Wie man Hindernisse abschneidet

Wie man Hindernisse abschneidetIm vorherigen Blog-Beitrag wurden die vier Maras, die Hindernismacher beschrieben. Nun antwortet Machig Labdrön auf die Frage ihres Sohnes Gangpa, wie diese abgeschnitten werden können.

Wiederum fragte Gangpa Machig: „Werden diese vier Maras alle auf einmal abgeschnitten oder gibt es einen besonderen Ablauf oder gibt es einen Unterschied zwischen vorher und nachher hinsichtlich dieser vier Maras?“
Als Antwort erwiderte Machig: „Sohn, der dingliche Teufel und der nicht-materielle Teufel sind Maras zum Zeitpunkt der Ursache. Der Mara der Aufblähung ist ein Mara am Pfad und der Teufel der Aufregung ist ein Mara zum Zeitpunkt der Verwirklichung.
„Ein Mensch, der [keine der zehn Bodhisattva] Stufen erreicht hat und sich auf dem Pfad der Ansammlung und unterhalb des Pfades der Anwendung befindet, ist immer noch auf einem weltlichen Pfad. Im eigentlichen Sinne ist der Behälter – das ist der Körper – mehr unter Kontrolle. Der Geist, der darin enthalten ist, wird nicht so sehr beherrscht. Dementsprechend stören Krankheit und andere unerwünschte weltliche Leiden solche Menschen unkontrolliert. Weil diese Individuen keine psychischen oder magischen Fähigkeiten haben, werden sie von tatsächlichen Dingen mit Merkmalen wie den vier Elementen wirklich behindert. Zurzeit auf den Pfaden der Ansammlung und Anwendung ist es daher schwierig für sie, die Fähigkeit zu haben, den dinglichen Mara abzuschneiden. Zu diesem Zeitpunkt solltest du Geistestraining praktizieren.

Voranschreiten

„Sobald die erste Stufe erreicht ist, ist der Geist auch mehr unter Kontrolle und du hast die Kontrolle über psychische und magische Fähigkeiten. Mit dieser Macht hast du die Fähigkeit, die dinglichen Maras, all die tatsächlichen Dinge mit Merkmalen wie die vier Elemente, Gift, Waffen, Abgründe usw. wirklich abzuschneiden. Zu diesem Zeitpunkt haben der innere Körper und all die eigentlichen Dinge keine wahre Realität. Aber wie frei man auch von den Merkmalen der eigentlichen Dinge man sein mag, bis man Buddhaschaft erlangt hat, brauchst du die Praxis der Entsagung. Welche Härte du auch ertragen musst, du wirst keine körperlichen oder geistigen Qualen erleben.

Immaterieller Mara abgeschnitten

„Bis dahin und einschließlich des Pfades der Anwendung sollte der nicht-materielle Mara abgeschnitten sein. Die Erscheinungen von Göttern und Dämonen, Krankheiten, Qualen, Leidenschaften, Aggression, der acht weltlichen Belange usw. sind Eindrücke, die im Geist erscheinen. Auch wenn eine Person die Bodhisattva-Stufen nicht erlangt hat, kann er oder sie bei Besitz eines machtvollen Heilmittels diesen Mara abschneiden. Und es ist unumgänglich das so zu machen.

Was ist zu Beginn des Problem?

„Am Beginn des Chöd sind der ignorante Geist und seine mit ihm entstandene Ich-Fixierung die Wurzel aller Probleme, Grundlage aller diskursiven Gedanken, der getäuschte Verstand, der alle störenden Gefühle entstehen lässt, das aufgeblähte Objekt. Dieser ignorante, verdunkelte Geist muss durch die zeitlose Weisheit des selbsterkennenden Gewahrseins (rang rig) abgeschnitten werden. Ferner ist es zu Beginn der Dharma-Praxis von entscheidender Notwendigkeit herauszufinden, dass die Ich-Fixierung die Wurzel der Aufblähung der Ignoranz ist. Aber das Bereinigen der Ignoranz von Anfang an und das Abschneiden werden nicht einfach so geschehen. Indem man den Geist beständig im Nicht-Selbst übt, wird die Wurzel der Aufblähung der Ich-Fixierung abnehmen. Dann wird das transzendente Wissen vom Nicht-Selbst zunehmen und du wirst allmählich die Pfade voranschreiten, von der Ansammlung über die Anwendung usw. Den Teufel des aufgeblähten Objekts abzuschneiden und die Geburt der erleuchteten Eigenschaften ereignen sich zur selben Zeit. Wenn der Mara des aufgeblähten Objekts nicht durchtrennt ist, ist man nicht in der Lage, auf den Pfaden voranzukommen. Daher ist das aufgeblähte Objekt der Teufel des Pfades und muss vom Beginn an, wenn man in den Dharma eintritt, bis man den Pfad des Sehens erreicht, abgeschnitten werden. Auch wenn es auf dem Pfad des Sehens keine Fixierung auf eine wahre Existenz, die die Wurzel der störenden Gefühle ist, gibt, dann muss die Geistesschulung fortgesetzt werden, bis Buddhaschaft erlangt ist.

Ich-Überhöhung beseitigen

„Es gibt zwei Seiten der Aufblähung: jene, die aufgebläht ist und jenes, das aufbläht. Das aufgeblähte Objekt oder die Ignoranz, die der Grund für die Fixierung auf eine wahre Existenz ist, diese muss beseitigt werden. Jenes, das aufbläht, die zeitlose Weisheit des erkennenden Gewahrseins, das die Ignoranz erkennt, ist der Handelnde, der dies beseitigen wird und daher kann dies selbst nicht beseitigt werden. Selbst wenn du versuchst, dies zu beseitigen, du könntest es nicht. Die Essenz der Aufblähung ist das zeitlose Weisheitsgewahrsein, das die außergewöhnliche Erfahrung der Erkenntnis des Nicht-Selbst entstehen lässt. Genau wenn das geschieht, werden die oben erwähnten Eigenschaften, die Aufregung verursachen, entstehen und die kommende Erlangung der Buddhaschaft so unterdrückt. Daher wird dies der Mara der Verwirklichung genannt. Aber wenn du die vorherigen Lehren über Traum und Illusion einbeziehst, dann werden sich alle Qualitäten verbessern und das Wohlergehen der Wesen wird sich ereignen. Auf diese Weise sollst du nicht das Entstehen der Begeisterung beseitigen. Auch wenn du es versuchen würdest, du könntest es nicht. Beispielsweise können Früchte nicht aufhören zu wachsen, wenn sie Wärme und Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Genauso gibt es keine Notwendigkeit das Ausufern von reichhaltigen Eigenschaften zu verhindern. Welche Qualitäten auch immer erscheinen, beziehe sie in den Pfad als Illusion ein.“

Lösung

„So sind der dingliche und der nicht-materielle Mara Objekte, die beseitigt werden müssen. Die Maras der Aufblähung und der Aufregung sind die Auslöschenden. Weiters musst du dich sowohl vom beseitigten Objekt wie auch dem Beseitiger befreien, edler Sohn.“

Aus Machig Labdröns Erklärungen zum Chöd (tib., phung po gzan skyur gyi rnam bshad gcod kyi don gsal byed; Seite 84ff). Übersetzt vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus, 2012).


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