„Wie der Vater so der Sohn!" Der junge Zak hatte gerade bei einem Übungsschießen getroffen und sein Onkel sagte diese Worte grinsend zu seinem Vater. Die Tragweite dieses Satzes würde Zaks Leben noch nachhaltig beeinflussen...
In seinem Buch „Der Sohn des Terroristen: Die Geschichte einer Entscheidung" erzählt Zak seine erstaunliche und bewegte Lebensgeschichte. Er berichtet davon, wie es ist mit Dogmen aufgezogen zu werden, wie er mit seine Familie häufig von Ort zu Ort umzog und als Jugendlicher Aussenseiter selbst Gewalt von Mitschülern, Behörden und Familienangehörigen ausgesetzt war. Es ist ergreifend und ermutigend wie er es dennoch schließlich schafft den Frieden zu wählen, anstelle sich selbst in der Spirale von Hass und Gewalt zu verlieren und zu radikalisieren.
„...Zak Ebrahim ist sieben Jahre alt, als seine Mutter ihn abends weckt und ihm mitteilt, dass sein Vater verhaftet wurde. Er gilt als Top-Terrorist und plante u.a. den Anschlag auf das World Trade Center. Für Zak bricht eine Welt zusammen: In den folgenden Jahren beginnt für ihn und seine Familie nicht nur eine lange Odyssee unter falschem Namen, sondern auch der schmerzhafte Prozess der Loslösung vom Vermächtnis des fanatischen Vaters."
Ich habe das Buch eines Abends begonnen und wollte eigentlich nur eine halbe Stunde lesen...doch die Einblicke in die beschriebene Welt hatten mich so gepackt, dass ich etwa die Hälfte der 112 Seiten in einem Schlag durchgelesen habe. Das Buch ist für eine Biographie relativ kurz und dadurch eher knapp in seiner Beschreibung. Es lässt sich einfach lesen und ist manchmal vielleicht etwas zu nüchtern erzählt. So erfährt man teilweise eher beiläufig von Misshandlungen, die fast wie eine Selbstverständlichkeit klingen und den krassen Alltag von Zak zeigen. Ich wurde selbst irgendwie total sauer, dass Zak solche Dinge erfahren musste...und habe auf den Moment gewartet wo er es mal „Allen zeigt und zurückschlägt!". Die Realität ist aber nicht wie ein Film, wo der Protagonist irgendwann Superkräfte erhält um es seinen Peinigern mal richtig zu zeigen... Es ist umso bewundernswerter wie Zak es trotzdem schafft sich letztlich zu distanzieren und seinem eigenes Leben eine positive Wendung zu geben. Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen und keine Minute bereut. Eine Kurzfassung (9Min) könnt ihr in Zaks TED-Vortrag von 2014 ansehen:
#fischerverlage