Wie gemein: Nur 10% der Spanier bewohnen 70% Spaniens!

Keine Angst, die Formulierung dieses Titels ist nur ein Scherz von mir! Faktisch ist er aber zutreffend, denn von den 46 Millionen Spaniern leben 90%, oder rund 42 Millionen auf nur 30% der Fläche des Landes, während die besagten 10% sich auf 70% des Landes „breit machen“! Sie verteilen sich in einem Streifen, entlang an den Küsten des Landes, ballen sich in Andalusien und Madrid. Anders ausgedrückt, leben die 42 Millionen Spanier, in den dicht besiedelten Streifen des Landes, in 1.500 Gemeinden/Städten, während die 10% oder 4,5 Millionen restlichen Spanier in 6.600 Gemeinden/Städten wohnen!

Es ergeben sich Durchschnittswerte die nur bedingt hilfreich sind, denn Menschen sind keine Durchschnitte, die in durchschnittlichen Städten leben, sondern sie und ihre jeweilige Stadt sind konkret. Trotzdem will ich sie rein statistisch erwähnen. Die 42 Millionen in 1.500 Städten ergeben einen Durchschnitt von 28.000 Einwohner pro Stadt, während die 4,5 Millionen in 6.600 Städten einen Durchschnitt von 681 Einwohnern ergeben, ein Vierzigstel der Gemeinden der Ballungsräume.

In diesen Zahlen sind die berühmten Geisterdörfer im Landesinneren enthalten, wo nur noch eine handvoll Menschen durch Straßen mit leerstehenden Häusern wandeln. Diese „Landeier“ sind auch noch überdurchschnittlich alt, was besondere Anforderungen an Infrastruktur und Versorgung stellt und gleichzeitig ein Anwachsen des Problemes durch deren absehbare biologische Limitierung darstellt.

Im verlinkten Artikel von EL PAÍS befindet sich eine Karte, die diesen Umstand gut visualisiert. Wenn man diese Karte beim Betrachten mit zusammengekniffenen Augen „unscharf“ stellt, dann ist grob gesagt, sogar die untere Hälfte des Landes dichter besiedelt, während die obere Hälfte Spaniens eine leere Einöde zu sein scheint?

Dieser Umstand, auf territorialen und klimatischen Gegebenheiten beruhend und über Jahrzehnte entstanden, die sogenannte „Landflucht“ der jungen Generationen in die Städte und Industriezentren des Landes, „zur Arbeit hin“, stellt die Politik heute vor gewaltige Aufgaben. Auslöser dieser Völkerwanderung dürfte die bessere und frühere Erreichbarkeit dieser Küstengebiete durch Handel und Austausch per Schifffahrt und die daraus sich entwickelnde Industrieansiedlung gewesen sein.

In der zweiten Karte wird gezeigt wie sich die Abwanderung vom Land und die Zuwanderung in die Städte sich seit dem Jahr 2.000 bis 2.017, also in der jüngsten Vergangenheit entwickelt hat. Sie ist optisch sozusagen das Gegenteil zur ersten Karte und belegt, daß sich in diesem relativ kurzen Zeitraum, sagen wir in einer halben Generation, manche Gegenden um über 35% „entvölkert“ haben!

In 60% oder 4.800 von 8.100 Gemeinden kommen zwei über 65-jährige Einwohner auf einen unter 15-jährigen Einwohner. In 400 Gemeinden gibt es keinen Einwohner unter 15 Jahren mehr!

Die Versorgung dieser überalteten Landbevölkerung mit Infrastruktur und medizinischer Versorgung ist eine gewaltige Aufgabe und die Rückstände wachsen eher noch.

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https://elpais.com/politica/2018/10/05/actualidad/1538767620_420819.html

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