Wie funktioniert 3D Kino?

Es mag eigentlich schon etwas zu spät sein für einen solchen Artikel, aber ich hatte immer wieder das Gefühl, dass es doch den ein oder anderen gibt, für den die aktuelle 3D Technik in den Kinos noch ein Buch mit sieben Siegeln ist.
Daher an dieser Stelle eine relativ kurze Erklärung zu den technischen Hintergründen der 3D Filme, in der Hoffnung, dass ihr dann hinterher wisst, wie 3D funktioniert, welche Varianten es gibt und versteht, warum ihr für 3D Filme einen Aufschlag zahlen müsst.

Vorraussetzungen für 3D Filme

Ein 3D-Bild entsteht nur dann, wenn das linke und das rechte Auge ein Bild aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Das Gehirn setzt aus diesen Informationen dann ein dreidimensionales Bild zusammen. Die ist bei den anatomischen Gegebenheiten der Menschen automatisch gegeben. Doch eine Kamera nimmt ein Bild nur aus einer Perspektive auf und so bleibt dieses auf der großen Kinoleinwand “flach”.

3D beginnt also bereits bei der Produktion eines Films. Statt mit den normalen Modellen werden 3D Filme mit speziellen Kameras gedreht, die zwei Objektive haben und so die menschlichen Augen simulieren und die Szenen aus zwei leicht unterschiedlichen Perspektiven aufnehmen. 3D-Filme versuchen also nur, das räumliche Sehen des Menschen nachzuahmen.

Unterschiedliche 3D Verfahren

Das nächste Problem ergibt sich dann bei der Projektion auf die Leinwand. Denn um den 3D Effekt zu erreichen, darf das linke Auge das rechte Bild nicht sehen und umgekehrt. Zur Lösung dieses Problems wurden diverse Verfahren entwickelt.
Alle Techniken haben jedoch eines gemeinsam, sie nutzen die besondere Eigenschaft des Lichts, das als elektromagnetische Welle betrachtet werden kann. Diese schwingt in mehreren Ebenen, horizontal, vertikal, oder ganz anders, und durch die Nutzung von sogenannten Polarisationsfiltern, die sich in den 3D Brillen befinden, kann so für das linke und das rechte Auge jeweils eine Ebene definiert werden. Auf diesem Wege wird jedem Auge ein anderes Bild gezeigt.

Hinzu kommt, dass der Projektor sehr viel schneller sein muss als beim gewöhnlichen Film. Statt 24 Bildern pro Sekunde werden 48 gezeigt, eben 24 für jedes Auge. Praktisch sind es sogar 144 Bilder pro Sekunde, da jedes Bild tatsächlich gleich dreinmal gesendet wird.
Und darüber hinaus müssen die Kinos mit Leinwänden ausgestattet werden, die die Eigenschaften des Lichts nicht

Von den bekanntesten Verfahren der 3D brillen haben sich 3 auf dem Markt bis dato durchgesetzt, von denen eigentlich nur 2 wirklich verbreitet sind. Sonys RealD, XPanD und die eher selten angewandte Doppelprojektion.

Sony entwickelte das RealD 3D Verfahren, bei dem der Kinobesucher mit relativ leichten und billig verarbeiteten Einwegbrillen ausgestattet wird. Die Basis für den 3D Effekt bildet bei RealD der Projektor, welcher mehrmals in der Sekunde zwischen zwei Polarisationsrichtungen wechselt und damit entweder das linke oder das rechte Auge anspricht.
Mir persönlich ist dieses Verfahren bisher im UCI Düsseldorf aufgefallen.

Die XPanD 3D Technik ist mir geläufiger, das diese in meinem heimischen Kino im Cinemaxx Solingen angewendet wird. Hierbei handelt es sich um eine etwas schwerere Leihbrille, die mit einer elektronischen Einheit ausgestattet ist. Im vergleich zur passiven RealD Brille ist die XPanD Brille aktiv und wird auch aufgrund ihrer “Tätigkeit” als Shutter Brille bezeichnet.
In die Brille eingelassen sind kleine LCD Bildschirme, die abgedunkelt werden können. Nicht der Projektor agiert sondern die Brille selbst. In dem sich die Brillengläser mehrmals in der Sekunde abwechselnd synchron zum wechselnden Bild des Projektors verdunkeln, entsteht der 3D Effekt.

Die Doppelprojektion basiert wir der Name verlauten lässt auf 2 Projektoren, die den gleichen Film, aber unterschiedliche Bilder abspielen. jeder Projektor spricht ein anderes Auge an und so entsteht auch hier der 3D Effelt. Größter und ausschlaggebender Nachteil bei dieser Technik: nur wenn der Kopf gerade gehalten wird, kann der 3D Effekt aufrecht erhalten werden.

Interaktive Grafik “Wie funktioniert 3D Kino?”

An dieser Stelle nun eine Grafik, die euch einen tollen Überblick über die verschiedenen Verfahren geben wird. Einfach in der Grafik selber navigieren, um interaktive Beispiele vorgeführt zu bekommen

Vielen Dank an dieser Stelle an die freundliche Unterstützung von Stern.de. [Quelle: Stern.de "Wie funktioniert 3D Kino"]

Bestes 3D Verfahren

Aufgrund der Erfahrung die ich bisher gesammelt habe, konnte ich nur feststellen, dass ich bei der XPanD Technik zu Beginn jedes Films, vor allem beim schnellen Schnitt der Trailer, ein paar Probleme habe und die Bilder leicht verschwommen sehe. Dies legt sich jedoch relativ schnell, dennoch habe ich das Gefühl, das schnelle Schnitte wie zum Beispiel in Actionsequenzen die XPanD technik an den Rande ihrer Möglichkeiten bringen.
Bei RealD habe ich diesen Effekt noch nicht festgestellt. Das Auge gewöhnt sich sehr schnell an die 3D Optik und liefert durchweg ein scharfes Bild.
Ich vermute jedoch, dass dies eine absolut subjektive Ansicht ist und keinesfalls als gegeben bezeichnet werden sollte.

Kleines Fazit zur 3D Technik

Nur wenn Filme mit den speziellen und teureren Kameras gedreht werden und Kinos mit den 3D Projektoren, den dazugehörigen Brillen und den besseren Leinwänden ausgestattet sind, erreicht man den echten 3D Effekt, der den Filmen eine besondere, optische Tiefe verleiht.

Vielleicht könnt ihr nun ein bisschen besser nachvollziehen, wie es zu dem preislichen Aufschlag kommt. Ob dieser mit in der Regel 3,-€ angemessen ist, darüber scheiden sich die Geister un lässt sich herrlich diskutieren.
Meine Meinung: für 3D Megablockbuster wie “Avatar” lohnt sich 3D allemal, für kleinere Produktionen wie “Priest” oder “Die Reise zum Mittelpunkt der Erde” hätte man es sich auch schenken können – Filme nachträglich zu bearbeiten, um sie dann in 3D zeigen zu können wie “Kampf der Titanen” lohnt sich keinesfalls!


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