Wie Du Dein perfektes E-Bike findest

Wie Du Dein perfektes E-Bike findest

Dieter Schütz  / pixelio.de


Das E-Bike oder auch Pedelec erlebt in den letzten Jahren einen gewaltigen Boom. So rollen bereits an die 150.000 E-Fahrräder auf Österreichs Straße und ein Ende des Trends ist nicht absehbar. 
Doch mit der zunehmenden Nachfrage stieg auch die Zahl der verschiedenen Modelle am Markt und damit auch die Verwirrung unter den Konsumenten. 
Damit Du das deinen Wünschen und Bedürfnissen entsprechende E-Bike findest, habe ich für Dich eine Kaufratgeber für das perfekte E-Bike zusammengestellt. 

Warum überhaupt ein E-Bike?


Der VCÖ veröffentliche vor Kurzem eine Studie, aus der hervorging, daß rund 1,5 Millionen der rund vier Millionen österreichischen Erwerbstätigen einen Arbeitsweg von weniger als fünf Kilometer täglich zurück legen müssen. 
Gehörst Du auch dazu? Dann gibt es eine Reihe von Gründen sofort auf ein E-Bike umzusteigen. 
  1. Es ist deutlich günstiger als ein Auto und sogar als öffentliche Verkehrsmittel - Du sparst also Geld
  2. Du brauchst weder Versicherung, Helm oder Führerschein -. Es ist also unkompliziert
  3. Du kommst rasch und problemlos voran - Du sparst also Zeit
  4. Du machst Bewegung und kommst aber nicht verschwitzt im Büro an - Du tust also etwas für Deine Gesundheit und es ist praktisch
  5. Es macht einfach Spaß und ist verdammt cool
Doch bevor Du jetzt vor lauter Begeisterung sofort losstürmst und das nächstbeste E-Bike kaufst, nimm Dir noch ein wenig Zeit und lies Dir nachstehende Tipps durch, damit Du auch wirklich das perfekte Pedelec für Dich findest. 

Pedelec oder E-Bike?


Pedelec ist ein Kunstwort für Pedal Electric Cycle und bezeichnet ein Fahrrad, bei dem der Fahrer durch einen Elektroantrieb unterstützt wird, wenn er in die Pedale tritt (pedaliert). Wird jedoch eine Geschwindigkeit von maximal 25 km/h erreicht, fällt durch eine Steuerung die Motorunterstützung weg. 
Damit ist das Pedelec gesetzeskonform mit der entsprechenden EU-Kraftfahrzeugsrichtlinie und gilt daher als Fahrrad. Aus diesem Grund besteht auch keine Helm-, Versicherung- oder Führerscheinpflicht. 
Obwohl das Wortmonster Pedelec die richtige Bezeichnung für den Großteil der angebotenen Elektrofahrräder ist, hat sich im Volksmund der Name E-Bike durchgesetzt. 
Beim tatsächliche E-Bike wird der Fahrer ebenfalls durch einen Elektromotor unterstützt, jedoch gleichgültig ob dabei in die Pedale getreten wird oder nicht. Wird dabei die Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h nicht überschritten, unterliegt das E-Bike den selben gesetzlichen Bestimmungen wie das Pedelec. Werden höhere Geschwindigkeiten erreicht, gilt es als Motorfahrrad und ist damit führerschein- und helmpflichtig. 
In diesem Artikel geht es ausschließlich um Pedelecs. Dem besseren Verständnis wegen, werde ich aber die wesentlich gebräuchlichere Bezeichnung E-Bikes verwenden. 

Welcher Motor ist der Beste?


Der wesentliche Unterschied bei den Elektromotoren ist die Art der Anbringung und damit Ihre Wirkungsweise. Es gibt den 
  • Nabenmotor, der entweder am Vor- oder am Hinterrad angebracht ist, womit die Kraftübertragung direkt an der Nabe des Rades stattfindet.
    Vorteil: direkte Kraftübertragung, hoher Wirkungsgrad, Rücktritt bei Vorderradmotoren möglich
    Nachteil: Ungünstige Gewichtsbalance, die sich bei bei nasser Fahrbahn negativ auswirken kann
  • Tretlagermotor, der in der Mitte über den Pedalen sitzt und über die Kette das Hinterrad antreibt.
    Vorteil: tiefer Schwerpunkt, kompakte Verkabelung und wartungsarm, stabiles Fahrverhalten
    Nachteil: etwas geringere Wendigkeit durch längeren Radstand, vorne nur ein Kettenblatt möglich
Aufgrund des deutlich besseren Fahrverhaltens setzte sich in den letzten Jahren der Tretlager- oder Mittelmotor inzwischen durch. 

Welchen Akku brauchst Du?

Wie Du Dein perfektes E-Bike findest
Überwiegend werden Lithium-Ionen-Akkus angeboten, die unbedingt das BATSO-Gütesiegel ( BatterySafetyOrganization) tragen sollten. Üblicherweise "lebt" ein Akku 500 - 700 Ladezyklen, wobei die Ladekapazität nach fünfhundert Volladungen beginnt abzunehmen. 
Die Ladedauer selbst beträgt je nach Restladung zwischen 3 und 8 Stunden. Ein besonders wichtiges Thema ist die Reichweite des Akkus, die aber von verschiedenen Faktoren, die Du selbst bestimmst, abhängt. 
Die Reichweite richtet sich nach Deinem persönlichen Schaltverhalten und Fahrstil, Deinem Pedaleinsatz, dem Gewicht der Nutzlast bzw. Gesamtgewicht, und der Streckenbeschaffenheit.  Wenn Du Dich beim Pedalieren immer mit maximaler Motorenleistung unterstützen lässt, wird Dein Akku ungefähr 35 Kilometer reichen. Schaltest Du jedoch auf eine moderate oder zeitweise Motorenunterstützung um, und hast das Gefühl, Deine Pedaltrittleistung ideal auf die Strasse zu bringen, dann ist eine Reichweite von rund 70 Kilometer möglich. 
Dein E-Bike wird auf jeden Fall länger halten als Dein Akku. Daher erkundige Dich, bereits beim Kauf wieviel ein Ersatzakku kosten wird. da sich die Preise dafür zwischen 300 und 700 Euro bewegen

Wieviel kostet ein E-Bike?


Zugegeben die Anschaffung eines E-Bikes ist kein günstiges Vergnügen. Wirklich gute Modelle, die auch entsprechende Sicherheit, Motorenleistung und Stabilität bieten, kosten ab 1.800 Euro aufwärts. Womit wir bei den besonders günstigen Angeboten sind. Ikea bietet seit Kurzem ein E-Bike um 650 Euro an, das auf dem ersten Blick einen durchaus passablen Eindruck macht. Trotzdem rät Erich Frieß, Testleiter des E-Bike Magazin vom Kauf solcher Billig-Produkten ab. 
Vielleicht noch ein Wort zu den laufenden Betriebskosten. Auf Elektrobike-online.com fand ich dazu ein sehr schönes Rechenbeispiel: 
Ein üblicher Akku leistet 250 WH (Wattstunden), die ungefähr 5 Cent an Kosten verursachen, und für ungefähr 35 Kilometer reichen. Mit der selben Energie könnte man eine Kanne Kaffee kochen oder 10 Liter Duschwasser von 10 Grad auf 45 Grad erwärmen. 

Wie schützt Du Dich vor Diebstahl?


Standardmäßig haben fast alle E-Bikes ein Rahmenschloß, das ein guter Anfang ist, aber leider auch nicht mehr. Selbt bei versperrten Rahmenschloß kann ein Dieb das Fahrrad entweder einfach wegtragen oder unauffällig am Vorderrad wegrollen.
Daher sind zusätzliche Sicherungen unbedingt notwendig. In Anbetracht des Kaufpreises, der wie bereits oben erwähnt mindestens 1.800 Euro ausmacht, solltest Du Dir unbedingt ein hochwertiges  Bügelschloß anschaffen.
Stellst du Dein E-Bike irgendwo auf der Strasse ab, dann schließe es direkt an einem festen Gegenstand, sei es nun ein Laternenmast, Zaunpfahl oder die für Räder vorgesehenen Abstelleinrichtungen, an.Zusätzlich nimmst Du auch den Akku ab. Ein E-bike ohne Akku ist für jeden Dieb einfach uninteressant.
Neben den üblichen Sicherheitsvorkehrungen empfehle ich auch den Abschluss einer E-Bike Versicherung. Wenn man schon für ein herkömmliches Fahrrad eine Versicherung abschließt, dann ist es nur logisch, das Selbe auch bei einem wesentlich teureren E-Bike zu tun.
E-Bike-Versicherung - durchblicker.atDie versicherbaren Risiken sind
  • Diebstahl und Raub
  • Brand und Explosion
  • Naturgewalten 
  • Unfall Dabei geht es um den selbstverschuldeten Unfall, bei dem das eigenen E-Bike beschädigt wurde. 
  • Elektronik Hier geht aus um Schäden aus Isolationsfehlern, Überspannung, indirekter Blitzschlag und Induktion
  • Fahrradbruch Ein Risiko, das man in seiner Versicherung NICHT berücksichtigen muss. Sollte das E-Bike tatsächlich bei ordnungsgemäßen Gebrauch kaputtgehen, so handelt es sich dabei in fast allen Fällen um Gewährleistungs- oder Garantieansprüche und nicht um einen versicherten Schaden. 
  • Haftpflicht 
  • Lenkerunfallversicherung
Im Schadensfall wird immer der aktuelle Zeitwert ersetzt und bei manchen Versicherungsprodukten kommt noch ein Selbstbehalt hinzu. Da der Deckungsumfang und die dafür fällige Prämie sehr unterschiedlich sein kann, empfehle ich bei Ermittlung des passenden Angebotes einen Versicherungsvergleich zu verwenden. 

Fazit


Ohne Zweifel ist ein E-Bike in der Anschaffung etwas teurer. Jedoch amortisiert sich der Kaufpreis aufgrund der niedrigen laufenden Kosten innerhalb kurzer Zeit. Damit ist das E-Bike im Vergleich zu jedem anderen motorbetriebenen Fahrzeug, das mit Abstand günstigste Fortbewegungsmittel. 
Abgesehen davon macht man trotz Motorunterstützung noch immer ausreichend Bewegung und somit etwas für seine Gesundheit und leistet ganz nebenbei einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. 

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