Die Wikipedia ist die bisher größte Errungenschaft der Zivilisation. Biblischer Turmbau, Errichtung einer unendlichen Pyramide, der Guss einer Wissensglocke … ~ gratis und für jeden zugänglich.
“Tausend fleißge Hände regen,
Helfen sich in munterem Bund
Und in feurigem Bewegen
Werden alle Kräfte kund.”
(Schiller)
Die Wikipedia-Einträge werden von individuellen Autoren unentgeltlich konzipiert, geschrieben und nach der Veröffentlichung gemeinschaftlich korrigiert, erweitert und aktualisiert. Jeder Nutzer kann nicht nur lesen, sondern auch als Autor mitwirken. Und: Es hat nur Bestand, was von der Gemeinschaft akzeptiert wird.
Witzig ist, dass man bei aktiver Mitwirkung mitunter entdeckt, dass man sich irrt. Weil nämlich alle Behauptungen belegt werden müssen und weil das Belegen lehrt. Gleichwohl entwickelt man einen Blick für Unbelegtes, Nachgeplappertes, Abgeschriebenes, Unsinn – für wiederaufbereitete Banalität.
SO WARD ICH ZENSOR, Was ich – eigentlich – nur deshalb für erwähnenswert halte, weil in mir neuerdings – während ich wild in der Wikipedia herumstreiche – ein Lied erklingt. Einen dreimalverfluchten Ohrwurm. Einen, der mich heute wohl – wie sonst auch – den ganzen Tag verfolgen wird.
Es ist ein Kinderlied mit eigenständigem Text von Mir:
Auf der Festung Königstein,
Jupp Hei-die, Jupp Hei-da,
Muss ja auch ein Zensor sein – Juppheidie-heida.
Sieht der den Satz von weitem steh’n,
Sagt er: Den mag ich nicht sehn!
Jupp Heidi und Jupp Heida,
Juppeidie, die Ralla-la.
~
Heute – zum Beispiel – nahm ich mir das Lemma “Masleniza” vor. ”Nach der Oktoberrevolution von 1917″, stand geschrieben, “war die Masleniza verboten.”
WIESO?
Ich klicke sicherheitshalber die angegebene Quelle an – “404. Page not found” – Aha!
Also: Weg mit der primitiven Reiseliteratur und her mit der DEL-Taste! —> Ritsch-ratsch – weg isser, der doofe Satz.
Die Wikipedia ist ein Bauwerk, dessen Statik kontrolliert gehört.
