Das Bewerbungsgespräch ist vorbei, du sitzt im Auto oder in der Bahn und bist wieder auf dem Weg nach Hause. Seit du den Firmensitz deines neuen Wunschtraumarbeitgebers verlassen hast, kreisen deinen Gedanken nur um die eine Frage: Wie gut war ich?! Wer aufmerksam war, kann gleich eine kleine Analyse starten und selbst herausfinden, ob das Vorstellungsgespräch gut gelaufen ist. Denn eine Reihe von Indikatoren verraten, wie die Chancen stehen.
Die Dauer des Vorstellungsgesprächs ist ein ganz wesentlicher Faktor, der einem viel darüber verrät, wie gut oder schlecht das Interview mit dem potentiellen neuen Arbeitgeber gelaufen ist. Dabei zählt der erste Eindruck, den der Personaler zu Beginn der Unterhaltung vom Bewerber erhält. Ist dieser positiv, muss man es nur noch schaffen, diesen im Verlauf des Vorstellungsgespräches zu bestätigen. Natürlich variieren die Zahlen von Unternehmen zu Unternehmen, doch als Richtwert kann man sagen, wer weniger als 30 Minuten gebraucht hat, sollte sich nicht die größten Hoffnungen machen. Hat das Vorstellungsgespräch eine Stunde oder gar länger gedauert, sieht es eigentlich ganz gut aus und es ist durchaus möglich, dass man am Ende den Job bekommt.
Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Körpersprache des Personalers. Sie sendet Signale, wie man vom Gegenüber eingeschätzt wird. Zustimmendes Nicken, freundliches Lächeln, interessiertes Nachfragen und Vorbeugen, dies alles sind Indikatoren dafür, dass das Vorstellungsgespräch richtig gut läuft. Wirkt der Gesprächspartner allerdings eher uninteressiert oder gar abgelenkt, so sollte man schleunigst etwas unternehmen, wenn man die Situation noch retten und eine Chance auf die Stelle haben will.
Auch das eigene Verhalten sollte Gegenstand einer kritischen Analyse sein. Hast du stundenlang ohne Punkt und Komma oder Luftholen geredet, dem Personaler keine Chance gegeben, auch mal den Mund aufzumachen? Das ist weniger gut. Besser ist es, nach Möglichkeit nicht auszuschweifen, sondern auf Fragen kurz und knapp zu antworten – lieber beim Wesentlichen bleiben anstatt vom Hundertsten ins Tausende zu gelangen und den Gesprächspartner damit zu langweilen.
Denn wenn der Personaler Langeweile hat, dann hast du irgendwas falsch gemacht und definitiv keine Pluspunkte gesammelt. Musste er dich in deinem nicht enden wollenden Wortschwall sogar unterbrechen, weil er auch mal etwas sagen wollte? Ganz schlecht! Aber hier ist vielleicht doch noch nicht alles verloren, wenn man direkt an Ort und Stelle besonnen reagiert: Einfach mal auf die Stop-Taste der aktuellen Ausführung drücken und beim Gesprächspartner nachhaken, ob man denn noch beim Thema oder leider doch etwas zu weit abgedriftet ist? So hat der Gegenüber die Chance, die Lenkung des Interviews wieder zu übernehmen und in seinem Sinne weiterzuführen.
Heimlich freuen darf man sich hingegen sofort, wenn man gefragt wird, ab wann man denn verfügbar wäre für den potentiellen neuen Arbeitgeber. Denn dies ist ganz klar ein Hinweis darauf, dass man es zumindest in die engere Wahl schaffen könnte – Warum auch sollte man einen uninteressanten Bewerber, der nicht in Frage kommt, etwas derartiges fragen? Wenn dann auch noch die Frage danach, ob man sich auch noch bei anderen Unternehmen beworben hat, nachgeschoben wird: Herzlichen Glückwunsch! Sieht wirklich gut aus für dich. Folgt darauf auch noch die Vorstellung der potentiellen Kollegen, dann kannst du dir sicher sein, einen positiven Eindruck hinterlassen zu haben.
Quelle: Bewerbung: So entschlüsseln Sie Vorstellungsgespräche, T-Online Business