Wieder mal ein paar Absurditäten

Neulich wieder so ein Facebookpost zum Thema Integration. Die Muslime sollten sich nicht so anstellen wegen dem Schweinefleisch, hiess es da sinngemäss, die sollten sich gefälligst an die Gebräuche unser jüdisch-christlich geprägten Kultur anpassen. Und ich hab doch tatsächlich geglaubt, es gehöre zum Allgemeinwissen, dass von den drei monotheistischen Weltreligionen nur eine hemmungslos zugreift, wenn Borstenvieh auf den Tisch kommt. 

Sitzt vor ein paar Tagen einer, der vermutlich aus dem Osten kommt, mit einem Akkordeon an der Ecke und spielt ganz leidlich. Nicht mein Stil zwar, aber doch so, dass man ihm zuhören mag, währenddem man auf den Bus wartet. Ein paar meiner Münzen hat er mehr als verdient. Eine ältere Dame schaut mir zu und ruft: “Ist er nicht süss? Und er macht das ja auch so toll!” Gerade so, als sässe da ein putziger, kleiner Hund, der seine Kapriolen macht und nicht ein erwachsener Mensch, der seine Kunst vermutlich lieber vor anspruchsvollerem Publikum präsentieren möchte. 

Töchterchen soll einen Vortrag schreiben, hat aber bei ihrem ehemaligen Lehrer nicht viel darüber gelernt, wie man das anstellen muss. Der neue Lehrer an der neuen Schule kann das natürlich nicht wissen, geht davon aus, dass Töchterchen das kann und erklärt deshalb nur das Allernötigste. Wenn Töchterchen dann ihren Vortrag hält, wird er darum nicht wissen, dass er bloss einen Querschnitt aus Mamas verstaubtem Schulwissen und den Weisheiten von Google präsentiert bekommt. 

Da hat sich einer eingehend mit einer Materie befasst, ist in den Weiten des Internets zu einem wahren Experten geworden, den man auch gerne in Interviews zu Rate zieht, aber den Unterschied zwischen “das” und “dass” hat er dennoch nicht begriffen, weshalb er die Version mit den zwei s in sämtlichen Texten konsequent meidet. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn er sich mit der Kohle, die er mit seinem Expertenwissen scheffelt, einen anständigen Lektor leistete. 

Zoowärter sagt zum Prinzchen, er solle sich gefälligst nicht so anstellen, weil Papa gesagt hat, er hätte heute keine Zeit, um mit seinem Jüngsten das letzte Geburtstagsgeld zu verjubeln, wegen einer solchen Kleinigkeit müsse man doch nicht gleich heulen. Und heult eine Stunde später selber Rotz und Wasser, weil ich gesagt habe, wir hätten heute keine Zeit, um das neue Buch zu kaufen, das sich der Zoowärter mit fleissigem Lesen verdient hat. 

Mama Venditti glaubt, eine Tasse Glögg aus dem schwedischen Einkaufshaus würde vielleicht helfen, die Schreibblockade zu vertreiben, damit sie alle ihre Abgabetermine einhalten kann. Schliesslich hätten die grossen Schriftsteller alle gesoffen wie die Löcher, da würden bei ihr, die keine grosse Schriftstellerin ist, ein paar Tropfen bestimmt reichen. Die paar Tropfen verfehlen ihre Wirkung nicht, Mama Venditti ist jetzt so hundemüde, dass sie sich unverrichteter Dinge aufs Ohr hauen muss. 

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