Der Kuchenbäcker knutscht - Lieb doch wen Du willst!
Es ist soweit! Der Kuchenbäcker veranstaltet sein erstes Blog Event. Am 14. Februar ist Valentinstag, was läge da wohl näher als über die Liebe zu schreiben und zu backen. Doch es geht nicht nur um Liebe, es geht um viel mehr!
Bestimmt habt Ihr im Dezember von der Aktion „Mundpropaganda“ der deutschen GQ gehört, in der sich 13 prominente heterosexuelle Männer geküsst haben, um ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen.
Ich muss gestehen, bis ich auf die Kampagne in den Medien aufmerksam geworden bin, habe ich mich mit dem Thema nie wirklich auseinandergesetzt. Für mich ist Homosexualität immer schon das Normalste von der Welt gewesen, weshalb ich mir wahrscheinlich nie groß Gedanken darüber gemacht habe, was in anderen Ländern passiert aber auch wie es im eigenen Land um Rechte und Pflichten homosexueller und transidentischer Menschen steht.
Man will mit der Kampagne gezielt auf die jüngsten Entwicklungen in Russland, dem Austragungsland der olympischen Winterspiele, aufmerksam machen.
Doch nicht nur in Russland herrschen verheerende Zustände sondern auch anderenorts. So wurde in Indien Homosexualität, nachdem man erst 2009 ein entsprechendes Gesetz außer Kraft gesetzt hat, wieder unter Strafe gestellt und in Australien erklärte der oberste Gerichtshof des Landes gleichgeschlechtliche Ehen für unrechtmäßig. Im europäischen Ausland, so zum Beispiel in Polen, Italien und Spanien, werden homosexuelle Männer mit Hilfe des Internets in eine Falle gelockt, misshandelt und öffentlich zur Schau gestellt. Und das im 21. Jahrhundert!
Aber auch in Deutschland wird das Thema, vor allem in Hinblick auf die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften und das Adoptionsrecht homosexueller Paare immer wieder kontrovers diskutiert. Selbst in der heutigen Zeit werden in Deutschland homosexuelle und transidentische Menschen immer noch diskriminiert und Opfer von Gewalt.
Das kann und darf nicht sein!
Mich hat die Aktion #Mundpropaganda angesprochen und mir war schnell klar, dass auch ich meine Stimme erheben möchte, nicht zuletzt, weil ich Schwule und Lesben im Freundeskreis und Arbeitsumfeld habe. Moses P. sagte sehr treffend in einem Interview zur Kampagne, er findet dass Sexualität nicht so ein riesen Thema sein sollte, weil es etwas privates sei. Egal ob Homosexualität oder Heterosexualität, Sexualität im Allgemeinen. Das sei ein Thema, welches niemandem etwas angeht, so lange man es mit jemandem macht, der es auch will. Er findet, dass es in einer gesunden Gesellschaft viel weniger thematisiert werden müsste, wenn wir mehr Respekt voreinander hätten.
Was geht es dich oder mich also etwas an, ob jemand gleichgeschlechtlich liebt oder nicht? Gar nichts, solange niemandem geschadet wird. Es gibt also keinen Grund Andersliebende zu diskriminieren oder zu unterdrücken, denn jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleich. Ich glaube auch nicht dass wir schwul oder lesbisch werden, wenn sich vor unseren Augen zwei Männer oder zwei Frauen küssen. Hier geht es um Liebe. Liebe zwischen zwei Menschen, egal ob homo oder hetero.
Am 17. Januar las man in einem Artikel der Zeit über die Geschichte der Homosexualität: „Heute können Forscher die Ursachen für unser Verlangen belegen, statt krude Theorien aufzustellen. Die menschliche Sexualität ist wohl angeboren. Egal, wie wir lieben, ob schwul, lesbisch, bi-, trans- oder heterosexuell: Alles ist normal. Niemand hat wirklich eine Wahl, welches Geschlecht er oder sie begehrt.“ Anfangs hatte ich geplant die Kampagne mit einem Blogbeitrag zu unterstützen, doch schnell fand ich, dass dieses Thema so bedeutend ist, dass ich mich entschied ein Blog-Event daraus zu machen. So habe ich mich auf die Suche gemacht, nach Blogger-Kolleginnen und -kollegen, die sich an der Aktion beteiligen möchten um zu zeigen, dass auch wir Blogger ein Zeichen setzen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung.
Herbert Grönemeyer küsst August Diehl, Ken Duken küsst Kostja Ullmann, Johannes Strate von der Band Revolverheld küsst seinen Bandkollegen Jakob Sinn, die Beach-Volleyball Olympiasieger Jonas Reckermann und Julius Brink sind mit dabei, die Band Fettes Brot und Moses P., ja Moses P., küsst seinen ehemaligen Erzfeind Thomas D.
...und der Kuchenbäcker macht mit, frei nach dem Motto:
Der Kuchenbäcker knutscht – Lieb doch wen Du willst!
Heute starten die olympischen Winterspiele in Sotchi.
Über die Haltung gegenüber Homosexuellen, seitens der russichen Authoritäten wurde in den vergangen Wochen und Monaten immer wieder berichtet. Das Video eines dänischen LGBT (LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual und Trans) Aktivisten bringt es auf den Punkt: "Dear Russia, it's not ok"
Christian Vincent ist für sein Engagement vor zwei Tagen ausgezeichnet worden. Seinen Aktivitäten könnt Ihr bei Instagram und twitter folgen. Und heute richtet er das Wort, exklusiv an Euch:
Im Video erwähnt Christian die "Rainbow-Flame" der Initiative "Enough is Enough - Open your mouth". Ein Pojekt, welches auch ich gern unterstütze. Schaut doch vorbei, wenn Ihr in Berlin seid oder hört mal rein in den offiziellen Song "Love is not for propaganda", der eigens für die Rainbow-Flame geschrieben wurde.
Regenbogentorte
Das Symbol der Schwul-lesbischen Community ist die Regenbogenfahne.
Sie wurde 1978 vom amerikanischen Künstler Gilbert Baker entworfen und ist seit den siebziger Jahren ein internationales Symbol für lesbischen und schwulen Stolz, sowie die Vielfalt dieser Lebensweise.
Was liegt also näher als eine Regenbogentorte zu backen? Um einen Bezug zur GQ Kampagne herzustellen habe ich mir überlegt die Torte mit dem GQ Logo als Tortenaufleger aus Marzipan zu dekorieren.
Nun aber zum Rezept:
Für den Teig braucht Ihr: 300g weiche Butter
260g weißer Zucker
3 Eier, 3 Eiweiß,
3 Pck. Vanillinzucker
650g Mehl
1 ½ Pck. Backpulver
1/2 TL Salz
530 ml Buttermilch,
Lebensmittelfarben, die zum Backen geeignet sind (lila, blau, grün, gelb, orange, rot) Für die Vanillecreme zwischen den Schichten und für außen rum:
2 ½ Päckchen Vanillinzucker bzw. Vanillezucker
260ml Wasser
86 g Zucker
Eine kleine Prise Salz
4 EL Speisestärke (ergibt ca.44g)
730g kalte Schlagsahne
4 ½ Päckchen Sahnefest
oder 4 ½ EL San- Apart
Für die Deko:
Marzipandecke Smarties Tortenaufleger
Zubereitung (Achtet darauf, dass alle Zutaten Raumtemperatur haben): 1. Zuerst wird die Butter mit dem Zucker und Vanillezucker (bzw. Vanillin) schaumig geschlagen. 2. Nun werden nacheinander die Eier und die Eiweiße unter die Butter-Zuckermasse verrührt. 3. Gebt Salz und Backpulver zum Mehl und vermischt alles gründlich. 4. Die Mehlmischung wird jetzt abwechselnd mit der Buttermilch unter den Teig gerührt bis zu Schluss ein glatter Teig entstanden ist. 5. Meine Regenbogen Torte hat sechs Farben (lila, blau, grün, gelb, orange, rot), also wird der Teig in sechs gleich große Portionen aufgeteilt. Pro Schüssel sind dies etwa 330-335g Teig. Mit den Lebensmittelfarben wird nun jede Teigportion unterschiedlich eingefärbt.
6. Heizt den Ofen auf 170 Grad Umluft vor. 7. Die Teigportionen werden nun nacheinander in einer 26er Springform gebacken. 8. Dazu gebt Ihr eine eingefärbte Farbportion in eine gefettete und mit Backpapier ausgelegte Springform und verstreicht ihn gleichmäßig. Ich habe die Backform vorm Backen noch mehrmals auf die Arbeitsplatte geschlagen, so war der Teig glatt, war gleichmäßig dick und Luftbläschen sind aus dem Teig entwichen. 9. Jeder Boden wird nun etwa 8-10 Minuten gebacken. Bleibt am besten dabei und macht ggf.die Stäbchenprobe, Jeder Backofen ist etwas anders, nehm den Boden also lieber etwas früher raus wenn er durch ist und bevor er zu dunkel wird. 10. Nach dem Backen müssen die Böden sofort vom Rand der Springform gelöst werden, der Teig zieht sich zusammen und reißt sonst. Deswegen sollte die Form auch gut gefettet sein. Ich nehme da gern Backtrennspray. Alle Böden vollständig auskühlen lassen.
Zubereitung der Vanille-Creme 1. Gebt den Vanillezucker (bzw. Vanillin) zusammen mit der Stärke in das Wasser und kocht die Masse in einem kleinen Topf einmal kurz auf. Das Ganze wird dickflüssig und bekommt eine puddingartige Konsistenz. 2. Füllt die Masse in eine Schüssel, deckt die Oberfläche mit Frischhaltefolie ab, so dass keine „Puddinghaut“ entsteht und lasst sie vollständig auskühlen. 3. Die Sahne wird nun mit dem Sahnefest oder San-Part aufgeschlagen. Nun rührt Ihr die abgekühlte Puddingmasse mit dem Ruhrgerät einmal kurz durch, gebt sie dann zur geschlagenen Sahne und rührt sie gut unter. 4. Die Creme wird nun auf den untersten Boden gestrichen und der zweite Boden daraufgesetzt. So geht es immer weiter, bis alle Böden übereinander liegen. Mit der restlichen Creme wird die Torte bestrichen und ummantelt. 5. Im Kühlschrank lasst Ihr das Ganze jetzt etwas anziehen, bzw. fest werden. 6. Dann kann die Torte entweder mit Fondant oder Marzipan eingedeckt werden.
In den nächsten Tagen und Wochen melden sich an dieser Stelle Gastbloggerinnen und -blogger zu Wort, gegen Homophobie und Diskriminierung und zaubern dazu noch die ein oder andere Leckerei.
Ganz besonderer Dank geht an:
All die Bloggerinnen und Blogger, die Teil dieses besonderen Events sind
Backfieber
Backfieber hat für das Blog Event die Lebensmittelfarben gesponsert.
DeineTorte
DeineTorte hat den Marzipan-Aufleger für die Torte zur Verfügung gestellt.
Cynthia Barcomi
Cynthia hat mich für das Event mit Kitchenware ausgestattet.
GQ Für die Erlaubnis das Logo für das Blog Event verwenden zu können.
Christian Vincent
Dass er sich die Zeit hat, trotz seines übervollen Terminkalenders, ein paar Worte an Euch zu richten.
und last but not least: Mein Fröschlein, weil ich für das Event mit einem Mann "fremdknutschen" durfte