Viele Menschen sind aus unterschiedlichsten Gründen leicht bis stark übergewichtig. Das liegt bei den meisten unter anderem an einer unausgewogenen und ungesunden Ernährung in Kombination mit zu wenig Bewegung. Allerdings haben viele auch gesundheitliche Probleme, wo sich die Auswirkungen ebenfalls auf der Waage bemerkbar machen. Doch meistens ist man selbst schuld daran – so auch ich. Ich habe zwar Probleme mit dem Blutzucker und der Schilddrüse, aber das Gewicht habe ich mir wortwörtlich selbst angefressen.
Als Kind war ich schon immer etwas Pummelig. Damals musste man sich in kleinen Grüppchen vom Schularzt wiegen lassen und spätestens als ich immer auf der Waage gestanden bin, hat man schon leises Kichern und Gespött gehört. Es versteht sich wohl von selbst, dass dieses Verhalten verletzt. Jedenfalls war ich unter anderem durch kleine Mobbing-Attacken häufig sehr traurig und Essen spendet mir besonders viel Trost und so kam es dazu, dass ich immer nach etwas zu essen gesucht und die Snacks in mich hineingestopft habe. Danach ging es mir kurzfristig immer besser, nur bei den Snacks ist es nicht lange geblieben, denn es wurden schon richtige Mahlzeiten daraus.
Spätestens als ich 14 oder 15 Jahre alt wurde habe ich die 100 Kilo-Marke überschritten. Gehänselt wurde ich weiterhin, worauf ich immer gegessen habe. “Wozu abnehmen, die anderen akzeptieren mich ja ohnehin nicht.” – das sind immer meine Grundgedanken gewesen. Als ich dann 17 Jahre alt war und die Waage mir 118 Kilogramm angezeigt hat, hat sich in mir ein Schalter umgelegt. Ich wollte abnehmen, wollte auf andere Menschen attraktiv und liebenswert wirken und in meinen Augen tut man das nur, wenn man auch schlank ist, also stand “Hungern” auf dem täglichen Programm und ich achtete stets darauf, nicht mehr als 1000 kcal am Tag zu mir zu nehmen. So habe ich es immerhin geschafft, 20 Kilo innerhalb von sechs Monaten abzunehmen. Ungesund? Ja, war es! Aber ich habe mich gut gefühlt, obwohl ich noch 20 Kilogramm zuviel gewogen habe. Täglich bekam ich Komplimente, wie toll es ist, dass ich soviel abgenommen habe. Es versteht sich wohl von selbst, wie stolz ich gewesen bin, als ich das erste Mal unter der 100er Grenze gewesen bin. Doch irgendwann kam eine neue Liebe, derjenige hat mich dann verlassen und vor Frust und Kummer habe ich wieder mit dem Essen angefangen. So schnell konnte ich gar nicht schauen, schon war wieder das ganze verlorene Gewicht an meinen Rippen. Zwischenzeitlich habe ich immer wieder versucht abzunehmen, jedoch auf halbherziger Basis, weswegen diese Versuche nie wirklich funktioniert haben.
Mein liebevoller Verlobter hat mich dazu gebracht, das Ganze wieder routiniert anzugehen und dieses Mal mit vollem Ernst hinter der Sache zu bleiben. Seit 1. Jänner 2014 schreibe ich täglich auf, wie viel ich wiege, um so zu erkennen, in welchen Situationen ich ein wenig zulege und wann ich abnehme. Auch wenn es nicht gesund ist, jeden Tag einen Blick auf die Waage zu werfen, hilft es mir, den Kilos den Kampf anzusagen. Auf dem Foto seht ihr mich übrigens mit meinem Rekordgewicht von guten 127 Kilo. Dieses Foto wurde im Juli 2013 aufgenommen.
Über meine Ziele habe ich ja schon im vorherigen Artikel geschrieben, aber auch hier möchte ich sie noch einmal kurz erläutern. Ich will einen Kilo pro Monat abnehmen. Wenn es mehr wird, habe ich natürlich nichts dagegen, aber es sollte nicht zuviel werden, denn die Haut soll sich auch erholen können. Mit fünf Mal die Woche à 45 Minuten Sport und einer gesünderen Ernährung versuche ich, meinem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen. Auch wenn mir meine Psyche manchmal einen Streich spielt, hoffe ich dennoch, meine Ziele zu erreichen und dieser Blog soll mir eine Unterstützung bieten.
Auf meinen ersten Artikel bezogen möchte ich mich auch bei all jenen bedanken, die den Beitrag kommentiert haben oder mir liebe Worte haben zukommen lassen. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass ich so positive Reaktionen bekommen habe. Das spornt mich auf jeden Fall an, meine Ziele weiter zu verfolgen, auch wenn es noch ein sehr langer Weg bis dahin ist. Danke, liebe Leser, ihr seid die Besten!