Wie du deiner Stimme mehr Kraft verleihen kannst

Wie du deiner Stimme mehr Kraft verleihen kannstWie du deiner Stimme mehr Kraft verleihen kannst

Die menschliche Stimme ist ein wunderbares Instrument, das wir alle spielen. Vielleicht sogar der mächtigste Klang der Welt, denn nur durch sie beginnen Kriege oder werden Worte wahr wie "Ich liebe dich". Trotzdem wird manchen Leuten nicht zugehört. Warum passiert das?`Und wie können wir so kraftvoll reden, dass wir die Welt verändern?
Zuerst müssen wir ein paar alte Gewohnheiten ablegen. Hier zeige ich euch die 7 größten Fehler der Rhetorik.

Erstens: Tratschen.
Über jemanden schlecht reden, der nicht anwesend ist. Eine schlechte Gewohnheit und man weiß, sobald man den Raum verlässt wird diese Person über mich schlecht reden.

Zweitens: Verurteilen.
Jedem fällt es schwer zuzuhören, wenn man weiß, dass man beurteilt und für unwürdig befunden wird.

Drittens: Negativität.
Wir alle kennen es. Schon wieder jemand der in allem nur das Negative erkennt und es dann möglichst allen Leuten mitteilen muss. Es fällt sehr schwer zuzuhören wenn der Gesprächspartner nur negatives von sich gibt.

Viertens: Beschweren.
Dies ist eine andere Art von Negativität. Der Arbeitskollege, der wieder erzählt warum die Politik den Bach runter geht. Der Bekannte, der sich nur über das schlechte Wetter beschwert. Und der Onkel, der sich über seine Fußballmannschaft beschwert, weil sie wieder verloren hat.

Fünftens: Ausreden.
Ich tu es, Du tust es, so ziemlich jeder Mensch tut es. Wir alle erfinden Ausreden warum eine Aufgabe nicht erledigt wurde oder warum etwas wieder nicht funktioniert hat. Hierbei wird die Verantwortung auf die Umgebung und die Umstände abgewälzt und derJenige möchte keine Verantworung tragen. Auch das macht es schwer zuzuhören.

Sechstens: Übertreibungen.
Auch du hast sicherlich diesen einen Bekannten der gerne übertreibt. All seine Erzählungen sind übertrieben, verzogen und letztlich gelogen. Wer hört da noch zu?

Siebtens: Dogmatismus.
Hier werden Tatsachen und Meinungen vermischt. Jemand drängt dir seine Meinung so lange auf und tut so als wären es Tatsachen bis Du es glaubst. Auch hier fällt es arg schwer zuzuhören.
All diese Dinge gilt es zu vermeiden, wenn wir möchten, dass uns zugehört wird.

Es gibt vier mächtige Grundpfeiler mit denen wir unserer Stimme Schlagkraft verleihen und etwas verändern können. Zusammen ergeben sie im Englischen das Wort "Hail", womit gemeint ist jemandem auf begeisterte Art zu zustimmen. Wofür steht das Wort also?
H[honesty] - Die Ehrlichkeit: etwas konkret, klar und deutlich sagen.
A[Authenticity] - Die Authentizität, steht dafür, man selbst zu sein.
I[Integrity] - Die Integrität. Was bedeutet, das zu tun was man sagt und jemand zu sein dem Vertrauen gegeben werden kann.
L[love] - Die Liebe. Damit ist nicht die romantische Liebe gemeint, sondern den Menschen etwas Gutes zu wünschen. Wenn man jemand etwas Gutes wünscht, dann fällt es doch sehr schwer, ihn gleichzeitig zu verurteilen.
Jetzt haben wir besprochen, was wir sagen, und das ist auch wichtig. Genau so wichtig ist, wie man es sagt.
Dazu benötigst du einfach nur den Werkzeugkasten deines Instruments, deine Stimme. Ich zeige dir, wie du deine Stimme kraftvoller machen kannst.

Da gibt es zum Beispiel die Tonlage. Wer durch die Nase redet hat meist eine sehr hohe Stimme und wird nicht viele Leute von sich überzeugen können.
Dann gibt es noch den Hals durch den die Meisten sprechen. Hier ist die Stimmlage auf neutralem Niveau.
Und dann gibt es noch die Brust. Fängst du an durch die Brust zu sprechen werden Leute die eher zuhören, da Du nun mit mehr Volumen sprichst. Wir wählen Politiker mit tiefen Stimmen, das ist wirklich so. Da wir Tiefe mit Macht assoziieren und Autorität. Versuche also immer von der Brust heraus zu sprechen.

Nun zur Klangfarbe. Wie sich deine Stimme anfühlt. Wir bevorzugen Stimmen, die reich, glatt und warm sind wie heiße Schokolade. Wenn das nicht auf Dich zutrifft, keine Angst, denn man kann es lernen und trainieren. Auf zum Stimmtrainer. Es gibt viele Übungen zur Atmung und Haltung welche die Klangfarbe positiv beeinflussen.

Dann gibt es noch den Satzrhythmus. Das ist die Metasprache mit der wir Bedeutung vermitteln, er ist einer der wichtigsten Träger von Bedeutungen im Gespräch. Du kennst es bestimmt noch aus der Schule, wenn ein Schüler in solch einer monotonen Lage vorgelesen hat, dass die ganze Klasse aus dem Fenster guckt und etwas anderes macht. Kein Rhythmus = monoton.
Dazu kommt die wiederholende Prosodie, wenn jeder Satz wie eine Frage endet, obwohl es sich um eine Aussage handelt?!
Wenn man das ständig macht, schränkt es die Möglichkeit als Kommunikationsmittel ein, was sehr schade ist, das müssen wir uns abgewöhnen.

Tempo. Ganz begeistert sage ich etwas sehr, sehr schnell, oder ich sage es langsam, um etwas zu betonen und die Steigerung davon ist unser alter Freund, das Schweigen. Ein bisschen Stille im Gespräch ist nicht verkehrt, oder? ... Wir müssen Pausen nicht mit "Ähm" füllen. Eine kurze Pause kann sehr wirkungsvoll sein.

Die Tonhöhe geht oft mit Tempo einher, um Erregung auszudrücken. Die Bedeutung variiert ein wenig, je nachdem, wie ich es sage.

Und zu guter Letzt: Lautstärke. Lautstärke zeigt meine Begeisterung. Ich kann euch auch zum Zuhören bewegen, indem ich sehr leise werde. Manche Leute reden wie Marktschreier. Versuche das zu vermeiden. Mit diesem Kreischen anderen Leuten deinen Lärm aufzudrängen ist rücksichtslos und taktlos. Nicht nett.

Nun benutze das gelernte wissen und probiere es aktiv in Gesprächen zu verwenden. Egal ob mit den Eltern, dem Arbeitskollegen, Chef, deinem Freund/ deiner Freundin oder einem Bekannten. Beobachte die Reaktionen deines Gesprächspartners und lerne die Details kennen, die besser wirken. Achte darauf nicht die Fehler zu machen die ich oben genannt habe und du wirst schnell zu besseren Ergebnissen kommen.

Bis zum nächsten Mal,
Jan

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