Wie viele Männer braucht eine Frau?

Flirt- und Datingtipps für Frauen Eine Leserin (40) schrieb mir diese Woche eine lange Email. Sie plant in zwei Monaten zu heiraten und hat gleichzeitig diverse Männer im Bekanntenkreis, die sie interessant finden und durchaus für eine Affäre taugen würden. Ihre Frage: „Die Männer sind aus dem Bekanntenkreis und ich möchte sie nicht als Freunde verlieren – was soll ich da tun?“

Diese Frage ist relativ leicht zu beantworten, denn man weiß nie, ob ein Mann oder eine Frau, die mit jemandem eine rein sexuelle Affäre beginnt, dies auch auf diesem Niveau belassen kann. Da besteht immer die Gefahr, dass die Freundschaft darunter leidet und nie mehr so wird wie vorher. Vor allem ist da auch die Sache mit den Gefühlen im Spiel. Das Risiko ist da, und man kann vorher nicht sagen, wie es ausgehen wird.

Mir persönlich ist in der Email aber eine ganz andere Frage gekommen: Die Frau heiratet in zwei Monaten und überlegt sich nicht einmal, ob es geschickt ist, gleichzeitig noch mit – mindestens – drei anderen Männern Affären zu beginnen?

Dabei will ich hier keineswegs den moralischen Finger heben und sagen „Tztztz, das darf man doch gar nicht!“ Ganz im Gegenteil – jeder darf gerne tun und lassen was er/sie mag.

Nehmen wir einfach mal an, dass die bald geschlossene Ehe von vorn herein „offen“ ausgelegt ist – man ist verheiratet, darf aber Sex mit vielen anderen Menschen haben. Es wäre also kein Problem, die Affären mit den anderen Männern locker anzugehen. Mir wird da nur ein bisschen mulmig im Bauch, weil ich in den letzten Jahren folgende Sache beobachten konnte: Die wirklich glücklichen und zufriedenen Menschen – Männer wie Frauen – scheinen eine Sache gemeinsam zu haben: Sie betrügen ihre Partner nicht, sondern konzentrieren sich völlig auf die existierende Beziehung.

Ich war natürlich neugierig und fragte einen Bekannten, der nie im Leben seine Partnerin betrügen würde, warum er das so macht. Die Antwort: „Weil ich meine Energie für die Beziehung mit meiner Partnerin nutzen muss, da ich sie sonst verliere!“ Das war vor mehr als 15 Jahren, und dazu kann ich nur sagen, dass das stimmt. Nicht nur für den Bekannten, der heute noch glücklich mit seiner damaligen Partnerin zusammenlebt, sondern für alle anderen wirklich glücklichen Menschen in einer Partnerschaft.

Betrügt man seinen Partner/seine Partnerin regelmäßig, so bekommt man natürlich all die guten Dinge, wie Spaß, Unterhaltung, tollen Sex, Abwechslung, Spannung, etc. Und da uns die Werbung, das Internet und die besten Freundinnen, auch vormachen, dass Betrügen inzwischen schon fast gesellschaftlich akzeptiert ist, können wir da auch leichter mitmachen. Doch leider macht das Beziehungen kaputt, bzw. erlaubt es nicht, die bestehende Beziehung auf ein höheres, intimeres und reiferes Niveau zu bringen. Allein schon dadurch, dass man seinen Fokus nicht auf die Beziehung zum festen Partner legt, sondern egoistisch auf das persönliche Entertainment aus ist. Von den ganzen Lügen und Heimlichkeiten, die mit Affären einhergehen, ganz zu schweigen.

Also nochmal: Ich möchte niemandem den moralischen Zeigefinger vor die Nase halten! Eine echte, tiefgehende und erfüllende Beziehung kann man jedoch nicht erreichen, wenn man das Betrügen nicht als das erkennt, was es für die feste Beziehung bedeutet: Ablenkung vom Partner, dem man damit die Chance zu einer besseren und glücklicheren Beziehung verwehrt. Selbst wenn man hier ganz egoistisch denkt: Ist der kurzfristige Kick durchs Betrügen wirklich wert, es nie wirklich ins eigene Glück zu schaffen?

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