Wie schwach und alt muss ein Gegner sein, damit er um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht boxen darf?

Für Alexander Povetkin (22 Kämpfe, 22 Siege, 15 durch KO), den Internationalen Deutschen Meister – falsch, den Weltmeister im Schwergewicht der WBA (World Boxing Association), wird ein Gegner gesucht. Nun ist es allgemein üblich, dass ein frischgebackener Weltmeister in seiner ersten Titelverteidigung einen relativ leichten Gegner vorgesetzt bekommt. Ob man dies auch anwenden muss, wenn der Weltmeister nicht der „richtige“ Weltmeister ist, sei dahin gestellt. Tatsache ist, für den am 17. Dezember 2011 in Zürich (Schweiz) geplanten Kampf sucht der berliner Veranstalter Sauerland Event einen Gegner, gegen den sein neuer Weltmeister möglichst nicht verliert.
Natürlich will Sauerland Event noch lange Geld mit Povetkin verdienen und die Bezeichnung Schwergewichtsweltmeister hört sich wirklich furcht- und restspekteinflößend an. Nun kann man sich fragen, was es bedeuten kann, wenn ernsthaft Evander „The Real Deal“ Holyfield (57 Kämpfe, 44 Siege, 29 durch KO, 10 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden) als Gegner in Betracht kommt. Hat die Mannschaft um Wilfried Sauerland so wenig Zutrauen in die Fähigkeiten ihres Boxers, dass sie einen 49 Jahre alten Boxer in Erwägung zieht, dessen beste Zeit 15 Jahre zurückliegt.
Ich hätte da ein paar Vorschläge: Wieso versucht Sauerland Event nicht Jürgen Blin, Karl Mildenberger oder Muhammad Ali aus dem Ruhestand zurück in den Ring zu holen. Unser „zaghafter Zar“ Povetkin wird vermutlich gegen sie eindrucksvoll gewinnen und er kann dann für sich in Anspruch nehmen, einen großen Namen besiegt zu haben. Denn darum geht es doch wohl bei dem möglichen Holyfield-Kampf.
© Uwe Betker



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