Gestern waren wir auf dem jährlichen Laternenfest vom Kindergarten. Wie immer regnete es, aber trotzdem war es von der Gestaltung her wieder sehr schön. Zusammen mit der Feuerwehrkapelle liefen wir durch das Dorf und am Ende haben wir am Feuerwehrgerätehaus Laternenlieder gesungen und Hotdogs gegessen.
Als wir mit den Laternen durch das Dorf liefen, war dann irgendwann ein Freund von meinem Sohn neben uns. Schon länger stößt mir das Verhalten und seine Wortwahl auf. Ich sehe ihn zwar nicht sehr oft, aber irgendwie schafft dieses Kind immer, mich durch das was er sagt, sauer zu machen. Und ich rede hier jetzt nicht von Wörtern wie „Scheiße", denn das benutzen wir hier auch des Öfteren mal. Und mein Sohn ist gewiss auch nicht immer unschuldig!
Gestern war aber seine Mutter dabei und deshalb ging ich davon aus, dass sie auch mal etwas sagt, wenn er diese Wörter in den Mund nimmt. Viele dieser Wörter fielen zwar nicht, aber das was er sagte, machte mich einfach nur wütend.
Wir gingen also nebeneinander her und dann versuchte er meinen Sohn anzustacheln und sagte Sätze wie: „Schade, dass ich nicht meine Fackeln mit habe. Sonst könnten wir hier alle abfackeln und die wären dann tot (hier jetzt noch Lachen von ihm einfügen)" oder „Wenn wir jetzt ne Bombe hier in die Menge schmeißen würden, hahahahaha, dann wären alle tot."
Warum sagt ein fast 6jähriger solche Dinge? Und vor allem: warum reagiert die Mutter dabei nicht? Oder sehe ich das jetzt zu übertrieben?
Aber wisst ihr was für mich den Abend dann doch noch gerettet hat? Als dieser Junge über die Musikkapelle meckerte, weil das ja schreckliche Musik ist, sagte mein Sohn zu ihm:
„Jeder darf verschiedene Sachen mögen. Trotzdem können wir doch Freunde sein."
Am Abend habe ich natürlich noch mit meinem Sohn geredet, denn ich finde er sollte wissen, dass man solche Dinge wie sein Freund nicht sagen darf. Aber das wusste er auch schon vorher, denn wir reden auch über solche Themen wie Krieg, Flüchtlinge, etc. Und auch, dass ich es super fand, dass er kaum auf die Sätze von seinem Freund eingestiegen ist. Ich habe ihm auch gesagt wie stolz ich auf ihn bin, weil er seine eigene Meinung vertritt.
