¿ Wo bitte geht’s zum Paradies auf Erden …

Der Wunsch des Paradieses auf Erden ist so alt wie die Menschheit selbst und ist noch heute  äußerst verlockend. Doch auch wenn dieser Wunsch die Menschen vereint, über alle Grenzen, Traditionen und Religionen hinweg, so ist die Definition des Chagall Das-ParadiesParadieses fast wieder so vielfältig wie die Menschheit auf diesem Planeten. So könnte man von einem gemeinsamen Streben sprechen, doch von gemeinsamen Wegen, wohl eher nicht. Hier definieren die unterschiedlichsten Gruppen ihren Weg zum Paradies, leider, oftmals unter Ausschluss anderer Menschen, so zusagen als ‚Privatweg’ für sich selbst und es kommt dann zu konkurrierendem Streben, obwohl das Ziel allem Anschein nach das gleiche ist. So kämpfen die Menschen gegeneinander, um des Weges Willen, ohne die unterschiedliche Herangehensweise auch nur im Ansatz zu akzeptieren. So scheint es, dass aus einem gemeinsamen Streben eher Unfrieden, denn der Wille nach Toleranz erwächst. Dabei ist es gar nicht so einfach das Wort ‚Paradies’ inhaltlich zu füllen, da fast ein jeder eine andere Vorstellung davon hat. Würde man eine weltweite Umfrage machen, so kämen Metaphern wie der ‚Weltfrieden’, ‚Wohlstand’ bis hin zu ‚ewiger Jugend’ alle vor und darüber hinaus noch weitaus mehr. Selbst die Vorstellung von einem Lottogewinn, einer riesigen Jacht oder dem entsprechenden Gefährt der Straße kommen in Paradies-Phantasien vor. So könnte man fast behaupten, dass das Paradies alles ist; aber ich frage mich, müsste es nicht mehr als ‚alles’ geben?

Alle Besitztümer, welche materiellen Träume auch immer jeder einzelne hat, sind meistens so vergänglich, wie sie entstanden sind. Ohne Zweifel gibt es viele Dinge von zeitlosem Wert, doch sollten diese vielleicht uns allen gehören und wir auch dafür Sorge tragen, dass sie uns allen erhalten bleiben, sowohl zur Freude, um uns durch bloßes Bestaunen zu bereichern oder, um uns anzuspornen. Doch sind sie das Paradies auf Erden? Oder sind sie ‚nur’ Ausdruck von Schaffenskraft vergangener Zeiten? Doch verschlössen wir die Augen, um uns unser so ganz eigenes Paradies vorzustellen, so hätten Glück, Liebe, Zufriedenheit, Gesundheit und vielleicht noch viel mehr positive Gefühle die Priorität. Gefühle, die wir gern mit lieben Menschen teilen, Gefühle die in uns leben oder zum Leben geweckt werden müssen; aber doch Gefühle, die immer in uns schlummern. Eine Vollkommenheit der wohligen Wärme der gesamten emotionalen Palette in uns selbst, diese zu leben, ja, leben zu dürfen, das wäre schon paradiesisch. Doch ich kenne niemanden, der uns verbietet, Gefühle dieser Art nicht leben zu dürfen, da bleibt doch die Frage, warum tun wir es dann nicht, oder vielleicht genauer gefragt, wer oder was hindert uns solche Gefühle auszuleben und zwar im Hier und Jetzt? Wir Paradieskönnten uns Inseln im Alltag schaffen, die bereits paradiesisch anmuten; für uns selbst und unsere Umgebung. Wir können sie im Kleinen schaffen und das völlig kostenfrei, es liegt an uns selbst. Ausreden gibt es vielleicht viele, doch die Möglichkeiten bestehen. Vielleicht erreicht unsere ausgestrahlte Wärme auch unbekannte Menschen so sehr, das diese auch sie bewegt. Damit wäre mehr ‚Paradies auf Erden’ erreicht, als vielleicht angenommen. Wir haben bestimmt nicht den Einfluss auf Frieden in der Welt, den wir uns so wünschten, doch schaffen wir Frieden in uns selbst, in unseren Gedanken, unserem Handeln so wäre es ein Anfang. Zeigen wir nicht nur auf die anderen, die in unseren Augen aggressiv daherkommen, sondern schauen wir auf uns selbst, welche Gesellschaft wir mitgestalten durch unser eigenes Handeln und warum in anderen die Aggressionen hoch kochen; doch ohne anderen die Verantwortung für ihr Handeln zu nehmen.

Fjodor Dostojewski formulierte es so:  "Das Leben ist ein Paradies, und alle sind wir im Paradiese, wir wollen es nur nicht wahrhaben; wenn wir es aber wahrhaben wollten, so würden wir morgen im Paradiese sein." Es liegt also an uns selbst, dem Paradies näher zu kommen, wir müssen nicht auf unser Ende warten, wir können heute beginnen. Unser Gestaltungsraum ist weitaus größer als wir es uns selbst zutrauen und es hängt überhaupt nicht von unserem Alter oder von unseren vielleicht geringen Mitteln ab, ob wir paradiesische Räume betreten können, nein, es hängt von uns selbst ab und ganz bestimmt strahlen wir dabei genug ab, um unsere Umgebung zu animieren. Warten wir also nicht, sondern fangen wir an, sein wir der Samen, der aufgehen wird und schauen wir nicht auf andere, dass diese beginnen. Tja, und wenn unser Samen aufgeht treffen wir bestimmt auf andere, die schon heute das ‚Paradies auf Erden’ leben möchten; eventuell sind es nicht die Menschen, die wir erwarten, doch entscheidend ist doch, dass wir gemeinsam wachsen und mehr werden. Das verändert uns und langfristig auch unsere Umgebung. Also warten wir nicht ergeben, sondern handeln wir selbst …
Tja, und frohes Gelingen ♥   


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