Ein Äthiopier auf die Frage, was die wirkungsvollste Art sei, Armut zu bekämpfen:
„Ich denke nicht, dass sich unsere Probleme dadurch lösen, dass man viel Geld ins Land bringt. Weizen und Öl verteilen, das kuriert die Symptome, aber es ändert nichts an den Wurzeln.
Wenn wir nachhaltige Veränderungen sehen wollen, muss ich das Denken der Menschen ändern. Das Denken muss erneuert werden, wie es auch im Römerbrief Kapitel 12 steht. Eine Erneuerung des Denkens, wie Gottes Wort sie bewirkt, hat nicht nur Auswirkungen auf der geistlichen Ebene, sondern füd das ganze Leben. Menschen mit einem erneuerten Denken fangen an, sich für neue Dinge zu interessieren: für neue Anbaumethoten; für Ursachen von Krankheiten; für Hygiene- und Umweltthemen. Sie fangen an, zu lesen, sich weiterzubilden. Gebildete Menschen können doch gar nicht mehr wahllos Wälder abholzen, im Gegenteil, sie pflanzen Bäume.
Armut ist für mich nicht in erster Linie das Fehlen von Ressourcen, sondern das Fehlen von Wissen.“
Ich glaube, damit hat der Leiter von Wycliffe‘s Partnerorganisation in Äthiopien den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen. Allerdings darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass jeder, der sich Christus zugewandt hat, auch wirklich eine Erneuerung seines Denkens erfährt. Jedenfalls würde ich nicht behaupten wollen, dass in den Gemeinden im Westen alle diese positiven Veränderungen sicht-, spür- und erlebbar wären. Auch wir haben diese Erneuerung der Sinne immer wieder und immer tiefer nötig.
(Quelle: „Welt der Schrift“, das Magazin von Wycliffe Deutschland).