Dem Kind eines AfD-Politikers wurde die Aufnahme in eine Waldorfschule verwehrt. Wäre ich der Social-Media-Manager der AfD würde ich mir 24mal auf die Brust schlagen und ausrufen: Dem Himmel sei Dank, heute ist schon Weihnachten! Denn:
Ein besseres Geschenk kann man den Herren (und Damen) der AfD doch wirklich nicht machen. Die Opferrolle steht der Partei doch gut. Was für eine schwachsinnige Entscheidung dieser Schule. Man hört so, dass gerade die Waldorfschule mit der Rudolf Steiner – Ideologie sich verwahren möchte, von den Rechten vereinnahmt zu werden. Mit dieser dämlichen Entscheidung hat sich die Schule wahrlich einen Bärendienst erwiesen. Die Ablehnung eines Kindes aus Gesinnungsgründen passt ja genau in dieses braune Fahrwasser!
Liebe Waldörfler, seht ihr den Wald denn vor lauter Bäume nicht? Erstens, es geht um das Kind und nicht um die Eltern. Sippenhaft hat diesem Lande noch nie wirklich gutgetan. Zweitens, die AfD ist eine Partei, die dankenswerterweise vielen von uns den Magen umdreht, aber sie ist nicht verboten. Folglich müsste man auch mit einem Elternvertreter mit einem solchen Parteibuch leben können.
Nicht dass ich kein Verständnis für Eltern der Kinder dieser Schule hätte. Auch ich hätte keine Lust, an der Garderobe des Kindergartens plötzlich ganz süße Springerstiefel mit Prinzessin Lillifee aufgetackert sehen zu müssen. Daneben der Herr Papa, der in Hitlergrußmanier die Brotdose in Schwarz-Rot-Gold mit echter deutscher Wurst auf die Ablage wuchtig absetzt. Oder stellt Euch das mal in der Schule vor. Die so hoch gelobte Sozialform ‚Teamarbeit‘ wird auf das nächste Thema im Sozialkundeunterricht angewandt. Schüler lernen argumentieren anhand der Frage „Ist das Dritte Reich ein Fliegenschiss in der deutschen Geschichte, ja oder nein?“ und der eigene Nachwuchs darf die Pro-Argumente suchen. Echt gruselig, oder?
Aber, Ihr lieben Verantwortlichen, nehmt Euch mal das Kindeswohl wirklich vor! Welchem Kinde würde man die Solidarisierung mit seinem Papa verdenken, wenn der Papa ihm erzählt, es darf nicht auf die Schule mit seinen Kindergartenfreunden (besagtes Kind war wohl bislang auf dem dortigen Walddorfkindergarten schon)? Mit diesen kurzsichtigen Entscheidungen bildet ihr doch gerade die neue Rechte von morgen heran! Bitte raus aus der Wollpulli-Filterblase!
Also, der deutschen Wurstbrotfraktion kann man mal einen spanischen Chorizo präsentieren, wer da nicht dem Germanenthume abspenstig wird, ich weiß nicht….
Und den Freunden des Fliegenschisses kann man mal erzählen, wie es wäre, wenn mal so sechs Millionen Bundesbürger um die Ecke gebracht würden. Der Frankfurter Raum, so ganz leer plötzlich. Oder Berlin, Hamburg. Ich glaube, so ein einfacher Vergleich würde jeden Schisser kleinlaut werden lassen.
Rein in die Diskussion und die Auseinandersetzung. Anders geht es nicht!
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