Wie wird der Coronavirus dein DJ-Business verändern?

Die Auswirkung der Covid-19 Pandemie sind jetzt schon dramatisch für die globale Weltwirtschaft. Ich mache mir Gedanken über die wirtschaftlichen Auswirkungen auf uns DJs und die Herausforderungen, die auf uns zukommen.

Wobei solche radikalen Veränderung und der momentane Stillstand auch eine Gelegenheit zum Nachdenken sind. Denn so einen dramatischen Einschnitt habe ich bisher nicht erleben müssen.
Oft werden die Auswirkungen mit dem Weltkrieg, dem Ausbruch der Spanischen Grippe, den Anschlägen vom 11. September oder der Wirtschaftskrise des Jahres 2008 verglichen. Bis auf die letzten zwei Ereignisse habe ich keinen Vergleich.

Allerdings befürchte ich, dass es lange dauern wird, bis wir wieder zu einem normalen Leben zurückfinden werden. Wenn wir danach überhaupt noch so weitermachen wollen wie bisher.

Wegen Corona sage ich Mixcon ab

Als ich beschloss nicht zur Mixcon nach München zu fahren, dachte ich noch, ob ich vielleicht zu viel Panik wegen des Coronavirus mache. Das Konferenzticket und die Bahnkarte hatte Monate zuvor schon bezahlt. Aber ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Deshalb blieb ich Zuhause.

Ein klassischer Fall versunkener Kosten. Das Geld hatte ich sowieso ausgegeben. Dennoch schrieb ich die Ausgaben ab, verzichtet auf eine Rückerstattung und fuhr nicht nach München.

Im Nachhinein weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Denn zwei Wochen später wurden die Schulen geschlossen. Und jeder Virologe Deutschlands appelliert eindringlich an unsere Vernunft freiwillig auf alle sozialen Kontakte zu verzichten.

Keine Partys bedeuten keine Einnahmen

Spätestens an diesem Punkt war mir klar, dass alle Partys abgesagt werden. Dabei brauche ich noch nicht einmal diskutieren, ob die Zahl der Gäste über 1.000 Personen liegt oder über 51 Leuten bei einer Privatparty.

Eine Woche vor der nächsten großen Party telefonierte ich mit dem Veranstalter: “Er gehe davon aus, dass die Party abgesagt wird.” Und so kam es auch.

Dann erhielt ich die nächste Absage. Diese Party wird erst in sechs Wochen stattfinden. Von der Stornierung wurde ich kalt erwischte. So weit hatte ich nicht im Voraus geplant.

Als die Uefa ebenfalls verkündete die EM würde in diesem Jahr ausfallen, war ich mehr als überrascht. Schließlich sind die Großveranstaltungen erst im Juni angesetzt. Jetzt mache ich mir wirklich Sorgen, wie das Booking-Jahr 2020 weitergehen wird. Dabei war ich froh, dass ich sämtliche Partys auf Tage ohne EM-Spiele gelegt hatte.

Was machst du als DJ also in Zeiten die sich überhaupt nicht mehr planen lassen?

Don’t Panik!

Zunächst sollten wir alle Ruhe bewahren und nicht in hektischen Aktionismus verfallen. Das hilft genauso wenig wie Klopapier für 8 Wochen zu horten. Irgendwann werden auch diese 8 Wochen verstrichen sein. Was machst du danach?

Dabei gehen mir die aktuellen Maßnahmen noch nicht einmal weit genug. Jeder sollte ab sofort Zuhause bleiben. Erlege dir selbst eine Mini-Quarantäne im Homeoffice auf. Ab jetzt.

Nach wenigen Tagen wird dir die Decke auf den Kopf fallen. Irgendwann hast du alle Serien bei Netflix gesehen und alle Videos bei Youtube angeschaut. Danach kannst du in die Zukunft schauen.

Irgendwie wird es nach der Corona-Pandemie weiter gehen. Die Frage ist, wie gut wirst du dann aufgestellt sein, um sofort durchzustarten. Denn jede Krise bietet wirtschaftliche Chancen. Dabei meine ich jetzt nicht in Firmen zu investieren die ein Corona-Gegenmittel versprechen. Das ist mir zu riskant.

Vielmehr meine ich dein DJ-Business. Woran kannst du jetzt arbeiten? Was wird sich in den nächsten Monaten auszahlen?

  • Mache einen Finanzplan
  • Bleibe mit deinen Geschäftspartnern in Kontakt
  • Fange an Musik zu produzieren
  • Bilde dich weiter: Was wolltest du schon immer lernen?
  • Erledige alle offenen Bürotätigkeiten
  • Lasse deine Steuervorauszahlungen neu berechnen
  • Gehe Spazieren, alleine
  • Kümmere dich um deine Website

Was macht die Corona-Krise möglich?

Zuallererst fällt mir auf, dass ich plötzlich mehr Zeit habe. So gut wie möglich versuche ich den Alltag zu strukturieren und neue Routinen zu entwickeln.

Dabei werde ich nicht von Terminen und Fristen gejagt. Es ist ok, wenn ich mir fünf Minute Zeit lasse, um das Geschirr von Hand abzuspülen.

Nutze die frei gewordene Zeit

Zum Beispiel habe ich jetzt wieder Zeit sehr ausführliche Blogposts wie diesen zu schreiben.

  • Du könntest zum Beispiel anfangen Musik zu produzieren. Ich weiß noch, wie lange es gedauert hat bis ich Ableton ansatzweise verstanden habe.
  • Erledige alles, was du schon immer an Bürotätigkeiten vor dir hergeschoben hast.
  • Oder du fängst jetzt damit an dich weiterzubilden und zu lernen. Lies endlich das Geschäftsbuch, das du dir vor zwei Jahren gekauft hast und das seitdem im Bücherregal verstaubt.
  • Du könntest auch alle Aufgaben der DJ-Challenge erledigen. Dort zeige ich dir 31 Ideen, die dein DJ-Business für die Zukunft aufstellen.

Nutze die Zeit, um einmal in der Woche mit deinen früheren Auftraggebern zu telefonieren. Bleibe mit deinen Geschäftspartnern in Kontakt. Das gilt insbesondere für den Fall, wenn du zurzeit ums finanzielle Überleben kämpfen musst.

Denn die neue, freie Zeit ist nur eine Seite. Auf der anderen Seite sehe ich, wie mein Bankkonto leer wird. Für beiden Dimensionen Zeit und Geld habe ich ein paar Ideen gesammelt, was du tun kannst.

Plane deine Finanzen

Gehen wir einmal davon aus, die gegenwärtige Situation geht im ersten Halbjahr so weiter. Dann würdest du erst wieder im Juli/August Gigs spielen können. Für viele DJs wäre die Saison jedoch in den nächsten Wochen so richtig losgegangen.

Wenn du nichts tust, bleiben die Kosten jedoch gleich. Das bedeutet, dir wird irgendwann die finanzielle Luft ausgehen.

Bei mir liefen die letzten Jahre ganz gut. Ich konnte mir einen Finanzpuffer aufbauen, um nicht mehr von der Hand in den Mund leben zu müssen. Meine Steuervorauszahlungen bezahlte ich quasi aus der Portokasse, weil ich dafür immer genügend Geld zurückgelegt hatte.

Wie kannst du sofort Geld sparen?

Wenn du keine Rücklagen aufgebaut hast und trotzdem in zwei Monaten die Miete bezahlen musst, musst du deine Kosten drastisch reduzieren. Gehe dazu die regelmäßigen Ausgaben deines Kontos durch.

Auf welche Ausgaben kannst du verzichten? Damit meine ich auch das Netflix oder Spotify-Abo. Sortiere die Kosten nach der Höhe der monatlichen Ausgaben. Gehe diese Liste mehrmals von oben nach unten durch.

Wo kannst du sofort Geld sparen? Setze es in die Tat und kündige diese Dienstleistungen.

Spreche mit dem Finanzamt

Durch die Veranstaltungsabsagen verliere ich als Solo-Selbstständiger meine Einnahmen. Gleichzeitig liefen die letzten Jahre so gut, dass mir das Finanzamt die Steuervorauszahlungen erhöht hat. Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht jetzt weit auseinander.

Du musst nicht auf den nächsten Steuerbescheid warten, bis die Vorauszahlungen neu festgelegt werden. Am besten stellst du jetzt schon einen Antrag, dass deine Steuervorauszahlungen neu berechnet werden.

Etwas finanzielle Luft kannst du dir verschaffen, indem du das Finanzamt um Hilfe bittest.
So hast du die Möglichkeit deine Vorauszahlungen an die neue Situation anpassen zu lassen.

Außerdem kannst du demnächst fällige Steuerbeträge stunden lassen. Das heißt, du bezahlst die Steuern erst später, ohne Strafgebühren bezahlen zu müssen.

Von den bayerischen Finanzämtern kenne ich dazu folgendes Formular:
Steuererleichterungen aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus

Damit kannst du zwei Anträge stellen:

  1. Antrag auf zinslose Stundung
  2. Antrag auf Herabsetzung von Vorauszahlungen für Einkommensteuer und Gewerbesteuer

Das klingt zunächst wunderbar. Die Stundung bedeutet jedoch nicht, dass dir diese Steuern erlassen werden. Außerdem gilt die vereinfachte Stundungsregelung nur für drei Steuerarten Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Umsatzsteuer.

In jedem Fall solltest du mit deinem Finanzamt sprechen. Denn weitere finanzielle Hilfen für Solo-Selbstständige und Kleinstbetriebe werden zurzeit beschlossen.

Alle Krisen-Informationen vom Wirschaftsministerium findest du unter
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/coronavirus.html

Für große Firmen gibt es Kurzarbeitergeld oder Firmenkredite, um die Zeit der Corona-Krise zu überstehen. An die meisten Töpfe wirst du als DJ und Solo-Selbstständiger nicht heran kommen. Beziehungsweise würde ich mir sehr genau überlegen einen Unterstützungskredit zu beantragen.

Weitere Informationen zur Corona-Hilfe als KfW-Darlehen findest du unter
https://www.kfw.de/KfW-Konzern/Newsroom/Aktuelles/KfW-Corona-Hilfe-Unternehmen.html

Vorsorge: Was müsstest du tun, wenn deine Einnahmen um 60 % sinken?

Sehr interessant finde ich ein Gedankenexperiment das selbst gesunde Firmen regelmäßig machen sollten. Die Idee ist Gegenmaßnahmen zu überlegen, für den Fall, dass du plötzlich 60 % deiner Einnahmen verlierst.

Dazu nimmst du du die Geschäftszahlen des letzten Jahres. Kopiere zum Beispiel die Excel-Liste. Anschließend multiplizierst du deine Einnahmen mit 0,4. Was müsstest du verändern, um trotzdem keine Verluste zu machen?

Tipps für deine Finanzen auf einen Blick:

  • Reduziere deine Ausgaben, wenn nötig radikal
  • Rufe beim Finanzamt an
  • Welche Soforthilfen kannst du beantragen?
    https://www.stmwi.bayern.de/soforthilfe-corona/

Kennst du weitere Tipps für DJs, die in der Corona-Krise stecken? Schreibe bitte einen Kommentar, weiter unten auf der Seite.


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