Kein Lebensbereich, in den sich die EU nicht einmischt und diktatorische Vorgaben macht. Nun will Brüssel in Mitgliedsstaaten die "Modernisierung" der Berufsqualifikationen durchsetzen. Insbesondere die höchste Qualifikationsstufe im Handwerk, den Meisterbrief, stellt die Kommission infrage.
Die EU drängt ihre Mitgliedsstaaten zur "Modernisierung" der Berufsqualifikationen. Das Leitmotiv der Behörden lautet: Je weniger Hürden es für Berufe gibt, desto besser sei das für den Wettbewerb.
Derzeit überprüft die EU-Kommission Berufsreglementierungen. Im kommenden Jahr werden die Ergebnisse vorgestellt, so dass die EU mit ihren Mitgliedsstaaten in Verhandlung treten kann. Heimische Handwerker sind alarmiert, sie fürchten um den Meisterbrief und das duale Ausbildungssystem.
Die EU-Kommission meldet Zweifel an, ob die Zugangsbeschränkungen für reglementierte Berufe noch zeitgemäß sind. Insbesondere die höchste Qualifikationsstufe im Handwerk, den Meisterbrief, stellt die Kommission infrage.
Handwerkspräsident schlägt Alarm
Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat die künftige EU-Kommission aufgefordert, die Meisterordnung in Deutschland nicht zu untergraben. "Europa wird nicht wettbewerbsfähiger, wenn wir unsere erfolgreichen Standards aufgeben", schreibt Wollseifer in einem Brief, aus dem die "Bild-Zeitung" (Samstag) zitiert."Das ist falsch verstandene Harmonisierung."
Für 41 Handwerksberufe sei in Deutschland der Zugang über die Meisterprüfung geregelt. Das garantiere Sicherheit für die Verbraucher, Qualität bei der Arbeit und eine herausragende Ausbildungsleistung, erklärte Wollseifer. "Das Handwerk und die duale Ausbildung sind eine Grundlage für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands."
Aber! Mal genau "hinhören" und lesen:
Es soll nicht der Meisterbrief abgeschafft werden, sondern der Meisterzwang !
Der Meisterzwang dient nur zur Marktsteuerung durch Handwerkskammern und Innungen für deutsche Inländer und zur Marktabschottung von Konkurrenten, wärend EU-Ausländer sich in Deutschland auch ohne Meisterbrief niederlassen dürfen (= Inländerdiskriminierung).
In den Niederlanden, in Österreich, in der Schweiz ist das Wort Meisterzwang ein Fremdwort. Und dennoch stehen dort noch alle Häuser. Der Meisterzwang stammt noch aus dem Mittelalter. Damals durfte man nur mit Meisterbrief heiraten oder Mitglied in einem Schützenverein werden. In Deutschland ist der Meisterzwang eine bürokratische Wachstumsbremse.
Viele deutsche Handwerker wandern deshalb ins EU-Ausland aus. Die Gewerbefreiheit wird zum Beispiel in der Schweiz als „Handels- oder Wirtschaftsfreiheit“ bezeichnet. Freie Berufswahl und Berufsausübung sowie das Recht, unternehmerische Entscheidungen weitgehend unabhängig von staatlichen Vorschriften zu treffen, hat dabei den grundsätzlichen Stellenwert eines Menschenrechtes, welches seinerseits als „Abwehrrecht“ konzipiert ist.
Als eigenständig formuliertes Grundrecht wird die Handels- oder Wirtschaftsfreiheit sowohl Schweizer Bürgern als auch niedergelassenen Ausländern zugestanden. Dies ist eine Schweizer Besonderheit und stellt im Zusammenhang mit der Niederlassungsfreiheit und der Garantie des Eigentums ein Fundament der prinzipiell marktwirtschaftlichen Grundordnung der Schweiz dar.
1863 gab es Gewerbefreiheit im Handwerk. Die Innungen als riesiger Korruptionshaufen wurden zerschlagen. Erst im dritten Reich wurden die heutigen Institutionen mit Kammern und Meisterzwang wieder eingeführt.
Sollte das nicht zu denken geben? Und Pfusch am Bau gab es schon immer ...
DER Allrounder
Auch das ist Handwerk. Ein Meister seines Faches! Ob nun mit oder ohne behördlichem Segen ... Bild pixabay
Die EU drängt ihre Mitgliedsstaaten zur "Modernisierung" der Berufsqualifikationen. Das Leitmotiv der Behörden lautet: Je weniger Hürden es für Berufe gibt, desto besser sei das für den Wettbewerb.
Derzeit überprüft die EU-Kommission Berufsreglementierungen. Im kommenden Jahr werden die Ergebnisse vorgestellt, so dass die EU mit ihren Mitgliedsstaaten in Verhandlung treten kann. Heimische Handwerker sind alarmiert, sie fürchten um den Meisterbrief und das duale Ausbildungssystem.
Die EU-Kommission meldet Zweifel an, ob die Zugangsbeschränkungen für reglementierte Berufe noch zeitgemäß sind. Insbesondere die höchste Qualifikationsstufe im Handwerk, den Meisterbrief, stellt die Kommission infrage.
Handwerkspräsident schlägt Alarm
Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat die künftige EU-Kommission aufgefordert, die Meisterordnung in Deutschland nicht zu untergraben. "Europa wird nicht wettbewerbsfähiger, wenn wir unsere erfolgreichen Standards aufgeben", schreibt Wollseifer in einem Brief, aus dem die "Bild-Zeitung" (Samstag) zitiert."Das ist falsch verstandene Harmonisierung."
Für 41 Handwerksberufe sei in Deutschland der Zugang über die Meisterprüfung geregelt. Das garantiere Sicherheit für die Verbraucher, Qualität bei der Arbeit und eine herausragende Ausbildungsleistung, erklärte Wollseifer. "Das Handwerk und die duale Ausbildung sind eine Grundlage für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands."
Aber! Mal genau "hinhören" und lesen:
Es soll nicht der Meisterbrief abgeschafft werden, sondern der Meisterzwang !
Der Meisterzwang dient nur zur Marktsteuerung durch Handwerkskammern und Innungen für deutsche Inländer und zur Marktabschottung von Konkurrenten, wärend EU-Ausländer sich in Deutschland auch ohne Meisterbrief niederlassen dürfen (= Inländerdiskriminierung).
In den Niederlanden, in Österreich, in der Schweiz ist das Wort Meisterzwang ein Fremdwort. Und dennoch stehen dort noch alle Häuser. Der Meisterzwang stammt noch aus dem Mittelalter. Damals durfte man nur mit Meisterbrief heiraten oder Mitglied in einem Schützenverein werden. In Deutschland ist der Meisterzwang eine bürokratische Wachstumsbremse.
Viele deutsche Handwerker wandern deshalb ins EU-Ausland aus. Die Gewerbefreiheit wird zum Beispiel in der Schweiz als „Handels- oder Wirtschaftsfreiheit“ bezeichnet. Freie Berufswahl und Berufsausübung sowie das Recht, unternehmerische Entscheidungen weitgehend unabhängig von staatlichen Vorschriften zu treffen, hat dabei den grundsätzlichen Stellenwert eines Menschenrechtes, welches seinerseits als „Abwehrrecht“ konzipiert ist.
Als eigenständig formuliertes Grundrecht wird die Handels- oder Wirtschaftsfreiheit sowohl Schweizer Bürgern als auch niedergelassenen Ausländern zugestanden. Dies ist eine Schweizer Besonderheit und stellt im Zusammenhang mit der Niederlassungsfreiheit und der Garantie des Eigentums ein Fundament der prinzipiell marktwirtschaftlichen Grundordnung der Schweiz dar.
1863 gab es Gewerbefreiheit im Handwerk. Die Innungen als riesiger Korruptionshaufen wurden zerschlagen. Erst im dritten Reich wurden die heutigen Institutionen mit Kammern und Meisterzwang wieder eingeführt.
Sollte das nicht zu denken geben? Und Pfusch am Bau gab es schon immer ...
DER Allrounder