Der Monatswechsel April auf Mai verläuft lehrreich und spannend zugleich.
Wirsberg
Erwartungsvoll fahre ich nach Wirsberg zum Arrowhead, der auch als Ranglistenturnier Feldbogen des DSB ausgeschrieben ist. Nach einem Stadtbummel am Samstag durch Kulmbach geht es am Sonntagmorgen vom Hotel Hereth direkt zu Fuß zum Vereinsgelände in Wirsberg. Der Platz und die Aufbauten sind im Wesentlichen noch genauso wie 2012 bei dem damaligen Feldbogenkurs. Jedoch soll sich im Laufe des Tages herausstellen, dass der Arrowheadparcours nur einen kleinen Teil des Vereinsgeländes umfasst und ansonsten weit ins Außengelände hinaus geht.
Der Sonntag beginnt frisch, trocken und leicht windig. Später wird es teilweise recht warm werden, aber auch der Wind wird zunehmen. In das Gelände gehen wir mit einiger Verzögerung, denn aus den Landeskadern waren einige Schützen nicht gemeldet und es musste nachgemeldet werden.
Schön ist, dass ich mit zwei Spitzenschützen in einer Gruppe bin, darunter der amtierende Dt. Meister Oliver Obst. Ich hoffe viel zu lernen. Doch ich beginne nicht sonderlich stark. Irgendwie habe ich Startschwierigkeiten. Unser Einstieg ins Gelände ist recht anspruchsvoll und geht steil bergauf. Bei der vierten Scheibe ganz oben auf dem Berg haben wir eine 80 Auflage auf fast Maximum (54 m), wobei der Wind frisch vor rechts aufweht. Meinen zweiten Pfeil schieße ich hier recht schlecht und lasse mich vom Wind wegdrücken. Der Pfeil landet beim Scheibennagel links unten. Das erste M! - Ab der fünften bis sechsten Scheibe steigere ich mich. Ich schaffe es auch, das ein oder andere Mal mit den Kaderschützen mitzuhalten oder sogar ein oder zwei Scheiben zu gewinnen.
Die Probleme beginnen dann aber wieder nach der Pause auf dem Vereinsplatz. Wieder nach einer längeren Wartepause. Zuerst der lange Bergabschuss: Ich messe einen halben Ring falsch und schätze auf 48 m und ziehe zwei Meter für bergab ab. Der schlecht geschossene Pfeil landet dann oben am rechten Scheibennagel - das zweite M! Real sind es wohl so 44 m, für die 41 bis 42 m einzustellen wären. Mehr als sieben Ringe bekomme ich hier nicht zusammen.
Im Weiteren folgen mehrere steile Bergauf- und Bergabschüsse auf kurze und mittlere Entfernungen. Hier habe ich Probleme mit den starken Schusswinkeln und den Visierkorrekturen. Bei einem Schuss mit ca. 5% bergauf auf 55 m entscheide ich mich, 56 m einzustellen und schieße mit einer hohen Eins an. Ich korrigiere auf 54 m und schieße noch zwei gute Pfeile. Insgesamt komme ich in dieser Passage auf einen Schnitt von nur etwas über 10 Ringen.
Die letzten Scheiben laufen wieder besser und ich ende mit 276 Ringen. Hier ist der absolute Wert mit ca. 25 bis 40 Ringen unter meinen sonstigen Ergebnissen zwar etwas enttäuschend, aber angesichts des Schwierigkeitsgrades ist es gar nicht so schlecht. Auch viele Kaderschützen schießen heute etwa 30 bis 40 Ringe unter ihren gewohnten Standards. So kann ich dann mit dem zweiten Platz sehr zufrieden sein!
Border
Nach der Rückkehr nach Hause baue ich noch am 1. Mai die über Ostern lackierten Border HEX6-W Wurfarme wieder auf das GMX-Mittelteil auf. Am späten Nachmittag schieße ich den Nockpunkt und das Zuggewicht auf der heimischen Scheibe aus. - Es fühlt sich richtig gut an, wieder Border zu schießen!
Ich weiß, dass ich unter anderem von den Border weg bin, weil mir seinerzeit die nötige Präzision fehlte und ich Sorgen wegen des Zuggewichts hatte. Jedoch habe ich jetzt ein neues und präziseres Schussgefühl aufgrund des neuen Tabs und der deutlich verbesserten Zugfingerhaltung. Und ich brauche eindeutig wieder schnellere Pfeile; da bleiben nur die Border!
Am Dienstag bestätige ich das Setup beim Training in Loccum. Mir gelingen einige sehr gute Passen, einschließlich Rohschaft. Hier ein Beispielfoto:
Ja, es ist ein guter Weg!