Wherigo wat ? Was ist das denn nun schon wieder? Diese Frage haben wir uns im Freundeskreis auch gestellt, und die Neugier solch ein abgewandeltes Geocaching mal zu machen war groß. Aber was ist das denn nun? Anders als beim herkömmlichen Geocaching muss man sich zuvor aus dem Internet ein Datenfile laden (eine sogenannte Cartridge). Dieses Datenfile kann man in GPS tauglichen PDA´s laden, wie zum Beispiel das Garmin Oregon. Ist das File einmal geladen geht man zum ersten Wegpunkt und schon poppt ein audiovisuelles Programm auf mit den ersten Aufgaben. Und das wiederum leitet einen dann zu den verschiedenen Wegpunkten bis zum Final, also dort wo dann eine Dose versteckt ist. So war es jedenfalls bei diesem Wherigo-Cache, es gibt natürlich noch vielfälltige andere Varianten. Eine davon ist zum Beispiel das man sich von so einem Programm quasi als Stadtrundführer leiten lassen kann.
Am Anfang der vergangenen Woche diskutierten wir darüber und planten wann und wie man denn sowas mal ausprobieren sollte. Der Wherigo Cache – Der Rekrut sollte es schließlich werden und der Feiertag Frohenleichnam auserkoren. Um 19:30 Uhr trafen sich dann die Rekruten Sourie03, Gina-NRW, gecwim, Marcel von JeMaCu und ich zum abendlichen Appell. Zuvor hatten wir uns natürlich schon einmal etwas schlau gemacht was uns erwarten würde. Die Bilder ließen erahnen das die angegebene Schwierigkeitsstufe nicht umsonst sehr hoch angesetzt war. Man musste irgendwann durch ein kleines Loch kriechen das mir persönlich schon auf dem Foto als recht klein erwies. Aber da die meisten aus dem Team ja schon einmal für „Vater Staat“ gedient hatten wollte man dieses Erlebnis unbedingt noch einmal durchmachen. Also keine Scheu vor den Aufgaben sondern rein ins Gebüsch! Die Startkoordinaten lagen im Aachener Stadtteil Brand im dortigen Brander Feld. Nachdem wir uns aufmachten meldete sich das Datenfile pünktlich an der ersten Wegkoordinate.
Marcel und geocwim schritten mit ihren Garmin Gräten voran die uns von einem Schießstand zum nächsten führte. Und immer schön quer durch den Brander Wald. Interessant wie die Natur sich nach all den Jahren hier wieder ausgebreitet hat. Zunächst ging es zum Schießübungsplatz der P8 Pistole gefolgt von den Schießbahnen der G36 Gewehre. Ja, ich erinnere mich noch sehr gut wenn man durch Kimme und Korn auf 350m Entfernung die Schießscheibe sucht . Natürlich haben wir nicht geschossen sondern und von Wegpunkt zu Wegpunkt weiterleiten lassen. So sieht und erfährt man etwas von dem was vor geraumer Zeit hier tagtäglich stattgefunden hat. Ein bisschen Querfeldein durch mehrere Schießübungsplätze kamen wir dann zu einem Baum wo doch tatsächlich ein kleiner Galgen aufgebaut war mit der dazugehörigen Schlinge. Sowas aber auch, erwartet man das wirklich da? Nun kam wieder die audiovisuelle Aufforderung zurück zu gehen zum ersten Wegpunkt. Da aber Marcel und geocwim dieses unterschiedlich Interpretierten, was die Richtung anging, erschien nach kurzer Zeit auf dem Garmin Oregon Display „Depp“. Das war dann die klare Ansage das es wohl doch die andere Richtung war. Nachdem darüber kurz diskutiert wurde gingen wir auf dem richtigen Pfad zielsicher zum Final. Da kam schon bei dem einen und anderen die erste kleine Enttäuschung durch. Wie? Das soll es schon gewesen sein? Gerade mal waren wir etwas mehr als eine halbe Stunde unterwegs. Dabei hat das Gebiet soviel zu bieten. Aber nun gut, wieder rein in das Unterholz und schnellen Fußes auf zum Final. Unterem anderen stellte wir fest das einige von uns hier schon einmal waren, zumindest in der Nähe. Denn unweit liegt noch ein Traditional Cache, aber wer hätte das gedacht das und dieser Cache fast wieder hierherführte? Und so standen wir vor dem Final und meine schlimmsten Befürchtungen sollten sich bewahrheiten. Ein kleines Loch führte in einen Unterstand hinein. Wie auf den Fotos schon vorher gesehen sah das nicht allzu groß aus. Oha.
Also dort hinein sollte es gehen in tiefster Gangart. Sourie03 war nicht zu halten und verschwand als erstes durch das Loch ins Innere. Denn er wollte mit seiner Cam aufnehmen wie wir uns dort durchzwängten. Er warnte uns noch das es dort drinnen sehr glatt ist aufgrund des Lehmboden der schon etwas gut steil bergab führte. Marcel probierte sich als zweiter und kroch vorsichtig durch die Enge hinein. Trotz der Warnung von Sourie03, der hilfeweisend Tipps gab, rutschte Marcel den kleinen Hang auf dem Hosenboden hinunter. Zum Glück hat er sich dabei nicht verletzt!So, nun guckten geocwim und ich uns an wer denn als nächstes sich durch das Loch presste. Ich ließ ihn den Vortritt und so lag die Aufmerksamkeit dann am Schluss ganz auf mich. Wie eine Schlange windete ich mich hinein in die Tiefe und oha ja, es war sehr glatt. Nachdem wir nun alle unten angekommen waren sahen wir das dieser Untertstand noch sehr weit unter dem Bodem hineinragte. Dort sollte sich dann auch die Dose befinden. Sehr mystisch das ganze wenn man mit der Taschenlampe so durch einen Gang wandert der unter der Erde liegt, es krabbelt hier und da irgendwelche Getiere, links und rechts liegt Unrat herum und aue Kram. Das hat wirklich was. Schließlich fanden wir die Dose und alle konnten sich endlich in das Logbuch eintragen. Die Mühen hatten sich gelohnt. Nachdem wir uns dann noch etwas umgesehen hatten sollte es wieder an die Oberfläche zurückgehen. Der Hinweg erschien dabei wenig ermutigend. Eine Alternative musste her. Da wir eh schon hier unten waren wollten wir natürlich den Gang auch bis zum Ende gehen. Dort erwies sich dann eine Alternative die uns zum Ausgang führen sollte. Wieder musste man sich durch ein Loch zwängen, aber das kannten wir ja nun. Nachdem alle draussen waren musste erstmal der kleine Adrenalinstoss gezügelt werden. Das macht man am besten mit der Kleidungskontrolle. Es hatte dann doch den einen und anderen schon was heftig erwischt in Sachen Sauberkeit. Absolute Ausnahme war Sourie03 der nicht mal einen kleinen Fleck davon trug. Das sah bei den übrigen dann schon anders aus. Der „Abgang“ von Marcel wurde nochmal auf der Cam geschaut, man was haben wir gelacht. Marcel fand das nicht witzig aber er versteht den Humor
Als wir wieder auf festen Untergrund waren und das ganze nochmal reflektierten kam nur ein „Wow“ und „Geil“ bei allen heraus. Glänzende Augen wie bei Kindern die zum erstenmal den Weihnachtsmann sehen. Es war Hammermäßig und absolut over the Top. Da waren sich alle einig. Unseren ersten Wherigo Cache hatten wir erfolgreich hinter uns gebracht. Das macht Lust auf mehr und wir werden garantiert noch mehrere machen. Vor allen von solcher Art ist man hingerissen. Großes Kompliment an den Owner auch wenn die Runde ruhig etwas ausgedehnter hätte sein können. Da Gebiet läßt es absolut zu. Abschließend kann man sagen das wir dieses nur jedem empfehlen können. Wer diesen Rekruten Cache nicht macht wird etwas verpassen. Man fühlt sich zurückversetzt in der Bundeswehrzeit. Aber man sollte diesen Cache nicht alleine versuchen, denn die Gefahr das etwas passieren kann ist doch gegeben. Besser im Team da ist der auch Fun absolut gegeben. Und den hatten wir gehabt.