Wir beide, irgendwann
Jay Asher
Carolyn Mackler
cbt, 2012
978-3570161517
17,99 €
Im Mai 1996 bekommt die 16-jährige Emma ihren ersten Computer geschenkt. Mithilfe ihres besten Freunds Josh loggt sie sich ein und gelangt zufällig auf ihre eigene Facebook-Seite – 15 Jahre später. Geschockt stellt sie fest, dass sie mit 31 Jahren arbeitslos und unglücklich verheiratet sein wird. Josh hingegen, bislang alles andere als ein Frauenheld (der erst kürzlich von Emma einen Korb bekommen hat), wird das hübscheste Mädchen der ganzen Schule heiraten und zudem seinen Traumjob ergattern. Emma ist jedoch nicht gewillt, sehenden Auges in ihr Unglück zu laufen. Um das Zusammentreffen mit dem Jungen zu verhindern, der sie später mal unglücklich machen wird, beginnt sie, bewusste Änderungen in der Gegenwart herbeizuführen. Doch der Versuch, in ihr Schicksal einzugreifen und dadurch ihr künftiges Facebook-Profil zu verändern, setzt eine fatale Kettenreaktion in Gang … (Amazon)
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Kann ein Mädchen süßer sein? Emma ist toll, kein Wunder das Josh und auch andere Jungs sie gar nicht so schlecht finden. Aber sie ist auch typisch Mädchen: etwas verunsichert, dann wieder selbstsicher und sehr, sehr neugierig.
Prinzipiell mochte ich Josh aber lieber, denn er war irgendwie ruhiger, hat mehr nachgedacht und auch mehr mein Herz berührt. Emma wollte ich manchmal schütteln.
Ihre Eltern sind nur Randfiguren, aber gut ausgefüllte Statisten braucht jede Geschichte. Auch wenn sie nur Regeln verkünden und die Zukunft nicht wirklich beeinflussen können.
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Die nahe Zukunft und die ferne Zukunft, sowie die Gegenwart können ganz nah beieinanderliegen. Ich frage mich: “Wie hätte ich reagiert? Hätte ich mein Facebookprofil löschen wollen? Hätte ich es wieder angeguckt?” Auf jeden Fall ist es eine witzige Idee,, zwei normale Teenager einen Blick in ihre Zukunft werfen zu lassen. Ich musste schon lächeln, als das tickernde Modem beschrieben wurde und als ihre Emmas Mutter meckerte, dass sie nicht telefonieren können, wenn Emma im Internet ist. Das waren noch Zeiten, in denen Streit vorprogrammiert war
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Der erste Computer und dann kann Emma gleich mit ihm in die Zukunft sehen! Aber wie kommt sie damit zurecht und warum fehlt ihr gerade Josh ein, der ihr helfen soll? Alles ein bisschen komisch und viel und überhaupt …
Will Emma denn in der Zukunft so ein? Will sie heiraten? Will sie glücklich sein oder traurig? Und warum ist Josh überhaupt so komisch?
Die Idee in die Zukunft zu blicken, ohne eine Zeitreise zu machen? Super. Für mich gibt es nichts besseres, denn das erspart mir blöde Geschichten, warum Menschen gerade Zeitreisen können und warum gerade nicht. Natürlich ist der Reiz des Buches unverkennbar, wenn der Leser selbst Facebook nutzt. Immerhin kennen wir “Gefällt mir-Klicks” und die ewige Frage: “Was macht eigentlich…? Ach, ich guck mal eben….”
Ich musste oft über die beiden Jugendlichen lachen, weil sie so unbedarft an die Sache herangingen und gleichzeitig so ausgeliefert waren. Lachen ist garantiert, wenn sich der Leser selbst dabei beobachten kann, wie er früher Facebook erkundet hat.
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Ein buntes Cover, das gar nicht soviel mit dem Inhalt zu tun hat. Aber muss es ja auch nicht immer. Manchmal verlangen Leser einfach zu viel. Aber es passt als farbenfrohe Aufmachung zu einem bunten Leben, das Emma bevorsteht – oder auch nicht.
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Fünf Bücherpunkte für ein Buch aus dem ich viel vorgelesen haben. Außerdem musste ich sehr viel lachen und habe Emma und Josh in mein Leserherz geschlossen.
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