Eigentlich sollte ich mich in meinem Alter noch nicht so richtig mit der Frage beschäftigen. Eigentlich sind 28 Jahre, erst recht, Heute kein Alter. Heute geht man mit 40 noch bis zum Morgengrauen in die Disco tanzen, auch wenn es danach im Rücken ein wenig zwickt. Heute gründet man seine Familie meist erst mit 30+ und so weiter und so fort. Man lebt im Allgemeinen länger als vielleicht noch vor 30 Jahren, man hat irgendwie mehr vom Leben. Man ist irgendwie länger Jung.
Und eigentlich stecke ich ja noch mitten in dieser Phase, immerhin sind es noch 598 Tagen bis ich das magische Alter von 30 erreiche. Was ja eigentlich nicht weiter Wild ist, den 40 ist ja das Neue 30 und somit habe ich ja noch 12 Jahre. Ich finde auch vor dem Spiegel keine grauen Haare, die sowieso noch alle recht dicht und fleißig wachsen. Trotzdem habe ich irgendwie ein Gefühl, das ich mich in gewissen Dingen verändere. Am meisten Merke ich das beim Geschmack. Und zwar in allem. Musikgeschmack, Geschmack beim Essen, beim Fernsehen usw.
Meine Mutter hat immer sehr vielseitig gekocht und hab auch fast alles gegessen was auf den Tisch kam. Das Einzige was ich nie mochte waren unter anderem Sauerkraut und Rosenkohl. Meine Eltern haben mir versucht beides schmackhaft zu machen, sind aber bei diesen beiden Dingen gescheitert. Und was ist heute? Auf einmal, irgendwann letztes Jahr, von heute auf morgen schmeckt mir das Zeug. Nicht so das Ich es essen kann, nein ich ess es gerne. Schon irgendwie komisch
Oder mein Musik Geschmack. Als ich Jung war, hörte ich so ziemlich alles, was in den Charts und Radio so daher kam. Mit 15 hat sich mein Musikgeschmack in die elektronische Richtung gewand. Trance, TechnoHouse waren dann angesagt. Das ging Gute 10 Jahre so. Ich schwor auf die Musikrichtung, die vielen einfach zu stumpfsinnig ist. Ich habe dabei immer etwas gefühlt. Ich konnte meine Gefühle mit der Musik verbinden. Selbst im Techno gab es für mir Gute-Laune Lieder und traurige Lieder was weniger mit der Melodie sondern mehr mir zu tun hatte. Und heute? Heute kann ich Techno nicht mehr mit Gefühlen verbinden. Also nicht mit Gegenwärtigen. Immer wenn ich ein Lied höre, egal ob Alt oder neu verbinde, ich damit fröhliche und schmerzhafte Erinnerungen an die Vergangenheit. Ich kann nichts Neues mit der Musik verbinden. So dass ich mir sie immer seltener anhöre. Jetzt höre ich viel ruhigere Musik, sehr ausgewähltere Musik, aber leider immer seltener mit richtiger Emotion.
Kommen wir zu den Medien TV und Radio. Früher gab es für mich eigentlich nur die privaten Sender. Da lief immer irgendwas das man schauen konnte. Heute haben die privaten Sender kaum noch Bedeutung. Wenn ich mal KabelTV schaue dann laufen Sender wie N-TV, N-24, Phönix, Arte und co. Ich schaue mir lieber die Phönix Runde an in der es um Politik usw. geht als HirnschmelzTV was ich sonst immer geschaut habe. Auch im Radio auf dem Weg zu Arbeit laufen nicht die typischen Sender wie Sunshine-Live oder BigFm. Nein bei mir im Radio auf den kurzen Fahrten zur Arbeit und nach Hause läuft DeutschlandFunk. Nachrichten und Reportagen. Corso um 3, das interessiert mich irgendwie. Oft kommen Dinge, von denen ich keine Ahnung habe, aber trotzdem höre ich zu.
So richtig stabil sind die Veränderungen aber nicht, es ist immer so phasenweise, es gibt Tage da fahre ich mit lauter Technomucke und offenem Fenster von der Arbeit nach Hause und tags drauf höre ich leise einem klassischen Lied zu.Irgendwie hab ich das Gefühl das in mir noch eine 10 Jahre ältere Version von mir existiert, die teilweise total andere Vorlieben hat. So das waren meine Gedanken zum Wochenende.
Symm