Wie giftig ist Unkrautvernichter für Tiere?

Kennen Sie das? Sobald die ersten Frühlingspflänzchen in Ihrem Garten erwachen, sprießt auch das Unkraut.

Um diese ungebetenen Pflanzen wieder loszuwerden, haben Sie zahlreiche Mittel zur Auswahl. Die Frage ist nur, ob Sie gleich zu einem Unkrautvernichter greifen sollten?

Unkrautvernichter sind relativ einfach anzuwenden. Und sie sind hoch wirksam, kein Zweifel. Allerdings ist das Zeug sehr giftig.

Deshalb möchten wir hier zeigen, welche Folgen der Einsatz von Herbiziden im eigenen Garten haben kann. Und welche Risiken Rasendünger mit Unkrautvernichter für Ihre Haustiere bergen.

Wie wirken Unkrautvernichter?

Bei Unkrautvernichtern handelt es sich um chemische oder biologische Wirkstoffe. Die Mittel werden auch als Pflanzenschutzmittel, Herbizide oder Unkrautbekämpfungsmittel bezeichnet.

Wie der Name sagt, vernichten die Wirkstoffe unerwünschtes Unkraut in Ihrem Garten. Dazu zählen Moose, Gräser, Samen- und Wurzelunkräuter. Ebenfalls einkeim- und zweikeimblättrige Unkräuter.

Für all diese Störenfriede im Garten bietet der Fachhandel das passende Gegenmittel. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie es auch kaufen und einsetzen müssen.

Die meisten Unkrautvernichter wirken als Kontaktherbizide. Das heißt, meist werden die Mittel mithilfe einer Sprühflasche direkt auf die Blätter gesprüht. Dadurch sterben die Blätter ab.

Allerdings dringen diese Mittel nicht bis in die Wurzeln vor. Sie schaffen also nur kurz Abhilfe. Und so können manche Pflanzen immer wieder neu austreiben.

Mein Hund hat Unkrautvernichter gefressen

Unkrautvernichter stellen eine gewisse Gefahr für Sie, Ihre Kinder, Tiere und die Umwelt dar. Trotzdem kommen in fast jedem Garten chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, früher oder später.

Am häufigsten tragen Sie die Mittel auf die Blätter auf. Dabei sollte Ihr Hund nicht in der Nähe sein. Denn chemische Herbizide kann er durch Einatmen aufnehmen. Und ebenso, wenn er mit seinen Pfoten über die noch feuchten, behandelten Stellen läuft. Deshalb sollten Sie nach dem Einsatz eine bestimmte Zeit abwarten.

Sobald der Unkrautvernichter auf den Pflanzen trocknet, ist er höchstwahrscheinlich ungefährlich für Hunde und Katzen. Schauen Sie im Zweifelsfall lieber in die Anleitung des Herstellers.

Gefährlicher ist es, wenn Ihr Vierbeiner das Mittel direkt aus der Verpackung gefressen hat. Stellen Sie unbedingt sicher, dass Ihr Tier niemals Zugang zu Pflanzenschutz- oder Düngemitteln hat.

Was kann ich tun, wenn mein Hund sich vergiftet hat?

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund Unkrautvernichter gefressen? Dann sollten Sie sofort zur Tierarztpraxis fahren. Am besten nehmen Sie die Verpackung mit.

Eine mögliche Vergiftung erkennen Sie an folgenden Symptomen, die typisch sind:

  • Erbrechen
  • vermehrtes Speicheln und Sabbern
  • Zittern
  • Appetitlosigkeit

Stellen Sie diese Symptome bei Ihrem Hund fest, sollten Sie umgehend zu Ihrer Tierärztin gehen. Oft zeigen sich Symptome einer Vergiftung erst später.

Je schneller Sie im Falle des Falles reagieren, desto besser für Ihren vierbeinigen Liebling.

Seit wann gibt es Unkrautvernichter?

Unkrautvernichter haben eine lange Geschichte. Bereits die alten Römer bedienten sich verschiedener Mittel. Damit entfernten sie lästiges Unkraut schnell und mühelos.

In dieser Zeit verwendeten sie Eisensulfat oder Schwefelsäure als Unkrautbekämpfungsmittel. Später kam Natriumchlorat als Wirkstoff hinzu. Somit sparen Sie sich das anstrengende Hacken und Jäten.

Damals interessierte man sich wenig für die Umweltschäden, die der Einsatz dieser Substanzen mit sich brachte. Wichtig war nur, dass man Ergebnisse sah. Heute werden diese Stoffe immer noch als Unkrautvernichter eingesetzt, in Kombination mit weiteren Wirkstoffen.

Glücklicherweise gibt es mittlerweile strenge Auflagen, um die Umwelt zu schützen. Unkrautvernichter werden genau und regelmäßig überprüft, bevor sie auf den Markt kommen und verkauft werden dürfen.

Welche Unkrautvernichter gibt es?

Unkrautvernichter lassen sich in sogenannte systemische Mittel und Bodenherbizide einteilen.

Systemische Unkrautvernichtungsmittel nehmen die Pflanzen ebenfalls über die Blätter auf. Sie zerstören aber nicht nur die benetzte Teile der Pflanze. Sondern auch die Wurzeln unter der Erde. Somit ist ihre Wirkung deutlich lang anhaltender.

Bodenherbizide töten die im Boden ruhenden Unkrautsamen. Sie entfalten ihre Wirkung, wenn Unkräuter sie über bereits vorhandene Wurzeln oder Keimlinge aufgenommen haben. Damit diese Art von Unkrautvernichtungsmittel optimal wirken kann, ist die gute Vorbereitung Ihres Bodens besonders wichtig.

Wenn Sie sich über die verschiedenen Pflanzenschutzmittel informieren, werden Sie zwangsläufig über einige Mittel stolpern. Zu den bekanntesten Unkrautvernichtern hierzulande gehören zum Beispiel Compo Banvel Quattro und Bayer Garten Loredo Quattro. Diese Mittel werden am häufigsten benutzt, weil sie gegen Unkräuter im Rasen wirken.

Daneben gibt es das Breitbandherbizid Roundup. Vor allem Roundup setzt man häufig in der Landwirtschaft ein. In kleineren Mengen ebenso im heimischen Garten.

Roundup verwendet man mittlerweile als Oberbegriff für verschiedene Herbizide. Eigentlich ist Roundup jedoch der Markenname eines glyphosathaltigen Unkrautbekämpfungsmittels des Herstellers Monsanto.

Sind Glyphosat und Roundup im heimischen Garten wirklich notwendig?

Aufgrund des enthaltenen Glyphosats steht Roundup seit Jahren immer wieder in der Kritik. Vollkommen zurecht, denn dieser Wirkstoff ist für so gut wie alle Pflanzenarten giftig. Ab dem Jahr 2024 gilt in Deutschland ein Verbot für Glyphosat. Damit sollen die Insekten geschützt werden.

Als Totalherbizid tötet Glyphosat alle Pflanzen ab, die Sie mit dem Mittel benetzen. In der Landwirtschaft betrifft das häufig wilde Pflanzen, die unmittelbar neben den Ackerflächen wachsen.

Zahlreiche Umweltschutzbehörden weisen auf schlimme Folgen für die Natur hin. Ebenso wie auf die Tierwelt. Einen Einsatz sollten Sie sich sehr gut überlegen, auch Ihrem Hund zuliebe.

Für Zulassungsbehörden gilt Glyphosat seit vielen Jahrzehnten als sicher und nicht krebserregend. Diese Aussage gilt zumindest bei richtiger Anwendung. Dennoch warnen verschiedene Krebsforschungsinstitute immer wieder vor der Anwendung. Sie stufen Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein.

Außerdem streiten sich die Experten weltweit vor Gericht mit dem Hersteller über gesundheitliche Auswirkungen. Und so reißt die Diskussion um die Gefährlichkeit verschiedener Unkrautvernichter seit Jahren nicht ab.

Insekten sterben, aber Haustiere nicht?

Die Vernichtung der Wildpflanzen bietet Bienen und Insekten weniger Lebensraum. Insekten wiederum sind die Hauptnahrungsquelle vieler anderer Tiere. Zum Beispiel die von Vögeln.

Der Rückgang an Lebensraum führt zu Insektensterben. Dadurch nimmt die Population der Vogelarten ebenso immer weiter ab. Das hängt natürlich mit weiteren Faktoren zusammen. Dennoch spielt der Einsatz von Glyphosat hier eine Rolle.

Glyphosat ist außerdem schädlich in Bächen, Flüssen und anderen Gewässern. Durch unbedachtes und nicht gewissenhaftes Auftragen kann Glyphosat in die Kanalisation gelangen. Dies geschieht durch Landwirte oder Hobbygärtner. Besonders auf versiegelten Flächen wie Terrassen oder Gehwegen. Sie sehen also, welche Konsequenzen Glyphosat mit sich bringt.

Wie schädlich ist Unkrautvernichter für Vierbeiner?

Im Grundwasser und in Lebensmitteln konnten bereits Rückstände von Glyphosat nachweisen werden.

Der Umwelt und Ihrem Hund zuliebe sollten wir so gut es geht auf den Einsatz von Glyphosat verzichten. Ebenso auf andere chemische Unkrautvernichtungsmittel.

Umstritten ist jedoch, wie gefährlich diese kleinsten Mengen für Mensch und Tier tatsächlich sind. Beispielsweise kann man Rückstände in der Muttermilch und dem Urin nicht ganz ausschließen. Gleiches gilt für Ihren Hund.

Was soll ich als Hundebesitzerin im Garten vermeiden?

Wenn der Einsatz von Unkrautvernichter unbedingt notwendig ist, sollten Sie es richtig anwenden. Informieren Sie sich vor Gebrauch beim Hersteller oder Händler. Dort finden Sie exakte Vorgaben. Zum Beispiel sind Anwendungsgebiete, Vorbehandlung der Flächen und die Dosierung genau beschrieben.

Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen die einfache Freude an einem unkrautfreien Garten nehmen muss. Diesen werden Sie nicht ohne Mühe bekommen. Jäten, Harken und Zupfen gehören dazu. Meiner Meinung nach dürfen wir uns hier das Leben nicht zu einfach machen.

Natürlich bietet die chemische Industrie passende Gegenmittel an. Im heimischen Garten haben Unkrautvernichter jedoch nur in den absoluten Ausnahmefällen eine Daseinsberechtigung. Ist es wirklich so schlimm, wenn mal ein Löwenzahn im Rasen wächst?

Und ehrlich gesagt, kann ich das Argument von Landwirten nicht mehr hören, dass sie Glyphosat für eine ertragreiche Landwirtschaft benötigen. Ich will keine Lebensmittel kaufen, die auf diese Weise produziert wurden.

Vielleicht sollten diese Bauern eher überlegen auf Bio-Landwirtschaft umzurüsten. Und sich von Subventionen sowie der chemischen Industrie unabhängig zu machen. Die Bienen, ihre Äcker und ihre Ur-Enkel werden es ihnen danken. Ok, dass kann erst in 100 Jahren der Fall sein.

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