article: Cellulite ist wohl die gefürchteste Hauterscheinung für die Frauen. Niemand möchte diese lästigen Dellen haben. Obwohl statistisch gesehen nur eine von zehn Frauen keine sogenannte “Orangenhaut” hat, fühlen sich die Betroffenen doch ziemlich alleine mit ihrem Problem, da die Medien und die Werbung einem heutzutage auch ein gewisses Schönheitsideal vorgaukeln. Dass die Bilder und Aufnahmen der Models und Stars allesamt bearbeitet sind, wissen wir. Doch trotzdem bekommt man die Vorstellung der makellosen Haut nicht mehr aus dem Kopf.
Wie Cellulite entstehen kann
Die Haut besteht aus drei Schichten: Die Oberhaut (Epidermis) übernimmt Schutzfunktionen und bildet ständig neue Zellen, die Lederhaut (Korium) besteht aus dichtem Bindegewebe und durch sie verlaufen unter anderem Blut- und Lymphgefäße, das Unterhautfettgewebe (Subcutis) enthält fast den gesamten Fettanteil der Haut und besteht aus lockerem Bindegewebe, in das auch die Fettzellhaufen eingebettet sind. Die Subcutis ist ein Nährstoffspeicher für “schlechte Zeiten”, so werden z.B. auch bei Diäten Fettzellen eingelagert, da der Körper denkt, er muss eine längere Hungerzeit überstehen. Das Fettgewebe ist also stark von der Ernährung abhängig. Vor allem durch eine Überernährung im Kindesalter können sich viele Fettzellen bilden, welche schließlich lebenslang mit Einlagerungen versorgt werden.
Cellulite entsteht letztendlich, wenn die Fettzellen in einem unausgewogenem Verhältnis zum Bindegewebe stehen.
Die “Dellen” sind ein Frauenproblem
Wenn die vermehrten Fettzellen sich zwischen die Fasern und das schwache Bindegewebe drücken, entstehen an der Oberhaut Unebenheiten, welche an eine Orangenschale erinnern. Daher kommt der Ausdruck “Orangenhaut”.
Es sind nur Frauen von Cellulite betroffen. Die Männer werden aufgrund einer anderen Hautstruktur verschont. Die Fasern im Bindegewebe sind bei den Frauen weniger stark vernetzt und zudem haben sie einen höheren Fettanteil in der Subcutis. Bei einer Schwangerschaft muss die Haut der Frau nämlich dehnbarer sein.
Die “Orangenhaut” tritt vor allem, aber nicht immer, bei Übergewichtigen auf. Hier ist natürlich der Fettanteil in der Haut hoch. Aber auch schlanke Frauen leiden unter Cellulite und diese kann bereits im Jugendalter auftreten.
Männer sind lediglich im Zusammenhang mit hohem Übergewicht sowie dem übermäßigem Genuss cellulitefördernder Lebensmittel wie Hopfen und Schweinefleisch von der Hautstörung betroffen.
Bewegung wirkt vorbeugend und der Cellulite entgegen
Auch wenn man es nicht gerne hört: Die Dellen kann man am Besten immer noch mit Bewegung bekämpfen, denn sie entstehen auch durch einen mangelnden Abtransport der Blut- und Lymphflüssigkeit im Fettgewebe, während die Fettzellen weiter mit Fett versorgt werden. Durch viel Bewegung wird der Transport wieder mehr angeregt.
Gezielte Sportübungen für die Beine sind sehr wirksam sowie schonender Ausdauersport wie z.B. Walking, Schwimmen, Radfahren. Joggen ist für manche Betroffenen nicht unbedingt das Ideale und wird als unangenehm bei starker Cellulite empfunden.
Alle Sportmuffel sollten einfach öfter spazierengehen oder die Treppe statt Aufzug nehmen.
Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist ebenso wichtig, wie die Bewegung. Viel Wasser trinken, viel Gemüse essen und Süßigkeiten sowie Alkohol nur in Maßen genießen.
Einfache Methoden zur Glättung der Haut
Bereits vorhandene Cellulite wegzubekommen gestaltet sich schwierig. Die Kosmetikindustrie bringt immer neue Mittel und Wege auf den Markt, die Hilfe versprechen. Doch was hilft wirklich und was ist nur Geldmacherei?
Methoden, die nichts kosten und die Haut auf jedenfall festigen, sind Kalt-Warm-Duschen und Massagen. Die betroffenen Stellen, meistens die Beine, werden abwechselnd kalt und warm abgebraust, langsam und von unten nach oben. Der Stoffwechsel wird angeregt und die Durchblutung gefördert. Es sollte ca. 3-4 mal zwischen warmem und kaltem Wasser gewechselt werden und die letzte Dusche mit Kaltwasser erfolgen, damit die Poren der Haut sich wieder schließen.
Anschließend kann eine Creme in kreisenden Bewegungen einmassiert werden. Auch die Massage regt die Zellen an. Die Wirkung von speziellen Anti-Cellulite Cremes ist umstritten und in Tests haben auch teure Marken schlecht abgeschnitten. Am Besten wurden Bio-Produkte sowie das „Isana Cellulite Creme Gel“ von der Drogeriekette Rossmann (ca. 3€) bewertet. Allgemein sollte man bei der Anschaffung eines solchen Produktes auf durchblutungs- und stoffwechselfördernde Inhaltsstoffe wie Efeu, Koffein und Fruchtsäuren achten.
Wenn die Hausmittel nicht reichen
Sind trotz Bewegung, richtiger Ernährung und Pflege zuviele Dellen da, gibt es noch andere kosmetische Möglichkeiten, der “Orangenhaut” auf die Pelle zu rücken.
- Eine schonende Möglichkeit ist eine regelmäßige Lymphdrainage, die z.B. in Kosmetikinstituten durchgeführt wird. Der Lymphfluss und -transport wird durch eine spezielle Massage angeregt und unterstützt den Abbau der Fettzellen.
- Das Bindegewebe kann durch die sogenannte Fett-Weg-Spritze wieder aufgebaut werden. Vorher sollte allerdings genug Sport ausgeübt worden sein, um das Fett allgemein zu reduzieren. Es werden 3-4 Sitzungen benötigt von je ca. 500-900€ benötigt. Nebenwirkungen sind bisher keine bekannt, allerdings ist der Stoff noch nicht geprüft und zugelassen!
- Eine akustische Wellentherapie regt den Stoffwechsel und die Fettverbrennung an. Ein Gerät sendet dazu Schallwellen aus, was weitestgehend schmerzfrei ist. Nach ca. zehn Sitzungen à 350€ ist die Haut deutlich straffer.
- Erfolge können auch mit der Mesotherapie erzielt werden. Hier werden vor allem fettlösende Wirkstoffe in die Haut mithilfe dünner Nadeln gespritzt. Pro Behandlung belaufen sich die Kosten auf ca. 100-300€ und etwa sechs Sitzungen sind nötig.
- Durch eine Lasertherapie wird Energie aus den Fettzelten aufgespalten und freigesetzt. Das ist sehr schonend und hat keine Nebenwirkungen. Allerdings können sich bei mangelnder Bewegung die Fettdepots wieder bilden. Eine Behandlung kostet um die 200€ und es sollten mindestens zehn Stück durchgeführt werden.
Langzeitstudien gibt es bei den neuen Anti-Cellulite Behandlungen noch nicht. Deshalb ist Vorsicht vor allem im Bereich mit Spritzen oder der Zuführung anderer Stoffe geboten. Test- und Erfahrungsberichte können sehr hilfreich sein. Ob und wann die Dellen allerdings wieder auftauchen könnten, ist bisher nicht bewiesen.
Die wenigsten Bedenken müssen Sie bei der eigenen Behandlung des Körpers haben, wenn Sie sie richtig durchführen, gesund essen und sich ausreichend bewegen. Das ist außerdem auch schonend für den Geldbeutel.