Kennen Sie das bedrückende Gefühl, das sich einschleicht, wenn Sie darüber nachdenken, was Sie noch alles hätten machen wollten als Sie jung waren, sei es ein Instrument oder eine neue Sprache erlernen? Vermutlich denken Sie, alle Möglichkeiten dies zu tun seien bereits verstrichen, da Sie diesen Aufgaben nun nicht mehr gewachsen sind, doch da liegen Sie falsch. Mehrere Studien haben bestätigt, dass das Verschlechtern der Lernfähigkeit und der tatsächliche Abbau des Gehirns erst im Alter von ungefähr 80 Jahren beginnen. Dem schlechter werdenden Kurzzeitgedächtnis kann man leicht entgegenwirken, indem man das Gehirn regelmäßig trainiert und fordert. Wie könnte man dies besser tun als beim Erlernen einer neuen Sprache?
Unbekannte Grammatikstrukturen zu verstehen und das Auswendiglernen neuer Vokabeln ist das ideale Gehirnjogging. Auch wenn das Ziel die Sprache irgendwann, wenn auch nur brockenweise, sprechen zu können am Anfang sehr mühselig und unbezwingbar erscheint, werden schnell Erfolgserlebnisse eintreten, die Ihnen unheimlich viel zurückgeben. Selbstverständlich soll der Spaß an der Sache nicht zu kurz kommen, daher ist es wichtig, dass Sie geduldig sind und sich realistische Ziele setzen.
Weiterhin sollten Sie überlegen, in welcher Umgebung Sie am besten lernen können. Für viele ist der Gedanke mit jungen Leuten in einem Volkshochschulkurs mithalten zu müssen eine Horrorvorstellung, da man unter ständigem Druck steht, wenn man etwas nicht so schnell versteht wie alle anderen. Ist dies auch bei Ihnen der Fall, spricht nichts dagegen sich die nötigen Materialien aus dem Internet oder der Buchhandlung zu besorgen und die Sprache in den eigenen vier Wänden zu lernen. So können Sie Ihrem eigenen Lerntempo folgen und bei eventuellen Fragen immer noch eine Lehrerin aufsuchen. Für besonders abenteuerlustige Senioren gibt es Anbieter, die zum Beispiel Sprachreisen nach England für „Best Ager“ anbieten. Diese Kurse sind speziell auf die Bedürfnisse und Interessen der Generation 50+ abgestimmt und Sie können die neue Sprache und Kultur mit Gleichgesinnten aus aller Welt studieren und das Gelernte sofort im Gespräch mit Muttersprachlern anwenden.
Bei der Wahl der Sprache sollten Sie sich jedoch genügen Zeit lassen, denn nichts ist mühseliger als etwas Anspruchsvolles zu lernen, wenn man nicht hundertprozentig dahintersteht. Wenn Ihnen nicht sofort eine Sprache einfällt, die Sie schon immer sprechen wollten, dann überlegen Sie welche Kultur oder welches Land Sie besonders interessiert und entscheiden Sie sich für die Landessprache. Somit haben Sie auch eine Destination für Ihren nächsten Urlaub und gleichzeitig ein Lernziel. Nirgendwo lernt man eine Sprache so gut wie in dem Land in dem sie gesprochen wird. Haben Sie keine Angst davor Fehler zu machen, denn erfahrungsgemäß freut sich jeder, wenn man sich bemüht seine Muttersprache zu sprechen. Sollte dies nicht funktionieren, kann man sich im Zweifelsfall immer mit Händen und Füßen verständigen.
*Sabine Weinreich
*Die Autorin Sabine Weinreich hat diesen Artikel für Sie geschrieben. - Danke!
Haben auch Sie liebe/r Leser/in ein Projekt eine Idee, oder planen sie es, dann lassen Sie es uns wissen, schreiben uns, oder kommentieren Sie unterhalb in der Kommentarbox.
Alles Liebe und bis bald, probieren Sie es! Eine neue Sprache zu lernen lohnt sich allemal!
Ihre Michaela-Martina Strohmayer, seniorenblog.eu