn trefflicher (und zynischer) kann man der taz elitäres Faible für steuerlich verteuerte Lebensmittel nicht beschließen: "Wo kein Fett, ist kein Fleisch; aber wo kein Fett, da ist auch kein Hirn, kein Geist."