Wings for Life World Run 2020

Wings for Life World Run 2020Letzten Sonntag fand der Wings for Life World Run statt. Dieses Jahr aufgrund von Corona jedoch nur per App und nicht wie sonst zusätzlich weltweit in Großstädten. Ich hatte mich eh schon für den App-Run angemeldet und freute mich auf den Lauf. Laufen für die, die es nicht können. Das ist das Motto und die gesamten Startgelder gehen zu 100% in die Rückenmarksforschung und helfen somit, Querschnittslähmung zu heilen. Man läuft allein und startet mit allen Teilnehmern weltweit zur selben Zeit. Man läuft so lange, bis einen das virtuelle Catcher Car einholt.

Über die App wird man dabei immer informiert, wie weit man bisher gelaufen ist und wie weit das Catcher Car noch entfernt ist. Außerdem wird man nach jedem Kilometer mit Sprüchen motiviert. Da ich bereits letztes Jahr daran teilgenommen hatte, kannte ich das schon. Dennoch hat es in mir ein wenig gekribbelt, bevor es los ging. In der aktuell wettkampflosen Zeit war dieses Event schon etwas Besonderes und eine schöne Abwechslung.

Am Sonntag zuvor lief ich bereits einen Halbmarathon. Mit Pausen. Dennoch war es bis dato mein längster Lauf seit einem Jahr. Verletzungsbedingt ging einfach lange nichts. Ich war skeptisch, ob ich nur eine Woche später schon wieder einen langen Lauf machen könnte. Und dieses Mal mit dem Catcher Car im Nacken. Als Ziel nahm ich mir die Halbmarathondistanz vor. Das bedeutete, schneller laufen als eine Woche zuvor und dazu noch ohne Pausen.

Ich lief wie gewohnt viel zu schnell los, aber ich hatte irgendwie Lust dazu. Mir war aber klar, dass ich nach 10 Kilometern oder spätestens nach 15 einbrechen werde. Ich plante die Strecke so, dass ich nach 14 Kilometern zuhause vorbeikomme und einen Trinkstopp einlege. Dieser kostete mich ca. eine Minute. Das Trinken tat gut, aber danach wieder loslaufen war nicht ganz so einfach.

Irgendwann meldete sich die App, dass das Catcher Car noch 300 Meter entfernt wäre. Ich schaute auf meine Uhr und war optimistisch, dass es für einen Halbmarathon reichen würde. Ab da legte ich dennoch noch etwas zu und als die App meinte „Halbmarathon", hörte ich auf und ging, bis mich das Catcher Car geschnappt hatte. Leider stimmte die Ansage nicht. Mit Halbmarathon meinte die App 21 Kilometer. Es fehlten also die knapp hundert Meter. Ärgerlich, aber egal, zumal ich eh bereits 200 Meter lief, bevor ich die App startete.

Ich war zufrieden und es hat auch richtig Spaß gemacht. Unterwegs traf ich auch ein paar Läufer, die mir einen Daumen hoch zeigten. Auch wenn die Leistung noch weit von meiner ursprünglichen Form entfernt ist, war es dennoch ein schönes Gefühl, mal keinen gewöhnlichen Lauf zu machen. Und dass es auch noch für den Guten Zweck war, rundet das Ganze noch ab.

PS: Am Ende kamen 2,8 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung zusammen! Weltweit liefen über 70.000 Teilnehmer insgesamt 924.960 Kilometer.


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