Gott beschütze meine Bank, lang lebe die UBS.
Jetzt wird wieder auf der UBS rumgehackt, nur weil mal zwei Milliarden in den Sand gesetzt wurden. Das ist doch bloß ein kleiner Arbeitsunfall. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Das passiert in anderen Branchen auch. Dem Bäcker brennt auch mal das Brot ab und dem Schmied kann auch der Amboss auf den Fuß fallen. Die Bank arbeitet nicht mit Brot und Hammer, sondern mit Milliarden. Da fällt halt auch ab und zu eine runter.
Das gemeine Volk hat doch keine Ahnung vom Bankgeschäft. Dabei ist gerade das Investmentbanking von strategischer Bedeutung für die Volkswirtschaft und viel wichtiger als Brötchen backen oder Häuser bauen. Darum werden in diesem Geschäft auch nur die Besten der Besten eingestellt. Richtige Wracks Cracks eben. Und die kommen nur, wenn’s kräftig Bonus gibt.
Keine Branche war in den letzten Jahren so produktiv wie die Banken. Immer neue Finanzprodukte wurden auf den Markt gebracht. Das kurbelt die Wirtschaft an und schafft Arbeitsplätze. Darum ist es auch nur gerecht, wenn die Banken in kritischen Phasen durch den Staat gestützt werden; schließlich bezahlen sie auch Steuern.
Immer wieder wird von Casino geredet. Typisch Stammtisch. Was wissen schon Metzger, Bäcker, Frisöre und Camionöre, die haben doch noch nie einen Bonus gesehen. Dabei hat Banking rein gar nichts mit einem Casino zu tun. Das Investmentbanking beruht auf mathematischen Grundlagen und ausgefeilten Computerprogrammen. Im Casino dagegen läuft’s nur nach Bauchgefühl.
Und überhaupt: 2 Milliarden sind Peanuts gegenüber den Summen, welche die Politiker zurzeit in Europa versenken. Gott sei Dank gibt es noch die Banken, die helfend einspringen, sonst wären die Griechen schon längst pleite.
Es ist alles nur eine Frage des Standpunktes. Euer Traumperlentaucher.