Ein Blogpost, der heute via Maria und Franka zu mir flatterte, hat mich zum Nachdenken gebracht. Darin geht es um eine Studie, die prognostiziert, dass die westliche Welt mit ihrem Ressourcenverbrauch und ihrem Wachstumswahn in den nächsten Jahrzehnten zusammenbrechen wird. Das ist im Laufe der Geschichte schon anderen hochentwickelten Zivilisationen, die sich selbst überschätzt und die Gefahren ignoriert haben (Stichwort Maya, Römer), so gegangen. Auch wenn ich den Blog selbst nicht als ganz seriös einstufe und über die Studie nichts näheres weiss, ist die Argumentation nicht unlogisch.
Unsere heile, abgeschirmte Welt gibt es erst seit gut 60 Jahren
Hin oder her, ob und wann der grosse Kollaps unserer Konsumkultur kommt und was er für Auswirkungen hat (besagter Blogpost erwähnt 80 % Todesopfer), sollte man sich vielleicht mal mit dem ”Was wäre wenn” beschäftigen. Unmittelbar betroffen wären wir selbst und auch die Generation unserer Kinder – Kinder, die jetzt geboren werden und nun wirklich noch nichts dafür können, dass wir die Ressourcen der Erde schon vor ihnen aufgebraucht haben. – Genauer betrachtet, haben erst die ab ca. 1950 geborenen Menschen eine Gesellschaft ohne Mangel, Not, Krieg und Leid erfahren. Es ware vermessen zu glauben, dass wir davor geschützt sind, dass sich unsere heile Welt nicht irgendwann in Luft auflöst, wo die Hungernden der Welt doch unmittelbar an die Türen klopfen.
Sinnlose, kleine Veränderungen?
Im Blogpost von “Die kosmische Urkraft” wird das Wort “Nachhaltigkeit” als eine Art Modebegriff verhöhnt und “grüner Konsum” als zwecklos bezeichnet. – Ich war noch nie ein Fan von dieser Argumentation, die Menschen, die mit kleinen Schritten und einfachen Alltagsveränderungen etwas bewegen wollen, niedermacht und womöglich desillusioniert. Denn ein Anfang ist und bleibt ein Anfang, ein Schritt in die richtige Richtung. Für manchen ist es schon ein grosser Einschnitt nur noch zu Bio-Fleisch und gebrauchten Klamotten zu greifen. Die radikaleren Schritte ergreift man dann nach und nach. Natürlich hat das keinen messbaren Effekt auf die Ressourcen unserer Erde. Vielleicht aber, wenn immer mehr von uns, ihr Konsumverhalten Schritt für Schritt weiter zurückfahren anstatt die Haltung ”Wenn nur ich etwas tue, bringt das ja sowieso nichts” einzunehmen?