Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich Euch meine Heimat ein wenig näher bringen, genauso wie ich es letztes Wochenende mit einer guten Freundin aus den USA gemacht habe. Wir hatten genau vier Tage für einen Shortcut durch unser geliebtes Rhein-Main-Gebiet - und genau auf diesen Trip nehme ich Euch jetzt mit! Sie ist am Freitagnachmittag um 18 Uhr in Frankfurt am Flughafen gelandet. Nach einem kurzen wunderschönen Spaziergang zum beginnenden Sonnenuntergang rund um den Main - von der Alten Brücke bis zum Eisernen Steg - haben wir Hunger bekommen. Wo geht man abends in Frankfurt am besten hin? Genau! Nach Sachsenhausen. Also haben wir uns noch mit ein paar Freunden von meinem Freund und mir in Sachsenhausen im Fichtekränzi getroffen. Dieses Restaurant ist eine urtypische Frankfurt Apfelweinkneipe. Was ich wirklich liebe, ist, dass es dort nicht so touristisch ist wie in manch anderen großen Kneipen. Stattdessen trifft man dort viele Einheimische, die sich nach der Arbeit dort treffen oder Ähnliches. Auf der Speisekarte findet man jede Frankfurter Spezialität, die man sich vorstellen kann: Von Handkäs' mit Musik über Schnitzel mit Grüner Soße über Schweinshaxe bis hin zur Rindswurst.
Im Anschluss haben wir noch einen kleinen Spaziergang durch das Kneipenviertel Alt-Sachsenhausen gemacht. Dort findet ihr von einem urbayerischen Lokal bis hin zur Shots-Bar alles, was das Herz begehrt. Wer feiern möchte, ohne in einen Club gehen zu müssen, ist dort sicherlich bestens aufgehoben!
Der Samstag wurde ganz ausschließlich der wunderschönen Mainmetropole Frankfurt gewidmet. Begonnen haben wir den Tag mit einem Brunch im Oosten im Ostend der Stadt, direkt neben der neuen EZB und somit direkt am Main gelegen. Im Frühling und Sommer kann man, sobald die Sonne scheint und es warm genug ist, wunderbar draußen sitzen und bei chilliger Musik den Blick auf die Skyline von Mainhattan genießen.
Nach dem Brunch haben wir unseren Spaziergang durch die Stadt am Goetheplatz durch die Freßgass in Richtung Alte Oper begonnen.
In der Freßgass reiht sich ein Restaurant an das Andere. Von Imbissmöglichkeiten über Cafés findet man dort alles - daher der Name. Eigentlich heißt die Straße Kalbächer Gasse/Große Bockenheimer Straße. Über die luxuriöse Goethestraße ging es dann wieder zurück in Richtung Hauptwache. Dort lädt heute ein Café in den Gemäuern der im 18. Jahrhundert erbauten und damals wichtigsten Polizeistation der Stadt zum Verweilen mitten im Geschehen ein.
Biegt man an der Hauptwache links in die Schillerstraße ab, gelangt man erst zur Börse mit den berühmten Bull & Bear, die symbolisch für den Fall und Anstieg des Aktienmarkts steht, und dann zum Eschenheimer Turm, einem ehemaligen Stadttor.
Wieder zurück in Richtung Hauptwache biegt man auf die wohl belebteste Straße Frankfurts, die Zeil, ein. Die Zeil ist für Autos gesperrt und bietet sicherlich für jeden das richtige Geschäft. Außerdem kann man die 2008 eröffnete MyZeil bestaunen, die mit dem gläsernen Trichter und der längsten innenliegenden Rolltreppe Europas ein architektonisches Schmankerl darstellt.
In der obersten Ebene der MyZeil befindet sich eine Art FoodCourt ganz nach amerikanischem Vorbild. So etwas ist eigentlich nicht so mein Ding, aber kürzlich hat dort ein Eisladen eröffnet, den Ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Bei Cinelli's gibt es Ice Cream Rolls. Das klingt komisch, ist aber wirklich lecker!
Biegt man auf der Zeil in die Liebfrauenstraße passiert man linker Hand die Liebfrauenkirche und gelangt dann direkt auf den Paulsplatz mit der berühmten Paulskirche, in der 1848 die deutsche Nationalversammlung abgehalten wurde, die erste frei gewählte Volksvertretung Deutschlands. Direkt im daneben liegt der Römer. Dort befindet sich das Frankfurter Rathaus und außerdem der berühmte Balkon, auf dem jedes Mal die Nationalmannschaft vor die Fans tritt, wenn sie von einem internationalen Turnier heimkehrt.
Vom Römer aus gelangt man an der Schirn vorbei direkt zum Frankfurter Dom, in dem ab dem 16. Jahrhundert die Könige und Kaiser des Römisches Reiches gewählt und gekrönt wurden.
Nur ein paar Gehminuten entfernt befindet sich in der Hasengasse die Kleinmarkthalle. Jeder, der Wert auf frische Zutaten liegt, ist hier genau richtig. Dort findet man die wahrscheinlich besten Lebensmittel in Frankfurt. Von Gewürzen über Fleisch über Fisch, Obst und Gemüse ist alles erhältlich. Außerdem nutzen viele Frankfurter diese Möglichkeit für einen leckeren Snack zu Mittag oder ein Gläschen Wein oder Sekt als After-Work. Besonders die Rinds- oder Fleischwurst der Metzgerei Schneider ist sehr zu empfehlen!
Für einen Original Frankfurter Kaffee trifft man sich dann bei Wacker. Dort kann es gut passieren, dass man einige Zeit in der Schlange stehen muss, aber das Warten lohnt sich! Seit über 100 Jahren existiert das Unternehmen bereits und viele Frankfurter wissen die Qualität und große Auswahl zu schätzen.
Einen wunderschönen Ausblick über die Stadt hat man vom Main Tower. Wem die Wartezeit (kann locker bis zu 45-60 Minuten betragen) zu lange dauert, kann auch die Dachterasse des Kaufhofs an der Hauptwache aufsuchen. Dort befindet sich ein Restaurant, aber man kann auch ohne etwas zu essen den Ausblick über die Stadt genießen, auch wenn man natürlich nicht ganz so hoch ist wie auf dem Main Tower.
Wir haben den Abend bei einem schönen Italiener in der Nähe der Alten Oper, dem Pizza Pasta e piu da Scialpi ausklingen lassen.
Am nächsten Tag haben wir uns auf den Weg ins Rheingau gemacht. Die L42 hat uns direkt am Rhein entlang bis zur Loreley geführt. Man kann dort entweder am Fuß der Sommerrodelbahn parken oder direkt oben am Aussichtspunkt. Man hat in jedem Fall einen wunderschönen Blick über die enge Stelle des Rheins, die viele Schifffahrer früher das Leben gekostet hat.
Von dort aus haben wir uns dann durch's Wispertal bis nach Rüdesheim geschlängelt. Rüdesheim ist in der Regel sehr touristisch, da dieser Ort das typische süße und schmucke Rheingau-Dorf ist. Im Frühling allerdings oder generell in der Nebensaison hat man gute Chancen, dass man sich trotzdem gut dort bewegen kann. Ein Muss ist natürlich die Drosselgasse, auch wenn die einzelnen Läden es nicht wert sind. Trotzdem ist es eine wunderschöne und alte Gasse, die zeigt, wie es früher in vielen Orten ausgesehen hat. Kurz bevor die Straße endet, hat man die Möglichkeit eine der Köstlichkeiten in unserer Gegend zu kaufen, die allerdings ursprünglich aus Osteuropa kommt: Baumstriezel.
Diesen Tag haben wir abends dann im Schloss Johannisberg ausklingen lassen. Obwohl es sich dabei um das älteste Riesling-Weingut der Welt handelt, ist es dort überhaupt nicht überlaufen. Reservieren sollte man allerdings schon, wenn man zu den typischen Mittag- oder Abendessenszeiten kommen möchte. Außerdem finden normalerweise nicht viele Touristen den Weg auf's Schloss. Neben einer wunderschönen Anlage hat man außerdem einen tollen Blick über die Rheingau-Ebene und sitzt direkt oberhalb der Weinberge. Das Essen ist preislich etwas gehobener, aber es lohnt sich jeder Cent. Auch der Wein ist natürlich besonders zu empfehlen. Uns persönlich hat der trockene Gelblack vorzüglich geschmeckt.
Im Anschluss haben wir noch den Rhein-Frühling in Mainz besucht, wobei ich sagen muss, dass ich davon ziemlich enttäuscht war. Eigentlich finde ich Volksfest oder Veranstaltungen in der Art immer recht spaßig, aber dort war kaum etwas los und die Attraktionen waren auch nicht atemberaubend toll. Schade!
Der Montag war dann tatsächlich schon unser letzter Tag zusammen in Rhein-Main. Nichtsdestotrotz haben wir den wunderbar ausgefüllt und genutzt, um die verbleibenden großen Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.
Gestartet haben wir den Tag mit einem wirklich günstigen und gemütlichen und leckeren Frühstück im Lomo in Mainz. Das Lomo ist kein Café wie jedes andere, es ist ein Buchcafé. Das heißt, Ihr habt die freie Auswahl aus ganz vielen unterschiedlichen Büchern, die dort in Regalen und zu Eurer Verfügung stehen. Viele bringen auch ihr eigenes Buch mit und genießen die ruhige Atmosphäre. Sobald es etwas wärmer ist, kann man sich auch wunderschön draußen hinsetzen!
Ein Must-See inMainz ist natürlich der Dom. Mit seiner tausendjährigen Geschichte ist er eines der wohl beeindruckendsten Bauwerke überhaupt. Wenn man Glück hat, findet auch gerade eine Messe statt.
Da Johannes Gutenberg ein gebürtiger Mainzer war, findet sich der Stolz der Mainzer auf einen so berühmten Sohn der Stadt überall wieder. Die Universität ist nach ihm benannt und neben einem Denkmal findet sich in der Innenstadt auch ein Museum über Gutenberg und seinen Buchdruck. Dort ist besonders für Kinder Einiges geboten, aber auch Erwachsene lassen sich dort gerne von den vielen angebotenen Kleinigkeiten faszinieren. Direkt zwischen dem Museumsshop und der Druckerei-Werkstatt für Kinder befindet sich eine LED-Tafel, auf die man seine eigene Botschaft per SMS senden kann.
In der Kirche St. Stephan lassen sich außerdem in Mainz noch die Fenster des Malers und Künstlers Marc Chagall bestaunen. Ein kurzer Blick lohnt sich wirklich!
Von Mainz aus sind wir dann einmal über den Rhein nach Wiesbaden gefahren. Dort hat man vom Neroberg aus, auf dem sich auch ein Kletterpark befindet, einen wunderschönen Blick über die Stadt. Hinauf kann man auch mit der über 100 Jahre alten Nerobergbahn kommen.
Zu Fuß kann man viel der Wiesbadener Innenstadt erlaufen. Neben dem Rathaus, dem Landtag, dem Kurhaus und dem Staatstheater bietet Wiesbaden von low budget Shops bis hin zu Luxus-Marken alles, was das Herz begehrt.
Wir haben dann im Lumen im Herzen der Stadt noch einen Kaffee getrunken, bevor wir meine Freundin aus den USA wieder zum Flughafen gebracht haben.
Sie war hellauf begeistert von den Orten, den Städten und den Erlebnissen der letzten Tage. Ich hoffe, ich kann Euch diese Begeisterung weitergeben und habe Euch ein wenig Lust auf diese Städte und Orte gemacht.
Falls Ihr noch Fragen habt, scheut Euch nicht, mich zu kontaktieren.
Ansonsten wünsche ich Euch viel Spaß beim Erleben!