Werbung nervt

Werbung nervt


Veröffentlicht am 11 Juni 2014 - Tags: Marketing Self-Publishing

Werbung nervt

Werbung nervt
Lizensiert unter Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Wenn im Fernsehen der Werbeblock kommt, schalte ich den Ton aus, gehe auf die Toilette oder mache sonst irgendetwas, um ihn zu überbrücken. Wenn mich im Büro eine Dame anruft, um mich davon zu überzeugen, dass ich bei ihr den Druckertoner besonders günstig bekomme, muss ich mich bemühen, höflich zu bleiben. Wenn ich die eindeutige Werbepost aus meinem Briefkasten fische, geht sie ungeöffnet in den Papierkorb. Von irgendwelchen Werbemails ganz zu schweigen. Ich bin sicher, so machen es viele von euch. Aber da könnte auch Werbung von mir dabei sein.

Denn ich bin auch Teil der anderen Seite. Ich habe etwas, von dem ich so überzeugt bin, dass ich es möglichst jedem Menschen auf dieser Welt nahelegen möchte: Meine Bücher. Dieser Umstand ist Antrieb für viele Dinge, die ich tue. Nicht zuletzt das Bloggen. Ja, es macht mir Spaß zu bloggen, und wenn ich es nicht schon täte, sollte mir jemand unbedingt den Rat geben, es zu beginnen. Aber ich möchte auch nicht verhehlen, dass es mir zu einem wesentlichen Teil darum geht, Leserinnen und Leser für meine Bücher zu gewinnen und zu halten. Ist das verwerflich? Bist du, liebe Leserin und lieber Leser, nun schockiert und wendest dich pikiert von mir ab? Ich hoffe innigst, dass dem nicht so ist.

Dezent wirkt nicht

Du musst doch auch zugeben, dass der Werbezweck meines Blogs sehr unscheinbar daher kommt. Es gab noch nie einen Artikel im Sinne von „Kauft meine Bücher!“. Ich schaue mir regelmäßig Blogs meiner Autorenkolleginnen und -kollegen an. Viele davon bestehen fast nur aus Artikeln mit dieser eindeutigen Botschaft. Bei mir gibt es da in der Seitenleiste links einen Hinweis auf mein aktuelles Buch. Hast du noch gar nicht gesehen, nicht wahr? Wenn ich meiner Klickstatistik trauen darf, hat da auch noch nie jemand draufgeklickt. Ich weiß zudem aus Rückmeldungen, dass selbst regelmäßige Leser meines Blogs noch nie ein Buch von mir gelesen, geschweige denn gekauft haben. Meine Werbung ist also so unscheinbar, dass sie schon nutzlos zu sein scheint.

Also doch direkter Werben?

Zu denken gibt mir schon, dass besagte Autorenkolleginnen und -kollegen mit den eindeutigeren Werbebotschaften anscheinend weit mehr Bücher als ich verkaufen. Aber es ist auch so. dass auf Facebook & Co. kein Tag vergeht, an dem sich nicht in einer Büchergruppe darüber beschwert wird, dass Autoren ständig nur Links zu ihren Büchern posten. Die Autoren sollen sich dann in Dateien eintragen, in die aber niemand hineinschaut. Ich poste keine Werbelinks, werde aber schon in Sippenhaft genommen. „Du willst mich doch nur zuspammen!“, schrieb mir letztens ein Google+-Nutzer, weil ich ihn in meine Kreise aufgenommen hatte. Ich fühle mich ungerecht behandelt. „Hey“, möchte ich da zurückrufen. „Ich habe, solange ich mich erinnern kann, noch nie gespammt oder stumpfe Kauf-mich-Links gepostet!“
Aber ich gebe zu, manchmal habe ich darüber nachgedacht, es doch zu tun. Denn wie schon bei den Blogartikeln, scheinen die Anderen trotz oder vielleicht gerade wegen der stumpfen Kauf-mich-Links mehr Bücher zu verkaufen. Nun mag jemand einwenden, dass sie vielleicht einfach die besseren Bücher geschrieben haben. Ich habe einige gelesen und weiß, dass es nicht so ist. Es mag daran liegen, dass deren Bücher marktgerechter gestaltet sind. Das ist sicher ein Aspekt. Daran arbeite ich gerade. Aber liegt es auch an der Werbung?

Werbung wirkt

Feststeht, dass wir alle zwar Werbung nicht unbedingt mögen, aber dennoch stark auf sie reagieren. Ohne Werbung geht es schlicht nicht. Die meisten Buchkäufer, die sich über Werbung beschweren, klicken wie selbstverständlich auf den Amazon-Shop, durchforsten dort die ersten zwei Seiten der vorgeschlagenen Bücher und kaufen eines davon. Oder sie gehen in den Buchladen und stöbern durch die Werke, die ihnen auf den ersten Tischen präsentiert werden. Letztlich werden sie damit auch manipuliert. Meine Bücher und die vieler anderer lesenswerter Autoren werden sie dort niemals finden. Durch Werbung haben sie die Chance, auch von anderen Büchern zu erfahren, die sie vielleicht viel mehr interessieren.
Aber stumpfsinnige Werbung nervt. Das gebe ich gerne zu. Ich versuche daher Inhalte und Gedanken zu liefern und hoffe, jemand möge irgendwann sagen „Oh, die Vera Nentwich bloggt so schön. Ihre Bücher müssten doch dann auch toll sein. Da schaue ich mal rein.“ Jeder Werbeexperte lacht sich nun kaputt. Denn wir alle, die wir schon mal spontan bei einem ach so süßen Katzenbildchen auf „Gefällt mir“ geklickt haben, wissen, dass solch komplexe Gedankengänge höchst selten sind. Die Besucher müssen klare Handlungsanweisungen bekommen, sagen die Experten. Sie nennen das Click-to-Action. Also doch „Kauf mich!“? Eine Zwickmühle.
Ihr könntet mich natürlich daraus befreien und jetzt einfach massenweise meine Bücher kaufen. Ich würde beruhigt weiterbloggen, wie bisher und alles wäre gut. Aber das war jetzt doch zu plump, oder?

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