Das Weiße Haus verweigert eine Entgegnung der Behauptungen von Wladimir Putin, wonach US-Präsident Donald Trump das Abstreiten des Cyberangriffes gegen die US-Wahlen 2016 einfach zur Kenntnis genommen hätte.
Mehr noch: Er schien übereinzustimmen mit Putins Meinung.
Der russische Präsident hatte vor der Abreise vom G20-Gipfel in Hamburg mehr Details verraten über das epische 2:15-Stunden-Treffen zwischen den Weltführern. Putin bestätigte dabei, dass Trump die Hacker-Attacken während des letztjährigen Wahlkampfes zur Sprache brachte. Aber der Kreml-Chef fügte auch hinzu, dass Trump seinen Dementis glauben zu schenken schien. Trump hatte sich bereits mehrmals in der Vergangenheit skeptisch gezeigt, ob tatsächlich Russland dahintersteckt – entgegen dem einhelligen Urteil von 17 US-Geheimdiensten.
Man könne das “unmöglich jemals genau wissen”, sagte er diese Woche bei einer Pressekonferenz in Warschau.
„Er hat darüber eine Menge Fragen gestellt“, sagte Putin jetzt bei einer Pressekonferenz am Samstag bezüglich der Cyber-Causa. „Ich antwortete auf sie alle so gut wie ich konnte, ich glaube, er hat es berücksichtigt und war damit einverstanden”, so Putin. “Aber Sie sollten ihn selbst fragen, was seine Meinung dazu ist”, fügte er an.
Trump stellte sich vor seinem Anflug nicht der Presse. An Bord von “Air Force One” am Rückflug nach Washington wollten sich drei seiner Top-Berater, Chef-Ökonom Gary Cohn, der nationale Sicherheitsberater H.R. McMaster und Finanzminister Steven Mnuchin, nicht dazu äußern. Man müsste Trump schon selbst fragen, ob er Putins Abstreiten der Russen-Rolle bei den Hackerangriffen gegen die Trump-Gegnerin Hillary Clinton (D) Glauben schenke.
Noch ein Eklat sorgt für neue Aufregung: Kritiker des Weißen Hauses sind außer sich, nachdem sich Trump bei einer G20-Verhandlungsrunde von seiner Tochter Ivanka vertreten ließ, während er den indonesischen Präsidenten traf. “Wer hat die denn gewählt?”, lauteten erste geharnischte Reaktionen.