Ein Bekannter, mit dem ich mich neulich über das Thema Rosenkohl unterhielt, erzählte mir, dass die Abneigung, die viele Menschen gegenüber diesen grünen Kohlknubbeln empfinden, genetisch bedingt sei. Er selbst gehört übrigens auch zu den Rosenkohlhassern. Die Begründung fand ich spannend, denn ich habe mich schon immer gewundert, warum so viele Menschen selbst im Erwachsenenalter dieses köstliche Wintergemüse so dermaßen verabscheuen.
Ich also zu Hause nix wie ran an den Computer und Google befragt. Und siehe da: Ich musste gar nicht lange suchen!
Sandy von “Confiture de Vivre” hat sich nämlich neulich mit dem gleichen Thema beschäftigt. Was sie über die evolutionsbiologisch bedingte menschliche Abneigung gegen Bittersubstanzen sowie über PROP-Schmecker und Nicht-PROP-Schmecker herausgefunden hat, könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen. Und obendrein gibt es dort ein Rezept für Herbst-Tartine mit Rosenkohl, Esskastanien und Pilzen – steht schon auf meiner Nachkochliste, denn zum Glück gehöre ich anscheinend zu den Nicht-PROP-Schmeckern!
Die Tartine muss aber noch warten, denn mir schwirrte schon seit einigen Tagen eine ganz andere Rezeptidee im Kopfe herum: Rosenkohl mit karamellisierten roten Zwiebeln und Rosinen. Ohne viel Schnickschnack, einfach zum Auf-der-Couch-Lümmeln-und-aus-der-Schüssel-Essen. Soulfood für den Winter eben…
Rosenkohl mit karamellisierten roten Zwiebeln
Zutaten für 2 Personen:
- 500 g geputzter Rosenkohl
- 1 Knoblauchzehe
- 2 rote Zwiebeln
- 2 EL Butter
- 1 EL Rohrzucker
- 1 EL Balsamico
- 2 EL Rosinen
- Salz
- 80 g Parmesan
Und so geht’s:
- Die Rosinen waschen und in ein wenig Wasser einweichen lassen.
- Rosenkohl waschen und putzen (etwas mehr kaufen, damit nach dem Putzen noch 500 g übrig bleiben). Dann in Salzwasser etwa 15 Minuten kochen.
- In der Zwischenzeit die Knoblauchzehe und die Zwiebeln schälen, den Knoblauch in Scheiben schneiden, die Zwiebeln halbieren und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.
- In einer Pfanne die Butter zerlassen und die Knoblauchscheiben darin andünsten. Herausnehmen, bevor sie zu dunkel werden – sie geben nur das Aroma. Dann die Zwiebelringe in die Butter geben und darin anschwitzen. Wenn sie glasig sind, den Zucker darüberstreuen und die Zwiebeln unter ständigem Rühren karamellisieren. Mit Balsamico ablöschen, die abgetropften Rosinen hinzugeben und noch ein bis zwei Minuten mitziehen lassen. Mit Salz abschmecken.
- Den fertig gegarten Rosenkohl in zwei Schüsseln füllen und die karamellisierten Zwiebeln darübergeben. Mit Parmesanspänen dekorieren und servieren.
Ihr Lieben, wenn ihr bis hierhin gelesen habt, darf ich wohl davon ausgehen, dass ihr zu den Rosenkohl-Liebhabern gehört. Gut so! Denn was wäre der Winter ohne dieses leckere Gemüse? Probiert das Rezept mit den karamellisierten Zwiebeln ruhig mal aus – es lohnt sich! Und wer keine Rosinen mag, lässt sie einfach weg…