Wikileaks und die geheimen Dokumente aus Afghanistan

Auf der Seite wikileaks.com, die von sich selber behauptet Ungereimtheiten, sowie unmoralisches Verhalten innerhalb von Regierungen und Unternehmen aufdecken zu wollen, wurden nun 90.000 Dokumente veröffentlicht, die sich mit dem Krieg in Afghanistan beschäftigen. Diese wurden in Zusammenarbeit mit dem Spiegel, dem Guardian und der New York Times ausgewertet.
Ursprung unbekannt

Woher die teilweise als geheim klassifizierten Dokumente stammen ist nicht geklärt, jedoch werden dafür verschiedenste Theorien ins Feld geführt.
So lautet dabei eine Theorie, dass die Daten von einem Insider innerhalb des amerikanischen Militärs an Wikileaks übersandt worden sind. Aufgrund der Berichte, in denen sich meistens Militärangehörige niedrigeren Ranges äußern, geht man davon aus, dass auf die Daten eine immense Masse von Leuten Zugriff hatten. Zwar seien viele der Berichte als „geheim“ eingestuft oder andere als „nicht übersendbar“ an die afghanische Regierung, aber sie enthalten keine Berichte von Geheimdiensten oder ähnlichem.
Eine andere Theorie behauptet, dass die Daten gezielt von einem Geheimdienst in Umlauf gebracht worden sind, um beteiligte in schlechtes Licht zurücken. Diese These wird aber als genau so unwahrscheinlich eingestuft, wie die, dass die Daten bei dem „Angriff“ eines Hackers ans Tageslicht gekommen seien.
Die bis dato wahrscheinlichste Begründung für das Auftauchen der Daten ist schlichtweg Schusseligkeit. Wie schon einige Fälle vorher zeigten, passiert es öfters, dass Regierungsmitarbeiter Datenträger, die brisante Informationen enthalten, verlieren oder einfach vergessen. Die andere Variante der Schusseligkeit ist die, dass frustrierte Mitarbeiter oftmals Sachen am Arbeitsplatz klauen. So bestätigt eine Statistik, dass von Mitarbeitern der amerikanischen Regierung innerhalb der letzten vier Jahre fast 200 Datenträger sowie 800 Laptops am Arbeitsplatz entwendet wurden. Diese fanden sich später auf EBay oder ähnlichen Seiten wieder.
Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA

Nach Aussage von Barak Obamas nationalem Sicherheitsberater James Jones handele es sich bei der Veröffentlichung der Daten um eine „Bedrohung der nationalen Sicherheit“ und die Daten gefährden „das Leben von Amerikanern und deren Verbündeten“. Nach Jones Ansicht sei die Veröffentlichung „unverantwortlich“ gewesen.
Obama hingegen ließ in seiner ersten Pressemitteilung zu der Thematik verkünden, dass es sich bei den Daten aus dem Zeitraum von 2004 bis 2009 um keine neuen Erkenntnisse handele. Die Daten zeigen viel mehr die Gründe aus denen die Afghanistan-Politik der USA sich verändert habe. Geoff Morell, Sprecher des Pentagons, verkündete, dass die schiere Menge der Daten viel beunruhigender seien und die USA bemüht sei das Leck innerhalb der eigenen Reihen zu finden.

Berichte direkt von der Front

Die Auswertung der Daten liefert einen kleinen Einblick in das tatsächliche Geschehen in Afghanistan. Es sind Berichte von Soldaten über Einsätze, Meldungen von Offizieren über mögliche Anschläge oder aufgezeichnete Telefonate bzw. Gespräche mit lokalen Politikern.
Doch die berichte offenbaren noch anderes. So verbirgt sich hinter der kurzen Notiz:“42 LN killed, 1 INS killed, 147 LN wounded, several buildings damaged, NFI“. Die Angabe, dass 42 afghanische Personen und ein Aufständischer getötet wurden. Ebenfalls wurden beim Einsatz 147 Personen „local nationality“, also Einheimische, verwundet und mehrere Gebäude beschädigt. Die Notiz endet mit „NFI“. No further information. Keine weiteren Informationen.
Andere Berichte zeigen, dass die Kampfhandlungen im nördlichen Teil des Landes stetig ansteigen. Der Teil des Landes indem deutsche Truppen stationiert sind.
Noch nie gab es ein so direktes Fenster in einen Krieg. Nie erhielt man mehr Einblick in den Ablauf, die Strategien und die Motive eines Krieges. Am Ende bleibt nur die Frage, was man nun mit diesen Daten anfangen wird. Wie werden Regierungen reagieren? Wird sich irgendwas an der Politik im Bezug auf Afghanistan ändern? Werden deutsche Truppen, nachdem die Niederländischen sich zurück ziehen, auch abgezogen werden?
Der Bericht ist euch was Wert:

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